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Frisch angezogen laufe ich die Treppe herunter, wo Elle auch schon im Flur steht.

»Und das ist sicher okay für dich, dass Louis und ich rausfahren?«, frage ich.

Elle schenkt mir nur ein Lächeln und nickt. »Hey, ich kann mit Zayn allein sein, was will ich mehr.«

»Wann kommt er denn?«

»Er sollte je-«

Es klingelt.

Schnell öffne ich die Tür, und Zayn steht vor mir, sieht mich mit einem unsicheren Lächeln an.

»Hi«, sage ich und lasse ihn rein.

»Hey, wo ist Elle?«

Grinsend trete ich einen Schritt zur Seite, und als Zayn sie sieht, muss er noch mehr lächeln.

»Hey«, sagt er, worauf Elle nur schüchtern winkt.

»Hi«, sagt sie.

Oh Gott, ist das erbärmlich. Das ging ja sogar bei Louis und mir besser.

Louis. Apropos Louis. Er muss auch gleich hier sein.

»Äh, wollt ihr nicht gehen?«, frage ich nervös und werfe einen Blick auf die Straße, wo Zayns Auto steht.

»Hast du es etwa auch eilig?«, fragt Zayn mit einem schelmischen Grinsen, welches mich schlucken lässt.

»Nein«, sage ich, »wieso?«

»Nur so«, pfeift er und sieht zu Elle, »wollen wir dann?«

Elle nickt. »Ja, klar.«

Dann sieht sie zu mir. »Viel Spaß.«

»Euch auch«, sage ich und schiebe sie förmlich aus der Tür, bevor ich sie hinter ihnen schließe.

Ich hoffe, dass Louis und er sich nicht über den Weg laufen.

»Und auf wen wartest du?«

Ich drehe mich um. Daphne steht im Flur mit einer Tasse Kaffee in der Hand.

»Ich warte auf Louis«, antworte ich, »wir wollten mit dem Boot raus. Beziehungsweise...er wollte, ich fahre nur mit.«

Sie nickt langsam, so als würde sie versuchen Verbindungen zwischen Elles Date und meinem Date herzustellen.

»So, so«, sagt sie dann und rührt langsam den Löffel in der Tasse, »mit dem Boot...«

»Ja, mit dem Boot.«

»Dann wünsche ich euch viel Spaß.« Sie schenkt mir ein mildes Lächeln, bevor sie wieder ins Wohnzimmer verschwindet.

Misstrauisch schaue ich ihr hinterher.

Merkwürdig.


Mit meinen nackten Füßen lande ich im kalten Wasser des Korallenmeers. Die brechenden Wellen schmiegen sich um meine Beine. Das Wasser ist so klar, ich sehe, wie der Sand aufgewühlt wird und sich auf meinen Füßen ablegt.

Louis drückt gerade den Anker in den Sand, um das Boot festzumachen.

Ich gehe zu ihm, und als ich vor ihm stehe, stellt er sich wieder aufrecht vor mir hin und stemmt seine Hände in die Hüften.

»Ich wollte gerade fragen, ob ich dir helfen soll«, sage ich mit einem Grinsen auf den Lippen.

Er legt seinen Kopf schief. »Du willst mir also helfen einen Anker zu legen?«

»Bei dir, ja.«

»Oh, bei mir hast du den Anker schon lange gelegt.«

Er küsst mich sanft und zwanglos, doch mein amüsiertes Kichern stört diesen Moment ein wenig, in welchem ich leise gegen seine Lippen atme, als ich sage: »Das ist so kitschig, dass es wieder süß ist.«

Er haucht noch einen Kuss auf meine Lippen, bevor er sich von mir abwendet, und letztlich zum Strand geht.

Ich folge ihm durch das kühle Nass, und als meine Füße den heißen Sand berühren, ist es ein unglaubliches Gefühl, das plötzlich durch meinen Körper strömt.

Dann aber bleibe ich stehen. Ich stemme die Hände in die Hüften und rümpfe die Nase, während ich meinen skeptischen Blick über die kahle Insel schweifen lasse.

»Hm. Wo sind die ganzen Hochhäuser hin? Und die vielen Menschen?«

Louis stellt sich neben mich.

»Gefällt es dir nicht? Wir können auch wieder umdrehen, wenn es dir nicht gefällt.«

Ich sehe ihn an und muss meine Augen ein wenig zusammenkneifen, da hinter ihm die Sonne im hellblauen Himmel scheint. Ach, was rede ich da, er ist die Sonne.

»Hey, ich liebe es hier. Es ist wunderschön.« Ich lege meine Arme um seinen Nacken. »Es ist so...geheimnisvoll und mysteriös.«

Erleichtert lächelt er und legt seine Arme um meine Hüften.

»Gott sei Dank...ich habe nämlich keine Idee, was wir sonst hätten machen sollen.«

»Ich habe aber eine Idee, was wir jetzt machen könnten«, sage ich und beginne mit dem Kragen seiner blauen Jacke zu spielen.

Er hebt erwartungsvoll die Augenbrauen. »Ach ja? Erzähl mir, was schwebt dir vor.«

»Hm. Wir könnten...baden gehen, allein, ohne, dass uns irgendjemand sieht...und dann...könnten wir uns in den Sand legen und Dinge tun, die wir schon den ganzen Tag tun wollten.«

Louis beißt sich auf die Unterlippe, vermutlich um sein Grinsen zu verbergen, doch es ist so stark, dass er sich dadurch nur lächerlich macht, was mich zum Schmunzeln bringt.

»Na dann, worauf warten wir noch?«

My Best Friend's Brother [l.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt