23 | Bestohlen

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Rosabella

Gähnend streckte ich mich in Emilio seinem Bett und dachte über gestern nach. Unwillkürlich wandert meine Hand zu meinen Lippen. Hatte ich ihn wirklich geküsst? Das alles kam mir doch sehr surreal vor. Warum sollte ich ihn küssen? Klar ich war unheimlich dankbar das er Sam nicht feuern würde, zumindest fürs erste, doch das ich ihn deshalb küsse. Ich weiß absolut nicht was in mich gefahren ist! Ich kenne diesen Mann doch garnicht! Ok, ja. Ich muss zugeben das ich ihn von der ersten Sekunde an sehr attraktiv fand. Aber das wars dann auch wieder.

Ich schlage mir die Decke von meinem Körper und setze mich an die Bettkante. Zu meiner Rechten liegt eine einzelne, rosa-rote Rose. Vorsichtig nehme ich sie in meine Hände und begutachte sie von jeder Seite. Sie sieht wirklich wunderschön aus. Kein einziges, kleines Zeichen von Verwelkung. Und ein kleiner Zettel ist auch noch an ihr befästigt.

Zurückhaltend öffne ich die kleine Schleife und entferne den Zettel. Langsam öffne ich ihn und lese die einzelnen Worte.

Zieh dich an und komm runter.
E.F.

Da bekommt man schon eine bezaubernde Rose und dann steht so etwas gefühlloses in dem Zettel. Aber was soll ich auch von ihm verlangen? Ich sollte lieber dankbarer sein, das er mir eine Rose schenkt.

Fix steh ich auf und will mich wirklich anziehen, bis mir einfällt das ich doch nichts bei mir hab. Alle meine Sachen wurden mit samt meiner Wohnung in Schutt und Asche gelegt! Fuck!
Frustriert darüber Plumpse ich zurück ins Bett und lass meinen Kopf in meinen Händen verschwinden.
Ob er wohl etwas dagegen hätte, wenn ich mich an seinen Sachen bediene?

Mit neuer Motivation laufe ich in sein ankleide Zimmer und greife begeistert nach einer schwarzen, recht eng aussehenden, Jogginghose mit einem Ozean blauen Hoodie. Die Farbe erinnert mich ein wenig an seine Augen, obwohl diese dunkler sind.

Fertig angezogen und mit einem Dutt, der Rose und dem kleinen Zettel in der Hand steige ich die Treppen hinunter und halte nach Emilio Ausschau.
Doch nirgends ist eine Spur von ihm. Als Sam mir entgegen kommt, breitet sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Ich hab den großen Mann schon viel zu schnell ins Herz geschlossen.

"Sam." spreche ich den Gorilla sofort an, welcher mich überfordert mustert.
"Miss Nicoletti. Aber was haben sie denn da an?" verwirrt lasse ich meinen Blick an mir herunter gleiten und sehe denn Mann vor mir wieder an.

"Wieso? Gefällt es dir nicht?" Frage ich belustigt von seinem Gesichtsausdruck.
"Darum geht es nicht. Warum haben sie Männer Kleidung an?" er zieht einmal kurz am Pulli und lässt ihn wieder los.
"Um genau zu sein sind das Emilio seine Sachen." gebe ich lachend von mir.
"Und warum tragen sie die Sachen vom Boss?" ist er so dumm oder tut er nur so?
"Sam, muss ich dich daran erinnern das ich keine eigenen Sachen mehr besitze?" ich nehme denn Mann vor mir streng ins Visier, welcher sich nervös räuspert und meinem Blick ausweicht.

Ich kann ja doch einschüchternd wirken. Aber das der Riese wirklich vor mir Respekt hat ist komisch wenn man bedenkt das er viel größer und breiter ist als ich. Sollte nicht eigentlich ich die jenige sein, welche solch eine Furcht vor ihm hat, das ich alles tue was er mir Befehlt? Aber vermutlich ist er nur so weil ich die bin, die darauf bestand das er seinen Job behalten darf und es wirklich so geschah. Vielleicht denkt er ich könnte Emilio zu allem überzeugen, was totaler Schwachsinn ist!

"Haben Sie denn nicht das Kleid in das Zimmer herein gelegt bekommen?" welches Kleid? Verwirrt Runzel ich die Stirn und mein Beschützer versteht sofort.
"Darum werden wir uns später kümmern. Jetzt sind sie erst mal mit dem Boss verabredet." Sam geht voraus und erwartet anscheinend das ich ihm folge, was ich auch schnellen Schrittes tue. Läuft das ganze hier etwa nach einem Zeitplan? Oder warum will er unbedingt das ich jetzt zu Emilio gehe?

𝐂𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt