Kapitel 8

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Theodore

Theodore blickte in die verwirrten Gesichter, einige standen von der Couch auf oder verschränkten die Arme. Natürlich, sie sind Werwölfe, sie können unsere Anspannung spüren.

Es war eine ganze Weile still, bevor einer von ihnen das Wort ergriff. Er war einer der Ältesten von ihnen und hatte rote struppige Haare. Elliot war dafür bekannt, dass er überall für Ordnung sorgte und auch diesmal half er seinem Prealpha auf die Sprünge.

„Ich denke mal, ihr seid nicht hier, weil ihr uns so vermisst habt, dass ihr nicht bis nächste Woche warten konntet." Theodore spürte erleichtert, wie die Spannung im Raum abnahm und er räusperte sich.

„Nein, tatsächlich nicht, obwohl es natürlich schön ist, euch alle wiederzusehen."
Sein Blick wanderte durch die Runde mit den vielen vertrauten Gesichtern. Mein Rudel. Ich würde euch ohne zu zögern mein Leben anvertrauen. Eines Tages werde ich stolz sein, euch anzuführen.

„Warum dann? Stimmt irgendetwas nicht? Du siehst beunruhigt aus..." Dylan hatte sich geäußert, ein dünner Schüler, der eine Stufe unter ihm war.

„Wenn du uns ganz umsonst Sorgen machst, kannst du was erleben." Sunny hatte es zwar nur gemurmelt, aber Theodore war es nicht entgangen und er warf ihr einen strengen Blick zu. So durfte man nicht mit dem Prealpha reden.

Elliot, ihr Mate, ließ ein beschützendes Knurren hören. Theodore wusste, dass er das eigentlich nicht auf sich sitzen lassen durfte. Ihm war allerdings mit einem Blick zu Sunny klar, dass sie es scherzhaft gemeint hatte und er ließ es darauf beruhen.

„Ich war mit Maddi im Wald und wir haben dieses Rudel getroffen." Irritiertes Gemurmel zog sich durch die Reihen. Die schüchterne sanfte Blossom meldete sich schließlich zu Wort.

„Aber ich dachte, wir wären das einzige Rudel hier?" Ethan und Bruce nickten grimmig. Ihnen war klar, was jetzt kam.
„Das sollte ja auch eigentlich so sein! Meine Familie führt schon seit Ewigkeiten die Werwölfe dieser Stadt an. Und das hat nie jemand in Frage gestellt." Theodore sah von einem Werwolf zum nächsten.

„Ich weiß garnicht wo das Problem ist. Wir sagen ihnen, dass sie hier nicht bleiben können und die zischen wieder ab." Matthew malte es sich anscheinend etwas zu einfach aus. Bruce schnaubte.

„Du glaubst wirklich, die haben gefragt ‚Entschuldigung? Darf ich mal kurz?' Wir müssen mit ihrem Alpha sprechen und ihm deutlich klarmachen, dass sie hier nicht willkommen sind."

„Ihr stellt euch das beide zu einfach vor." Madelyn hatte sich auf die Couch fallen gelassen. „Der Alpha ist viel zu jung und unerfahren, außerdem nicht besonders freundlich oder respektvoll. Sie haben uns mehr oder weniger aus dem Wald gejagt." Darcy, eine besonderes arrogante Werwölfin, schnappte ungläubig nach Luft.

„Haben die nen Knall???? Das ist unser Gebiet! Wir sollten sofort los und sie vertreiben, das kann nicht gut enden!" Nun schaltete sich Sidney ein. Sie schien die einzige zu sein, die von den Rudelmitgliedern die Ruhe behielt.

„Jetzt warte doch erstmal. Wenn die wirklich so agressiv sind, wie Prebeta sagt, dann ist es besser, wenn wir uns ihnen nicht in dem Weg stellen." Nun funkelte Kai sie wütend an.

„Du erwartest also, dass wir unser Gebiet einfach aufgeben? Das ist unser Zuhause!" Sidney verdrehte die Augen und blickte die wütenden Werwölfe ruhig an.

„Das sage ich doch garnicht, aber vielleicht haben die bald genug und ziehen weiter." Theodore erinnerte sich an die Worte von Trevor und sah zweifelnd zu Madelyn hinüber. Die saß neben Kitty und sah ihn verständnisvoll an. Obwohl Sidney sehr wahrscheinlich Unrecht hatte, wollte er ihr nicht widersprechen. Das Rudel war schon unruhig genug.

„Also was machen wir jetzt, Prealpha?" Flora sah ihn zusammen mit den anderen Kindern mit großen Augen an und hatte die Diskussion interessiert verfolgt. Theodore holte tief Luft. „Garnichts, Sidney hat Recht. Wir warten erstmal ab. Vielleicht löst sich das Problem in ein paar Tagen von selbst."

Seine Freunde und Rudelgefährten waren gewarnt, das musste erstmal reichen. Einige sahen so aus, als wollten sie wiedersprechen, besannen sich dann aber des besseren.

Er suchte erneut Bestätigung in dem Blick seiner Freundin, doch die hatte den Kopf zum Fenster gedreht und hörte nicht mehr zu. Warum ist sie so unkonzentriert? Maddi weiß doch, dass das hier wichtig ist.

Mate of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt