Madelyn
Madelyn war einfach nur dankbar gewesen, als der Unterricht vorbei war. Sie hatte sich ihre Sachen geschnappt und war einfach rausgerannt.
Einige Werwölfe hatten sie zurückgerufen, darunter auch Theodore, der am Ende der Stunde mit Kenneth gesprochen hatte. Madelyn war das jedoch egal gewesen, sie wollte mit niemandem reden.
Nun sprang sie in Wolfsgestalt durch den schneebedeckten Wald. Ihre Pfoten spürten zum ersten Mal den kalten Boden und dieser betäubte ihren ganzen Körper. Nur leider nicht ihre Gefühle.
Der ganze Tag war einfach nur anstrengend gewesen. All die Blicke, all die Werwölfe, die ihr versicherten das alles okay ist und Theodores sehnsüchtiger Blick.
Sehnsucht danach, dass Madelyn ihm sagte Finley würde ihr egal sein.Wieder kam ihr sein Gesicht in den Sinn, doch diesmal ignorierte sie es sofort weg. Es krachte laut und ehe Madelyn wusste was passiert war, schoss ihr ein drückender Schmerz in die Schnauze.
Sie war gegen einen Baum gelaufen. Verärgert wischte sie sich mit der Pfote umständlich über ihr schmerzendes Gesicht. Heute war einfach nicht ihr Tag.
Als sie jedoch Kampfgeräusche hörte, schreckte sie auf. Der Schmerz war vergessen. Eine dunkle Vorahnung beschlich sie, als sie Kais Stimme erkannte. Trevor und sein Rudel!
Sie raste wie der Blitz zwischen den Bäumen hindurch. Die Bäume wurden spärlicher, doch sie wurde nicht langsamer. Die Kampfgeräusche wurden lauter und Madelyn nahm alle Kraft zusammen, um noch schneller zu laufen. Sie stürzte auf eine Lichtung mit einer großen Kiefer. Erst verwundert, dann verärgert hielt sie inne.
Da standen zwei Werwölfe vor ihr, doch beide kamen ihr vertraut vor. Einer von ihnen war feuerrot, nur seine Schnauze war weiß. Der andere war komplett schwarz bis auf seine hellgraue Schweifspitze. Beide sahen Madelyn verdattert an. Sie hatten aufgehört zu kämpfen und Madelyn schnippte verächtlich mit dem Schweif.
Harry und Kai! War ja klar. Und wundern sollte es mich auch nicht mehr. Harry und Kai waren mit Abstand die Werwölfe, die sich am meisten hassten. Und das obwohl sie dem selben Rudel angehörten. Madelyn hob stolz den Kopf und knurrte böse. Harry und Kai legten sofort die Ohren an.
„Er hat angefangen und..." Kai wollte sich verteidigen, doch Madelyn fiel ihm ins Wort. „Es ist mir völlig egal wer angefangen hat, ihr seid keine Kinder mehr! Ich dachte ihr wärt in Gefahr!" Nun ließen die Beiden beschämt die Ohren hängen. Es war demütigend von seiner Prebeta so zurechtgewiesen zu werden.
„Also eigentlich wollten wir nur zum Treffen." Kai hatte vorsichtig gesprochen. Nun war Madelyn verwirrt.
„Welches Treffen?" Warum hat mich keiner Informiert? Sie bekam einen dicken Kloß im den Hals. Betrachten die mich etwa schon nicht mehr als ihre Prebeta?„Aber Kenneth und Linhea wollten dir und Prealpha doch Bescheid sagen." Madelyn atmete erleichtert auf. Darüber hatten Kenneth und Theodore also gesprochen. Sie wusste nur nichts davon, weil sie so schnell gegangen war.
Die beiden Wölfe sahen sich immer noch irritiert an und Madelyn vergaß einen Moment, dass sie eigentlich wütend auf die Zwei war. „Sie wollten mit mir sprechen, aber ich hatte es eilig." Davon, dass das nicht wirklich der Grund war, sagte sie nichts. Es ging das Rudel schließlich nichts an!
Der schwarze Werwolf kam nun verunsichert zu ihr. Er lief zögernd an ihr vorbei, blieb stehen und blickte sich um. Der Wind wehte durch sein Fell und die Schneeflocken fielen vor ihm auf den Boden und auf die Zweige der Nadelbäume.
„Kommt ihr beide dann?" Er versuchte offensichtlich den Streit zu überspielen, um nicht noch mehr Ärger zu bekommen. Die graue Werwölfin wollte gerade etwas sagen, da schob sich auch schon Kai an ihr vorbei und folgte Harry.
Sie seufzte, aber ließ es auf sich beruhen. Sie hatte besseres zu tun, als den Beiden eine Standpauke zu halten. Harry und Kai lernten sowieso nichts daraus.
Weswegen wurden wir überhaupt alle zu einem Treffen eingeladen? Normalerweise veranstalten das doch Theo und ich.
DU LIEST GERADE
Mate of my heart
Werwolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...