44||Feli

1.8K 62 0
                                    

Überarbeitet: 10. August 2023

Mein Körper fühlt sich schwer an und mein Gesicht feucht von den vielen Tränen. »Hier.«, still nehme ich den warmen Kakao entgegen. »Ich weiß, wie sehr du Kakao liebst.«, ich lächle, weil Liam versucht, mich dennoch aufzumuntern. »Ich liebe dich.«, flüstere ich und setze die Tasse an meine Lippen.

Liam setzt sich neben mich, weswegen ich mich direkt an ihn lehne. Eine Decke umhüllt mich. Die Angst und das Schrecken, das mich in dem Moment durchfahren hat, als ich den Raum betreten habe, ist unbeschreiblich schrecklich gewesen.

Und beinahe hätte der saubere Boden dran glauben müssen. »Feli ...«, Liam's Stimme ist ruhig, dass ich mich am liebsten darin Sonnen möchte. »Hat es dich abgeschreckt?«

Ich blinzle und nehme einen tiefen Atemzug. »Ja.«

Ich lehne mich von ihm ab. »Ihn zu sehen, so zu sehen hat mich abgeschreckt.«, murmle ich und umfasse die Tasse. Ich sehe zu Liam, dessen Blick getrübt ist. »Und vielleicht hat ein gewisser Teil in diesem Moment Angst gehabt, vor Diego und vor dir

»Ich bin wütend.«, sage ich und ziehe meine Augenbrauen zusammen. »Da fehlen Marshmallow im Kakao!«

Ungläubig sieht mich Liam an und fasst sich verzweifelt an die Schläfe. »Mierda, du bist unverbesserlich.«, kopfschüttelnd steht er auf und geht in die Küche. Ich grinse, weil ich es liebe, damit auf die Palme zu gehen. »Ich bin kindisch, ich weiß«

»Aber das liebe ich.«, Liam küsst meine Schläfe und macht Marshmallows in meiner Tasse. »Das was du mit ihm getan hast, ist zwar schrecklich und doch empfinde ich keine Abscheu gegenüber dir.«

»Diego ist ein Psycho, der nicht davor scheut, zu töten und doch ...«, ich presse meine Lippen aufeinander. » ... und doch hat auch er es verdient, geliebt zu werden. Er hat es verdient Frieden in seinen Leben zu finden.«, das altbekannte Brennen macht sich in meinen Augen breit.

Ich werde ihn nicht verzeihen können und vergessen werde ich es erst recht nicht. Diego hat schlimmes getan, etwas unverzeihliches. Aber er hat es nur getan, um sich und seine Eltern zu rächen. Er hat seinen Rachefeldzug geplant, während ich unwissend an seiner Seite gewesen bin. Hat er mich nur beschützt, weil er sich dazu verpflichtet gefühlt hat?

»Wusstest du das mit meinen biologischen Eltern?«, ich weiß die Antwort schon längst und doch möchte ich es aus seinem Mund hören. Mein Körper zittert. »Ja.«

Ich schnappe nach Luft und bin bereits darauf vorbereitet gewesen, aber dennoch hat diese Antwort eine solche Wucht, dass es mir beinahe den Atem geraubt hat. Er nähert sich mir nicht, weil er nicht weiß, ob er es tun soll. »Mh.«, murmle ich und trinke meinen Kakao in Ruhe. »Können wir zu ihnen?«, frage ich.

»Wenn du das möchtest.«, ich nicke und schaue ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an. Die leere Tasse stelle ich auf den Tisch ab. »Warum hast du mir nichts gesagt?«, ich rutsche zu Liam, der sich bequem zurückgelehnt hat.

Seine grauen Augen haben mich im Visier. »Ich wollte dich beschützen.«
»Vor meinen echten Eltern?«, ich hebe meine Brauen in die Höhe. »Du verstehst nicht.«

»Die Jiménez sind mächtiger, als wir Sánchez gewesen.«, mein Herz pocht und kann nicht glauben, was er da sagt. »Liam ... ist dann aber der Vertrag nicht ... ungültig?«, er stutzt. »Willst du mich verlassen?«

Ich kichere und setze mich auf seinen Schoß. »Ich bin eine Jiménez.«, murmle ich. Er nickt und umfasst meine Taille. »Die Jiménez war eine Mafia in Italien und wir, die Sánchez Familie konnten von Glück reden, dass wir mit ihnen eine Allianz eingegangen waren.«

»Aber was hat Italien mit Spanien zu tun?«, ich lehne mich vor, dass sich unsere Körper berühren. »Sie hatten mehr Ressourcen, sowohl in Italien als auch hier in Spanien. Auch hier in Spanien haben sie einen bestimmten Sitz und Ruf gehabt.«

Ich wüsste gerne, wie meine Eltern gewesen sind. Ich atme leise aus und sehe zu Liam. Mit meinen Händen umfasse ich sein Gesicht. Alles was ich jetzt tun kann, ist zu hoffen, nicht von Liam und unserem ungeborenen Kind getrennt zu werden. Das ist meine Familie, meine einzige und richtige Familie.

»Du brauchst Ruhe.«, flüstert er besorgt und ich lächle. »Danke.«, hauche ich und lege meine Lippen auf seine. Ein unbeschreibliches Gefühl durchfährt meinen gesamten Körper und ich fühle nichts als Glück.

»Amore.«, sein Griff um meine Hüften verstärkt sich und lächelt zufrieden. »Küss mich nochmal.«, raunt er und ein Schauer durchfährt meinen gesamten Körper. Er zieht mich dicht auf seinen Schoß. Erneut lege ich meine Lippen auf seine, wie er es wünscht.

Seine Hand streift durch mein Haar, dass er mir zurücklegt, während der Kuss voller Leidenschaft ausartet. »Mehr.«, haucht er. »Mehr.«, flüstere ich. Seine andere Hand wandert unter meinem T- Shirt, weswegen sich Gänsehaut auf meinem gesamten Körper bildet.

Ich kralle meine Hände in den Stoff seines Hemdes. »Liam.«, mit lust verschleierten Augen sehe ich ihn an und spüre ein Ziehen in meinem Unterleib. Ich schnappe, nach dem Kuss, laut nach Luft und versuche klar zu denken. »Du musst dich ausruhen.«

»Ich brauche dich.«, erwidere ich und merke, wie mir die Hitze zu Kopf steigt. Er lächelt und streicht durch mein Haar. »Ich brauche dich auch, Amore.«

Mr. & Mrs. Sánchez 3✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt