12.

1.6K 56 39
                                    

                              LUCERO

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


LUCERO

„Wann hörst du endlich damit wieder auf, Bay?", fragte ich ihn genervt und sah dabei zu, wie er den sechsten Drink in sich kippte, während eine der Clubnutten sich um seinen Schwanz kümmerte.

„Gar nicht!", lallte Bayardo zurück.

„Lass den Scheiß. Das bringt sie auch nicht zurück", murmelte Casimiro.

„Sie hat mir das Herz rausgerissen, jaja", sprach er weiter.

„Du machst dich nur selber kaputt. Bayardo, es sind zwei Wochen vergangen. Das ist doch kein Dauerzustand! Was meinst du, was Dalia sagen würde, wenn sie dich so sehen würde? Glaubst du nicht, dass sie enttäuscht wäre?", hakte Silvio nach.

„Interessiert mich nicht, nein, nein. Ich will nur noch meinen Spaß haben. Frauen sind Herzensbrecher, jaja", lallte er weiter und wir alle wusste, dass das Bayardos Art war zu trauern.

So hatte er es schon immer gemacht und es tat mir selbst weh, meinen Freund so leiden zu sehen.
Dennoch hätte ich es nie für möglich gehalten, dass Bayardo jemals wieder eine Frau so lieben würde wie damals Fallon.
Ich tauschte einen Blick mit den anderen aus und ich war mir ziemlich sicher, dass er damit erst aufhören würde, wenn Dalia ihn persönlich darum bittet.
Wir alle waren uns nicht sicher, wen genau sie von uns am Liebsten mochte, aber ich war mir sicher, dass Silvio sie mindestens genauso sehr wie Bayardo liebte.

DALIA

Kraftlos sowie erschöpft zog ich mir meine Alltagsklamotten an, wobei ich halb einschlief, da mein Arbeitstag sich heute ziemlich in die Länge gezogen hatte.
Ich war diese körperliche Anstrengung einfach nicht mehr gewohnt.
Bevor ich meine Jacke schließen wollte, griff ich in meinen BH und zog die 20 Euro heraus, die mir heute ein etwas älterer Typ zugesteckt hatte.
Für einen Moment schloss ich meine Augen und fühlte mich wie eine billige Schlampe, doch ohne Schulabschluss hatte ich in dieser Gesellschaft kaum die Chance einen Job zu finden.
Das es viele Gründe gab, weswegen ich die Schule abgebrochen habe, interessiert niemanden mehr und mittlerweile bereue ich diese Entscheidung zutiefst.

Nachdem ich mich warm eingepackt hatte, trat ich nach draußen an die frische Luft und meine Knie begannen vor Kälte sofort zu zittern.
Mir wurde bewusst, dass ich gerade so über die Runden kam und meine Vermieterin hatte mir sogar gedroht, den Storm abzustellen, da ich meine Miete bisher nur verspätet bezahlen konnte.
Natürlich könnte ich jetzt den einfachen Weg gehen und mich wieder bei den durchaus seht heißen und attraktiven Typen melden, aber mein Stolz ließ dies nicht zu.
Dort hatte ich zwar ein richtiges Luxusleben, doch es war einfache eine Nummer zu groß, da ich mich sowieso nur von ihnen benutzt gefühlt hatte.
Andererseits machte es mir ihr Aussehen schwer, keine Gefühle für einen von ihnen aufzubauen, doch ich würde mich niemals entscheiden können, da jeder etwas anderes, spezielles und sonderbares an sich hatte.

Gedankenverloren lief ich die dunklen, leeren, verlassenen Straße entlang und freute mich auf einen warmen Kakao und die Couch.
Auf dem Weg spielte ich auf meinem Handy Musik ab, die für mich zur Beruhigung dienen sollte.
Dabei nahm ich nicht war, dass mich irgendjemand oder etwas verfolgte, bis mich dieses Gefühl überkam, dass etwas nicht stimmte und ich nur einen Schatten wahrnahm.

„Ist da wer?", flüsterte ich fragend.

Meine Schritte wurden schneller und da ich dieses Gefühl verfolgt zu werden nicht los bekam, begann ich zu rennen.
Erst dann erkannte ich zwei Männer hinter mir und beobachtete das Auto, welches mich von der Straße aus verfolgte genau.
Zuerst hatte ich sie für Casimiro, Lucero, Silvio und Bayardo gehalten, doch als dies nicht der Fall gewesen ist, versuchte ich ihnen zu entkommen.
Die nächste Straße die nach links führte, stellte sich als Sackgasse heraus und ich machte immer weiter Schritte nach hinten.
Mein Blick war auf die dunklen Gestalten gerichtet, die mich immer weiter nach hinten drängten, bis ich die kalte Wand an meinem Rücken spürte.

Ich kramte hektisch in meiner Handtasche, doch als ich darin nichts brauchbares auffand, hielt ich die Tasche also mutig vor mich und wollte mich damit verteidigen.

„Was soll das werden, Piccola? Willst du damit zwei kräftige Männer überwältigen?", fragte mich der eine lachend und seine tiefe, raue Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.

Meine Hände begannen zu zittern, trotz dessen hielt ich die Tasche vor mich und blickte mich hilfesuchend um.

„Besser als nichts", murmelte ich zurück.

„Ach, Schätzchen. Entweder du kommst freiwillig mit oder wir müssen zu anderen Mittel greifen", erklärte mir der andere gelangweilt.

Ich stellte mich in Kampfposition und richtete mich auf, während der größere eine Pistole aus seiner Jacke zog.
Ängstlich blickte ich die beiden an, riss meine Augen auf, während ich vor lauter Schreck meine Handtasche fallen ließ und diese sich genau vor die Füße des einen legte.
Dieser hob meine Tasche auf und lächelte mich siegessicher an.

„Wenn du die wiederhaben willst, wirst du wohl mitkommen müssen!"

Noch immer verharrte ich auf der Stelle und konnte mich aufgrund meiner Schockstarre nicht bewegen.

„Mach es dir doch nicht so schwer. Ich muss nicht schießen, wenn du einfach brav das tust, was ich dir sage", redete er auf mich ein.

„Unterschätz mal die Mafia nicht, piccola.
Wir hätten dich schon längst mit Gewalt an der Stelle haben können, wo wir dich hin haben wollten. Ich finde es schon wirklich sehr nett, dass du sogar die Möglichkeit hast freiwillig mitzukommen", raunte mir der mir der tiefen Stimme zu.

„Bekomme ich dann meine Tasche wieder?", fragte ich und kaute auf meiner Unterlippe herum.

„Aber sicher. Du musst nur brav ins Auto steigen und die Tasche gehört wieder dir."

Ich dachte einen Moment darüber nach, doch nickte dann anschließend, da mir diese Tasche beziehungsweise eher gesagt ein Teil des Inhaltes die Welt bedeutete.
In meinem Portmonee befanden sich die einzigen Bilder, die mir von meiner Mutter geblieben ist, bevor sie gestorben ist als ich zwei Jahre alt gewesen bin.
Ich konnte nicht anders, als gefügig zu sein, denn ich wollte diese Erinnerung nicht verlieren.

Zwei kleine Bildchen, mit einem so großen Wert...

______
Ein etwas kürzeres Kapitel 🤭🥰
Was meint ihr, wer die Unbekannten sind?

Hot & glamorous| Bis du dich entscheidest ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt