Kapitel 52

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Bella

"Das ist absolut irrational." Nörgelt Ramon im Flugzeug rum.

"Erstens, warum fliegen wir nicht mit meinem Flugzeug?
Zweitens, was soll ich auf dieser Beerdigung? Keiner kannte den Typen." Die letzten Tage wurde er immer mürrischer. Woran das jedoch liegt, weiß ich nicht. Auch mit Ramona hat er sich dauerhaft gestritten. Was ja eigentlich normal bei den beiden sein sollte, doch es war echt häftig.

"Halt endlich deine Klappe!" Nikita ist auch gereizt. Jedoch wegen Ramon. Nicht wegen etwas anderem. Er kann sein Geschwätz nicht mehr hören. Was ich verstehen kann, doch ich werde es ihm nicht ins Gesicht sagen.

Ramon schnauft verächtlich und dreht sich angepisst zum Fenster um.
"Obwohl, mit einer Sache hat der Kater recht. Warum fliegen wir mit dem öffentlichen Flugzeug?" Im Grunde wusste es keiner so genau. Aber ich denke Angolo wollte kein Aufsehen erregen.

"Klar, undercover. Versteh ich voll und ganz, bin ich auch dafür. Aber in meinem Flugzeug wären wenigstens keine quwengelden Kinder. Jetzt weiß ich wieder warum ich nie welche wollte. Danke für diese Bereicherung."

Angolo hört garnicht erst hin, worüber sich die beiden aufregen, während Mona eine Mode Zeitschrift liest. Ich für meinen Teil hatte versucht zu schlafen. Aber Ramon seine Stimme im Hintergrund, ist da echt kontraproduktiv.

***

Endlich in Hamburg angekommen suchen wir unsere Sachen zusammen und checken erst einmal in das nächst beste Hotel ein. Wobei Nikita für ein besonders teures gesorgt hatte. Doch wenn interessierte es? Mich jedenfalls nicht. Solange ich nicht dafür aufkommen muss, ist mir das Latte.

"Komm, ich helf dir." Angolo nimmt mir meine Sachen ab und zusammen laufen wir alle Nikita hinterher.

Dieser wird empfangen als wäre er ein wohlhabender, jedoch mit sehr viel mehr Furcht.

Er bekommt ohne Nachfragen die Zimmer Karten und wir nehmen den Aufzug nach oben. Wir haben im obersten Stockwerk eine suite mit vielen Zimmern.
"Macht was ihr wollt, aber ich geh in mein Zimmer. Nervt mich bloß nicht!" Stellt der Russe sofort klar.

Ramon verdreht wieder einmal seine Augen, während Ramona nicht mal zugehört hat und direkt auf den Fernseh zu läuft. Einzig Angolo und ich bleiben im Flur stehen.

Eine ganze Weile ist es ruhig zwischen uns. Wir haben unsere Sachen verstaut und trinken eine Tasse Kaffee in der offenen Küche. Jedoch würdigt keiner den anderen auch nur eines Blickes.

Emilio's Bruder ist der erste, welcher die Stille unterbricht.
"Können wir nochmal über das Gespräch mit deinem Vater reden?"

Papá war schnell wieder verschwunden, nachdem Mamá ihm geschrieben hatte. Ihr geht es wieder einmal nicht so gut. Und man muss wirklich schon für sie hoffen. Deswegen war ich ihm auch nicht böse, als er wieder gegangen ist.

Doch das sie mich einfach verheiraten wollten, das geht dennoch zu weit!

"Nein danke." Ich will dieses Thema nicht mehr hören. Heute ist Aaron's Beerdigung. Nichts anderes ist von Bedeutung. Ich will einfach endlich diesen Tag überstehen. Wie soll ich bloß in die Augen seiner Familie gucken?
Seiner Eltern?
Seiner Schwester?

Das geht nicht. Ich kann es nicht.
"Principessa wir sollten aber darüber reden." Ich hebe meinen Blick von der Kaffeetasse und sehe direkt in seine Augen.
"Angolo, heute ist die Beerdigung von meinem besten Freund! Bitte lass mich mit diesem Thema inruhe. Ich will davon nichts mehr hören."

Er schluckt heftig und lässt das Thema ruhen.

Nicht mehr lange.
Bald ist dieser Tag um.

***

𝐂𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt