24 | Nur ein Tanz

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Rosabella

Emilio hatte die junge Frau tatsächlich sofort entlassen.
Und in den Umkleiden wurde das Kleid gefunden, weshalb ich mich direkt nochmal für die ‚Gäste' da unten aufbrezeln durfte.
Warum diese jedoch hier sind und ich auch bei dem ‚treffen' dabei sein soll, weiß ich nicht.

Nun stellt mich Emilio ein paar Männern vor, welche mich lüstern Mustern. Ist ja widerlich! Doch mit ihm an meiner Seite würde mir nichts passieren. Davon bin ich überzeugt.

Auch dieses Kleid von Emilio ist bodenlang und hat einen offenen Rücken. So langsam glaube ich das er auf meinen freien Rücken steht. Es ist schwarz und hat dieses mal keine Ärmel. Nur zwei dünne Träger halten es an Ort und stelle. Der Ausschnitt ist sehr klein, so damit man fast nichts von meinen Brüsten sieht. An der Taille ist es sehr eng geschnitten. An sich gefällt es mir echt gut. Es sieht sehr edel aus, aber auch nicht zu protzig.

Ich trage die Kette, welche Emilio mir an dem Abend mit den Russen geschenkt hatte und ziehe sie auch sonst nicht mehr ab.
Passende Ohrringe gab es natürlich auch noch mit dazu. Dazu noch die passenden schwarzen high heels und ich wirke schon viel größer und reicher, als ich eigentlich bin.

Meine Haare habe ich diesmal geglättet und offen gelassen. So versperren sie doch etwas die Sicht auf meinen Rücken, was mir bei den älteren Männern sehr recht ist. Diese sehen mich bestimmt eh schon als Beute an.

Es spielt leise Musik und ein paar wenige Gäste tanzen in der Mitte des Saals, am Rande fallen mir jetzt auch steh Tische auf wo sich viele Geschäftsleute befinden. Mit ihnen zusammen auch Signor Franchini.

Emilio legt seine Hand auf meinen unteren Rücken und führt mich an genau diesen Tisch.
"Die Herren, Großvater." begrüßt er einmal jeden mit einem Kopfnicken. Was sie ihm nach tun.
"Rosabella, mein Kind. Wie geht es dir?" wendet sich Signor Franchini an mich. Leicht eingeschüchtert sehe ich mich nochmal in der Runde um, bevor ich mich an den älteren Mann wende.
"Mir geht es besser Signor Franchini. Danke der nach frage. Wie geht es Ihnen?" versuche ich so höflich wie nur möglich von mir zu geben. Mein gegenüber fängt das lachen an und alle anderen, außer Emilio, lachen mit ihm.

"Ach Liebes, immer noch so förmlich. Du gehörst doch jetzt zur Familie." er schenkt mir ein freundliches Lächeln, welches ich nur schwer erwidere. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen. Er schüchtert mich immer noch ein. Und das dieser ehrfürchtige Mann nach wie vor möchte, das ich ihn duze, ist mir noch immer ein Rätsel. Doch das Emilio mich näher an sich zieht bestärkt mich etwas. Gott was macht dieser Mann nur mit mir?

Als die anderen Männer jedoch keine Anstalten machten wieder mit dem lachen aufzuhören fühle ich mich ziemlich unwohl, da ich befürchte das sie mich auslachen. Signor Franchini scheint es als erster zu merken, weshalb er alle einmal streng entgegen blickt und sie sofort wieder verstummen. Emilios Großvater sieht mich wieder mit einem Lächeln an und meine Mundwinkel Zucken auch nach oben.

Auch wenn er mir Angst macht, so hab ich ihn dennoch schon in mein Herz geschlossen.
Du schließt sehr schnell Menschen in dein Herz! Meldet sich meine innere Stimme zu Wort. Und ich muss ihr zustimmen. Mein Vater meinte früher schon das dies mir mal zum Verhängnis werden würde.

"Маленькая роза (kleine Rose)" diese Stimme kenne ich doch? Als ich zu Emilio sehe bemerke ich sofort wie angespannt er plötzlich ist. Weshalb ich mich nun in die Richtung drehe, wo die Stimme her kam. Und tatsächlich.

𝐂𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt