35||Feli

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Überarbeitet: 27. Juli 2023

»Was möchtest du haben?«, ich hebe meinen Kopf und möchte mich zu ihm drehen, da werde ich ruckartig gepackt und um gedreht. Bevor ich überhaupt registrieren kann, was gerade passiert, legt er seine Lippen heftig auf meine und eine Welle von Endorphinen durchfährt mich.

Ich keuche in den Kuss hinein und halte mich an seinen kräftigen Schultern fest, weil ich befürchte, den Halte zu verlieren. Meine Wangen röten sich und mein Herz schlägt heftig gegen meine Rippen. Ich schnappe heftig nach Luft, als sich Liam von mir löst und mich zufrieden anlächelt. »Sag das nochmal.«, bittet er mich.

»Hm? Was?«, er zieht mich an sich. »Du sollst es nochmal sagen, Amore.«, mit gläsernen Augen blicke ich kurz weg, ehe ich vorsichtig meine Worte nuschelnd wiederhole. »Ich liebe dich.«

»Mierda, ich verstehe dich nicht.«, neckt er mich und versucht meinen Blick aufzufangen. Ich hole Luft. »Ich liebe dich, du Idiot!«, Ich presse meine Lippen aufeinander, während sich meine Wangen noch heftiger röten. »Ich liebe dich auch, Mi Amore.«, er streicht mir eine Strähne aus meinem Gesicht.

»So sehr.«, flüstert er und im Augenwinkel sehe ich, wie die Knöchel seiner Finger angeschwollen und verletzt sind. »Was hast du gemacht!?«, ich nehme seine Hände in die meiner und schaue ihn erschrocken an. »Das ist ... nicht wichtig.«

Ich rümpfe meine Nase und ziehe ihn mir hinterher. »Setz dich.«, fordere ich ihn harsch auf und deutet auf die Badewannenkante. Er möchte protestieren, aber ich halte ihn auf und schubse ihn quasi, damit er sich endlich setzt. Er setzt sich seufzend auf die Kante und beobachtet mich dabei, wie ich den Sanitätskasten heraushole.

Ich hocke mich hin und desinfiziere seine Knöchel, während ich Dämlich lächle. »Warum lächelst du?«, er runzelt seine Stirn. »Das erinnert mich an das letzte mal, als du meine Handflächen verarztet hast.«, ich nehme die erste Verbandrolle und wickle sie, nachdem ich Kühlsalbe drauf gegeben habe, herum.

»Ich erinnere mich.«, sagt er und lässt zu, dass ich auch seine andere Hand mit einem Verband umhülle. »Wen hast du verprügelt?«, ich sehe ihn an und halte seine Hände fest. »Feli, es wäre besser, wenn du es nicht weißt. Ich will nicht, dass du davon erfährst und Angst bekommst.«

Ich lächle und schüttle meinen Kopf. »Ich werde keine Angst haben, denn alles, wovor ich je Angst gehabt habe, ist bereits geschehen.«, ich stehe auf und setze mich auf seinen Schoß. »Diego.«, murmelt er nur und löst mit diesem Namen eine Welle von Furcht in mir aus. »Er lebt?«

Liam schweigt, bevor er seinen Mund wieder öffnet. »Mehr oder weniger.«, er zuckt belanglos mit seinen Schultern, während sich meine Augen weiten. »Aber er wird dir nie wieder ein Haar krümmen.«, nachdenklich gleitet seine Hand zu meiner Wange. »Lass uns jetzt etwas essen.«

»Mir fällt auf, deine Kleidung ist auch Blut verschmiert.«, misstrauisch begutachte ich die rote Flecke auf seinem weißen Hemd und seiner schwarzen Jeans, die jedoch kaum erkennbar durch das Schwarz, sind. »Ich ziehe sie gerne aus.«, ein schelmisches Grinsen bildet sich auf seinen Lippen.

»H-Haben die dich im Restaurant nicht komisch angesehen?«, stammle ich, seinen vorherigen Worten ignorierend. »Scheinbar nicht.«, er knöpft die ersten Knöpfe seiner Bluse auf, weswegen ich schlagartig von seinem Schoß rutsche. »L-Liam!«

Er sieht mich an und tut auf nichts ahnend. »Was? Du magst die Blutverschmierte Bluse nicht, also werde ich sie ausziehen.«, unverblümt wie er ist, macht er weiter, während ich mit roten Wangen das Badezimmer verlasse. »Ich habe sicher noch ein T-Shirt.«

In meinem Kleiderschrank, in dem schon meine Sachen einsortiert gewesen sind, wühle ich herum und suche nach einem T-Shirt, das ich zufällig noch von Liam habe oder eins, dass mir zu groß sein könnte. Ich ziehe ein T-Shirt heraus, das passen sollte und gehe in den Flur.

»Geh weg!«, ruft Liam plötzlich, weswegen ich verwundert in das Wohnzimmer gehe. Liam schüttelt sein Bein, weil Koa an ihm klebt. Ich kichere und gehe zu ihm. »Koa!«, sofort kommt er auf mich zu und lässt sich von mir tätscheln. »Wie konntest du ihn kaufen, wenn du solche Angst hast?«

»Ich habe keine Angst!«, verteidigt er sich. Ich hebe meinen Blick, um ihn anzusehen und mich als Rache lustig darüber zu machen, doch bleiben meine Worte in meinem Hals stecken und meine Augen bleiben an seinen oberkörperfreien Körper kleben. Ich habe ihn oft so gesehen und doch lässt es meine Wangen immer wieder rot werden.

»H-Hier.«, stottere ich und reiche ihm das T-Shirt. Er grinst wohlwissend und nimmt es entgegen, um es sich direkt überzuziehen.  Das T-Shirt liegt eng an seinem Körper, aber es ist besser als die blutverschmierte Bluse, die er vorher getragen hat. Jetzt, wo er hier ist, fühle ich mich um einiges besser und erleichtert.

»Liam ...«, ich schaue zu Boden und beiße mir auf meine Unterlippe. »Der Ring ist weg.«, ich sehe auf meine Hand, wo der Ring gesteckt hat. »Es tut mir leid.«
»Der Ring ist mir egal, ich kann dir einen neuen kaufen.«

»Mir ist es aber nicht egal!«, schnauze ich und hebe meinen Blick und verspüre das sanfte Ziehen in meinen Augen. Liam nimmt meine Hand und zieht mich zu sich. »Mi Amore, ich lasse einen nachmachen, der genauso aussieht. Mache dir kein Kopf.«

Ich seufze leise, mir dessen bewusst, dass er nicht mit sich reden lässt, was den Ring betrifft. Ich muss ihn verloren haben, als Diego mich an meiner Hand gepackt hatte. »Es ist trotzdem-«, seine Lippen, die meine berühren, unterbrechen meinen Redefluss.

Er drängt mich an die Kücheninsel und packt mich an meinen Po, um mich hochzuheben. »Ich habe etwas wieder Gut zu machen.«, er grinst und küsst mich leidenschaftlicher als zuvor. Doch das kläffen meines Hundes unterbricht uns. Liam seufzt genervt. »Warum habe ich den Hund nochmal gekauft?«

Er hebt mich hoch und trägt mich in das Zimmer, bevor er die Tür zu schlägt und mich auf das Bett ablegt. Hitze durchströmt meinen gesamten Körper und ich atme flach. Seine Lippen wandern meinen Hals hinab, weswegen ich meinen Kopf zur Seite lege und erregt ausatme. »Lieb mich.«, murmle ich und schlinge meine Arme um seinen Nacken, als er sich über mich beugt. »Alles was du willst, Amore.«

Mr. & Mrs. Sánchez 3✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt