Epilog (3/3)

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Heute ist der schönste Tag meines Lebens gewesen.

Jetzt verstehe ich auch, wieso Mum den Tisch reservieren wollte, denn sie, und auch Dad, Gemma und Michael, wussten, dass die Tomlinson-Calders kommen würden.

Und Louis hat mir sogar erzählt, dass sie schon seit zwei Tagen da sind, in einem Hotel hier in der Nähe, und ich deshalb die Umgebung nicht erkannt habe.

Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, komme ich mir ziemlich dämlich vor, denn im Endeffekt war alles so offensichtlich.

Wir sind dann zusammen essen gegangen, ich saß an der Stirnseite und konnte nur schwer meine Finger von Louis lassen. Elle erzählte mir von Dana und Louisa, und dass Dana nun endlich auch einen Freund und Louisa eine Freundin hat.

Verrückt, was in einem halben Jahr alles passiert. Mit den beiden muss ich auch mal wieder reden.

Gemma und Louis reden viel über alte Zeiten, während Michael lediglich zuhört. Allgemein reden wir viel über alte Zeiten, und das ist das erste Mal seit einem halben Jahr, dass ich so viel gelacht habe und einfach glücklich bin.

Abends sind wir noch alle ausgegangen, aber ich wollte schnellstmöglich nachhause.

Nur mit Louis.

Selbstverständlich wusste er sofort, was ich vorhatte, und als wir beide dann schon mal gegangen sind, mit der Begründung, wir wären müde, wusste auch der Rest, was wir vorhatten.

Ungeschickt, ich weiß, aber das war mir in diesem Moment sowas von egal. Ich wollte ihn. Ganz allein ihn.

Und jetzt liegen wir hier, dicht aneinander gekuschelt unter meiner Bettdecke.

Es ist still im Haus, draußen bringt der Mond die Sterne zum Leuchten, und ich liege in seinen Armen, mein Kopf auf seiner Brust, während er mit meinen Haare spielt und ich mit meinen Fingern seine Muskeln entlangfahre.

»Deine Haare sind länger geworden«, brummt er und seine Brust vibriert.

»Schlimm?«, frage ich unsicher.

Er haucht einen Kuss auf meinen Haaransatz.

»Nein, ich finde es schön, du solltest sie noch länger wachsen lassen«, sagt er und beginnt meine Kopfhaut zu massieren.

Meine Augenlider werden unter seinen Berührungen immer schwerer.

Dann fällt es mir wieder ein.

Ich wollte ihm noch etwas sagen, das wollte ich vorhin am Telefon schon, aber konnte ich nicht. Deshalb muss ich es jetzt tun.

»Was wolltest du mir sagen?«, fragt er plötzlich, als ob er Gedanken lesen könnte.

Ich atme tief durch. »Ich wollte es dir schon längst gesagt haben, eigentlich.«

»Das klingt nicht gut...«

»Ich...ich habe mich bei einer Uni beworben.«

Er hält inne.

»Und sie haben mich genommen«, beende ich meinen Satz.

»Aber das ist doch super«, sagt er.

Ich drücke mich von ihm hoch und sehe ihn bedrückt an. Sein Lächeln schwindet, und er setzt sich auf.

»Das ist nicht super«, murmelt er, »was ist?«

»Das Problem ist, Louis, dass die Uni wirklich sehr weit weg ist.«

Damit scheint er nicht gerechnet zu haben, denn plötzlich sehe ich Trauer in seinen Augen.

»Oh...«

My Best Friend's Brother [l.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt