27||Feli

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Überarbeitet: 21. Juli 2023

»Wer war das.«, ich fahre erschrocken herum und grinse, als ich sein Gesicht erblicke. »Diego!«, umarmend begrüße ich ihn und kichere leise, wenn ich darüber nachdenke, wie Liam reagieren würde, wenn er sieht, wie ich jemand anderes außer ihn umarme.

»Feli, der Unterricht beginnt gleich.«, sagt Sophie ungewöhnlich ernst. Ich runzle meine Stirn, denn so ernst habe ich sie noch nie gesehen, außer an jenem Tag, wo sie mich von den anderen weg geholt haben.

»Ich bin nicht in der Highschool.«, murmle ich, aber nicke anschließend. Diego sieht die beiden stirnrunzelnd an. »Ich kenne sie nicht.«

»Lange Geschichte.«, ich winke ab und stecke meine Hände in meinem Pullover. »Hast du letztens auch gesagt?«, murmelt er.

Ich erinnere mich, dass war der Tag, an dem er zufällig vor meinem Haus gestanden hat. Aber ich hatte keine Zeit, weil Zoés Fruchtblase geplatzt war. »Eines Tages, da erzähle ich dir alles von Anfang an.«, ich lächle und versuche meine Nervosität zu unterdrücken.

Ich fühle mich heute besonders komisch, als würde mich mein Bauchgefühl vor etwas warnen und doch dränge ich das Gefühl weg. Was soll mir passieren?

Jess und ihre Freunde können mich nicht verletzen, so lange Sophie und Dylan an meiner Seite sind. Vielleicht irre ich mich auch und es ist wegen des bevorstehenden Schwangerschaftstest.

»Wir sollten mal wieder etwas unternehmen.«, schlägt Diego vor. Ich schmiege mich in den Schal, den ich heute morgen umgebunden habe. »Ja.«, stimme ich zu.

»Ach Ja, weißt du, was komisch ist?«, Diego sieht mich mit seinen Augen an und grinst. Ich schüttle unwissend meinen Kopf.

»Jess und ihre Freunde haben zugegeben, dass das nur dumme Gerüchte sind und daran kein Funken Wahrheit steckt.«, erzählt mir Diego, weswegen ich nach Luft schnappe.

Überrascht blinzle ich und weiß nicht, ob ich das glauben soll. Mein Blick fällt auf Dylan, um ihn mit meinem Blick zu fragen, ob es Liam's Verdienst ist. Er sagt nichts und weicht meinen Blick aus.

Liam ist es gewesen.
Ich sollte wütend sein, weil ich es alleine meistern wollte, aber ich bin es nicht.

Mich durchfährt ein warmes Gefühl, denn noch nie hat sich jemand so dermaßen für mich eingesetzt. Nicht einmal meine Eltern, die alles von Anfang an wussten.

Gähnend strecke ich mich und greife in meine Tasche, als eine Nachricht auf meinem Handy, dass Liam von Zoé geholt hatte, eingegangen ist

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Gähnend strecke ich mich und greife in meine Tasche, als eine Nachricht auf meinem Handy, dass Liam von Zoé geholt hatte, eingegangen ist. Es ist Liam, der mich fragt, wann ich Schluss habe und irgendwie komme ich mir wie in der Highschool vor.

Ich schmunzle und schreibe ihm zurück, dass ich in einer Stunde fertig bin. Und dann füge ich hinzu, dass ich Eis haben möchte, denn ich bekomme Hunger.

Als er den Schwangerschaftstest erwähnt, werde ich erneut nervös, dass ich mir auf meine Unterlippe beiße und mir eine Strähne hinter meinem Ohr lege. »Ich muss mal kurz weg.«, murmle ich und erhebe mich von meinem Platz.

Direkt kleben mir Sophie und Dylan am Rücken, sobald ich aufgestanden bin. »Wo willst du hin?«
»Ich muss auf Klo.«, erwidere ich.

»Sophie wird dich begleiten.«, ich möchte protestieren und doch lasse ich zu, dass sie mich begleitet. Ich seufze schwer und blinzle.

»Wir nerven, oder?«
»Gebe ich euch das Gefühl?«, ich fasse mir an meine Schläfe.

»Na ja ...«, murmelt Sophie hinter der Tür. »Es tut mir leid, wenn ich euch das Gefühl gebe.«, sage ich. »Ihr nervt keinesfalls.«, ich kichere leise.

»Im Gegenteil, ihr muntert mich auf.«, ein Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen, während ich runterspüle und die Kabine verlasse. »Echt?«, Sophie sieht mich mit geweiteten Pupillen an.

»Echt.«, am Waschbecken wasche ich mir meine Hände und sehe durch den Spiegel Sophie an. »Warum seid ihr Diego gegenüber so ernst?«, frage ich beiläufig und seife meine Hände ein.

Sophie lächelt, als hätte sie keine Ahnung, was ich meine. Sie wissen etwas und ich bin mal wieder diejenige, die ahnungslos auf dem Silbertablett steht. Es nervt mich, dass ich immer die Unwissende bin.

»Du verstehst dich mit Liam mittlerweile besser.«, lenkt sie vom Thema ab. »Findest du?«, ich trockne meine Hände an den Tüchern ab und schmeiße diese danach in den Müll. »Ja.«

»Am Anfang habt ihr distanziert gewirkt und du wirktest auch etwas ängstlich gegenüber Liam.«, es ist unglaublich auf was Sophie achtet. Sie hat recht, Liam und ich haben jetzt eine andere Beziehung zueinander als zu Beginn.

Ich lächle. »Du hast recht.«, gebe ich zu und öffne die Tür. Dylan lehnt an der Wand, weswegen ich ihn ansehe. »Erschreckst du nicht die ganzen Frauen, die hier langgehen?«, ich hebe belustigt meine Brauen.

Er gluckst. »Weil er so hässlich ist? Ja, da stimme ich dir zu, Feli.«, schelmisch grinst Sophie, während ich nach Luft schnappe. Ich halte mich zurück, um nicht in Gelächter zu fallen. »Sophie du Schnepfe!«

»Was gibt es, werter Adoptivbruder?«, ich beiße mir in die Innenseite meiner Wange. Ist es normal, dass sich Geschwister so dermaßen streiten oder hochnehmen, dass selbst ausstehende geschockt sind?

»Vater hätte dich in der Mülltonne lassen sollen, als er die Wahl hatte.«, murmelt Dylan als Rache. »Äh Leute, geht ihr nicht zu weit?«
»Quatsch, das ist noch gar nichts.«, Dylan und Sophie winken ab und wieder einmal wird mir bewusst, dass sie trotz ihrer Streitigkeiten einer Meinung sind.

Ich schüttle seufzend den Kopf und kichere über die beiden. »Hey, El!«, bei der Erwähnung meines Spitznamens drehe ich mich verwundert um, aber ich beruhige mich, als ich Diego sehe. »Diego, ich dachte du bist noch drin?«

»Ah nein, ich muss noch etwas erledigen weswegen ich früher gehe.«, er grinst schief. »Aber davor wollte ich noch etwas holen.«, er fährt sich durch sein volles Haar.

»Und bevor ich's vergesse, ich wollte dir noch etwas sagen.«, erwähnt er und tritt an mich heran. »Würdest du kurz mitkommen?«, er legt seinen Kopf schief. »Allein?«

Ich runzle meine Stirn und sehe zu Dylan und Sophie, die nicht damit einverstanden zu sein scheinen. »Nur fünf Minuten.«, sage ich zu den beiden, aber sie schütteln ihre Köpfe. »Feli, du musst verstehen, dass er uns ausdrücklich befohlen hat, dich keine einzige Sekunde aus den Augen zu lassen.«

»Kommt schon, Diego ist mein bester Freund, er wird mir schon keine Waffe an den Kopf halten.«, sage ich belustigt, doch die beiden scheinen es nicht witzig zu finden. Diego wäre zu so etwas nicht in der Lage ...?

»Dann eben so.«, höre ich Diego murmeln und auf einmal durchfährt mich ein kalter Schauer, der alles in meinem Körper erschüttern lässt, genauso wie das Klicken hinter meinem Kopf.

Ich durchlebe ein Deja-vu.

»Diego ...«, hauche ich mit zittriger Stimme und hoffe inständig, dass das ein Scherz ist. Aber als Dylan und Sophie ihre Waffen heben, bestätigt das nur noch viel mehr. Was passiert hier?

Mr. & Mrs. Sánchez 3✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt