𝐂𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬

16 | Seine Verlobte

Emilio

Wenn Nikita noch am Leben bleiben will sollte er besser sein vorlautes Maul halten!
Er hat die Bratwa von seinem Vater zwar noch nicht offiziell übernommen. Aber jeder weiß das er die Person ist, welcher in Wirklichkeit die Fäden zieht.

"Nikita!" knurre ich ihn gefährlich an, weshalb seine Wachen schon in Kampf modus gehen. Was ihnen Logen und Sam gleich tun. Nikita gibt seinen Männern ein Zeichen das alles in Ordnung ist, und auch meine Männer lassen wieder von ihren Waffen ab.

Rosabella beobachte das Geschehen verkrampf und scheint Angst zu haben. So wie es aussieht ist ihr nicht bewusst das dies noch nicht mal ansatzweise an das ran kommt was normalerweise läuft.
Da fällt mir wieder auf, das sie vermutlich nicht einmal weiß das sie mit der Mafia verkehrt. Was auch nicht sonderlich schlimm ist, immerhin steht auf meiner Stirn auch nicht tättoowiert ‚Zukünftiger Mafia Boss' meine Familie war da schon immer sehr diskret. Auch wenn mein Großvater schnell aus der Rolle fährt, bindet er keinem normalo auf die Nase, wie groß seine Macht eigentlich ist.

Nur andere Mafias bekamen es zu spüren. So auch die Russen und Spanier. Chinesen sind noch nie an eine Vereinbarung interessiert gewesen. Sie sind der Meinung das sie alles alleine hin bekommen, da sie ja soooo schlau sind.
Die Russen denken nur an die Macht und Zerstörung. Ihnen ist relativ egal wer darunter leidet, solange sie die Siegenden sind.
Und die Spanier und wir Italiener sind eigentlich vom Prinzip her gleich. Wir bleiben im Hintergrund, so das die Öffentlichkeit nichts von uns erfährt. Doch gegenüber anderen Mafias zeigen wir unsere Macht und werden gefürchtet.
Auch wenn sie es nicht zugeben, weiß ich das unsere Mafia unter den Top 5 ist. Womöglich sogar auf Platz 1., doch das klingt zu eingebildet. Und wer schenkt schon den klein Kriminellen glauben?

Marie unterbricht diese erstickende Ruhe und bringt ein paar Drinks. Mit darunter Wodka was Nikitas Augen leuchten lässt. Tja, man muss nur wissen wie man jemanden überzeugen kann.
"Zurück zu unserem eigentlichen Deal!" sage ich bestimmt und durchbohre ihn mit meinem Blick.
"Что ты хочешь услышать от меня, Эмилия? Ты хочешь, чтобы я убил этого ублюдка ради тебя?
(was willst du von mir hören emilio? soll ich diesen bastard für dich umlegen lassen?)" Nikita nimmt den Wodka und schenkt sich etwas ein um gleich darauf ein paar Schlücke zu nehmen und genüsslichst zu seufzen. Verschmitzt Lächele ich ihn an. Das wäre durchaus eine Möglichkeit die mir gefallen würde. Doch wo bliebe dabei der Spaß?

"Никита мой друг (Nikita mein Freund)" der Russe wird hellhörig und beginnt augenblicklich zu grinsen. Er weiß was ich will. Das weiß er schon lange. Ich bin eigentlich nicht so der Arsch kriecher. Sich einschleimen... Ich fand das schon immer wiederwertig! Doch ich brauche die Russen, auch wenn ich es nicht gerne zugeben möchte. Und Nikita weiß das! Er weiß das ich ihn und seine Männer als Unterstützung brauche um meine Rache zu bekommen.

"Ich fühle mich richtig überflüssig hier. Emilio, warum bin ich hier?" Nikitas Blick schweift zu Rosabella und mir gefällt dieser Blick nicht! Absolut nicht! Doch ich weiß wie er ist und das er eine Schwäche für Italienerinnen hat. Auch wenn Rosabella nur eine halbe Italienerin ist und kein Italienisch mehr spricht, so ist es dennoch ein Teil von ihr. Ich sollte mich schlecht fühlen das ich sie so ausnutze. Doch ihre Anwesenheit beruhigt mich auch, so das ich ihn nicht sofort erwürge wenn er dem Deal nicht zustimmt.

Ich beuge mich behutsam zu ihr herunter, so das ich ihr ins Ohr flüstern kann.
"Du la mia bella (Meine schöne), du bist meine Geheimwaffe." auf ihrer Haut bereitet sich eine Gänsehaut aus, was mich auch nicht komplett kalt lässt.
"Aber du wirst mich für einen Deal doch nicht verkaufen oder?" flüstert sie ängstlich zurück.
"Niemals!" Hauche ich ihr ins Ohr und muss ganz ehrlich sagen, das ich das wirklich nicht tun würde.
Erleichtert atmet sie aus, sieht sich die Stühle um den Tisch an und nimmt an einem kurzer Hand elegant Platz, während wir anderen nach wie vor stehen.