Madelyn
Madelyn spürte den Rhythmus der Pfoten, die auf den Waldboden trommelten. Der hellbraungefleckte Wolf hatte aufgeholt und sprintete jetzt neben ihr her. Seine Schritte waren schwerer, kräftiger, als ihre.
Madelyns dagegen, waren elegant und anmutig. Sie schloss die Augen, um den Moment besser genießen zu können. Sie spürte die Luft in ihrem Fell und das Spiel ihrer zähen Muskeln.
Die Kiefern verschwammen um sie herum und der scharfe Geruch von Harz zog ihr in die Nase. Die Geräusche der Waldbewohner klangen dazu fast wie ein Lied. Sie blickte zur Seite, nur um in ein Paar hellgrüne warme Augen zu blicken.
Theodores Pelz wehte im Wind und er war so schnell, dass sein Fell fast mit der Rinde der Nadelbäume verschmolz. Dieser wandte den Blick ab und auch Madelyn sah wieder nach vorne.
Auf einmal zog ihr ein Geruch in die Nase. Verwundert zuckte sie mit den Ohren. Wieso kam ihr der Geruch so vertraut und doch so fremd vor?
Ihr Freund hatte es mittlerweile auch gerochen und fiel in einen leichten Trab. Sie liefen bis zu einer Stelle, wo die Bäume sich öffneten und den blauen Himmel freigaben. Theodore war ganz stehen geblieben und hatte die Lefzen hochgezogen.
Ein dominantes Knurren war zu hören. Es klang ungleichmäßig und ungeübt, da Theodore noch niemals hatte knurren müssen. Madelyn begriff noch immer nichts. Das änderte sich jedoch abrupt, als sie die verschiedenen Schatten hinter den Kiefern sah.
Die Gestalten hoben sich nun deutlich von dem Schnee ab, sie hatten offensichtlich nicht mal die Absicht sich zu verstecken. Andere Wölfe! Aber die gehören nicht zu uns. Was tun sie in diesem Wald?
Madelyn spannte sich nun ebenfalls an. Einer von ihnen, ein großer dunkelgrauer Wolf trat heraus. Sein Fell war zerzaust und doch wirkte er alles andere als verloren. So wie der rumstolziert könnte man glauben, das wäre sein Revier!
Die anderen Wölfe waren ebenfalls hinter den Nadelbäumen hervorgekommen. Kleine Schneeflocken hingen in den verschiedenen Pelzen. Zwei standen Seite an Seite nebeneinander. Ein männlicher Wolf hob arrogant den Kopf, während eine rötliche Wölfin mit grauen Pfoten laut knurrte.
Etwas weiter entfernt standen noch vier andere Wölfe. Einer hatte einen grauweißen Pelz mit einigen bräunlichen Sprenkeln, zwei von ihnen waren einfach braun, mit dem Unterschied, dass einer einen schwarzen Fleck ums Auge hatte und der vierte hatte ein schwarzes Fell mit roten Sprenkeln an der Flanke.
Dieser war kleiner als die anderen und schritt nun hocherhoben an einigen weiteren Wölfen vorbei, zu dem großen dunkelgrauen Wolf.
„Was wollt ihr hier? Ich kann riechen, dass ihr nicht von hier seid! Ihr wisst, dass ihr melden müsst, wenn ihr ein fremdes Revier durchquert." Theodores Stimme klang streng und hatte einen bedrohlichen Unterton.
Die beiden Wölfe vorne, der Kleine und der Große sahen sich belustigt an, fast schon hämisch. Der dunkelgraue hob majestätisch den Kopf und grollte mit einem spöttischen Unterton.
„Wieso, wir sind doch Zuhause?" Der kleinere hatte ruhig zugehört und sprach in aller Seelenruhe weiter.
„Wenn euch das nicht passt, würde ich euch raten, ganz schnell zu verschwinden."Madelyn schnappte erschrocken nach Luft. Diese Wölfe hatten keinerlei Respekt und waren sicherlich auch nicht auf Kompromisse aus.
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Mate of my heart
Werewolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...