Kapitel 67

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Bella


Mit einem fürchterlichen brennen wache ich auf. Neben mir sitzt Emilio und hat seinen Kopf neben mir gebettet, während er meine Hand hält.

Am liebsten würde ich bei diesem Anblick lächeln. Doch der Schmerz von meinem Bauch aus kommend und den Gedanken an der Ursache wird mir schlecht.

Levio

Wo ist er?
Wo ist mein Sohn?

Ich versuche mich auf zu setzen, was mit diesem fürchterlichen stechen jedoch nicht möglich ist.

Sofort schreckt Emilio hoch und sieht sich Alermiert im Zimmer um. Seine Augen treffen auf mich und er steht auf.

"Cuore mio" Haucht er erleichtert. Lio beugt sich zu mir hinunter und küsst meine Stirn.
"Endlich bist du wach." Sein Lächeln erlischt jedoch als er mein Gesicht abgescannt hat.
"Du hast Schmerzen."

Sofort streckt er sich zu einer roten Klingel und drückt einmal den Betätigungsknopf. Keine 5 Minuten später kommt eine Frau und frägt was los sei. Mein Mann erläutert ihr zornig das ich Schmerzen habe und sie mir etwas dagegen geben soll.

Dadurch das mein Bauch sehr mitgenommen ist, habe ich sofort eine Infusion bekommen. Hier in Spanien halten sie offensichtlich nicht so viel von Hygiene. Denn desinfiziert wurde nichts. Oder es liegt einfach am Krankenhaus.

Da frage ich mich wie sie mich operiert haben. Jedoch schiebe ich diese Gedanken schnell wieder bei Seite als ich den Schmerz nicht mehr so stark vernehme.

Vorsicht aber mit Schwung möchte ich aufstehen, doch Emilio hält mich sofort auf.

"Was denkst du, tust du da?" Frägt er grimmig und lässt mein Handgelenk nicht los.
"Unseren Sohn suchen." Sein Griff lockert sich, aber los lassen tut er mich nicht.

"Cuore mio, er wird sehr gut überwacht. Momentan ist das beste was wir tun können nicht in seine nähe zu kommen." Bei seinen Worten versteife ich mich. Was soll das heißen? Was ist mit unserem Sohn? Er ist ein Frühchen, das weiß ich. Aber man kann uns doch nicht verwehren unser Kind zu sehen. Außer es ist etwas schlimmes passiert.

Emilio bittet mich, mich wieder zu setzen. Nachdem ich das tat erklärt er mir was los sei. Doch schon nach seinen ersten Worten hörte ich ihm nicht mehr richtig zu.

Ein Loch im Herzen.
Operation.
Intensivstation.
Inkubator.

Mein kleines Baby.
So sollte dieser Tag nicht ablaufen.
Du Musstest so früh schon das Licht dieser Welt erblicken und das nicht gerade auf seine schönste Art.

Lio streicht sanft mit seinem Finger über meine Hand und versucht zu erkennen woran ich wohl denke.

Ein wimmern kommt aus mir und meine Lippen beginnen zu beben.
Sofort überbrückt er die letzten Meter und kommt zu mir aufs Bett.

Er setzt sich hinter mich und zieht meinen zitternden Körper an sich. Vorsichtig, als könnte ich zerbrechen hält er mich an sich. Streicht meine Haut und küsst immer wieder meinen Hinterkopf.

Ich bin eine furchtbare Mutter.
Wie konnte ich ihm sowas zumuten.
Mein Levio.
Mein Baby.
"Es tut mir so schrecklich leid." Schluchze ich in seinen Armen.

𝐂𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt