Kapitel 21

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Madelyn

Mit einem Schlag verstand sie, warum alles in ihr sie nach draußen in die Kälte gezogen hatte. Vor ihr stand ein großer schwarzer Wolf völlig bewegungslos im Schnee. Er blinzelte nicht einmal. Ob es nun an den eisblauen Augen lag, die sie zu durchdringen schienen oder an der Mateverbindung, Finley war unverkennbar.

Die Augen des Wolfes leuchteten im Mondlicht und er strahlte eine unfassbare Stärke aus. Nun bewegte sich dieser doch. Noch während er einen Schritt auf Madelyn zumachte, stand er schon wieder auf den Hinterpfoten, die nun zu Füßen wurden.

Er lächelte Madelyn schief an und diese glaubte ihr Herz müsste zerspringen.

„Was... Was machst du hier?" Madelyn hoffte inständig er würde nicht sehen, wie nervös sie war.

„Freust du dich etwa nicht mich zu sehen?" Madelyn schnaubte. Sie wollte eine Antwort, keine Gegenfrage.
„Ich habe dich zuerst gefragt!" Finley schien kurz zu überlegen. Offensichtlich wägte er ab, ob es sich lohnte ihr die Wahrheit zu sagen. Als ob sie sich das nicht denken könnte! Wer war auch sonst im Dunkeln vor einem Restaurant irgendwo im Nirgendwo?

„Ich besuche meine Mate!" Madelyn verdrehte die Augen in der Hoffnung damit das Kribbeln in ihrem Magen zu überdecken.

„Du stalkst mich!" Finley verteidigte sich ganz ruhig.
„Nein, ich war nur zufällig auf dem Weg und dachte mir ich schaue mal, was Madelyn so macht." Als ob er glaubt, dass ich ihm das abkaufe.

„Jetzt musst du aber auch meine Frage beantworten. Freust du dich mich zu sehen?" Madelyn wurde rot wie eine Tomate. Er stand noch immer vor ihr mit seinen schwarzen Haaren und den leichten Locken. Und diesem unfassbar süßen Lächeln!

Finley schien das als Antwort zu reichen. Er drehte ab und lief an einer verrosteten schneebedeckten Bank am Restaurant vorbei. Wollte er einfach wieder gehen? Er kommt extra den weiten Weg her um mich zu sehen und verschwindet dann einfach? Ich werde wohl niemals schlau aus dem! Madelyn lief ihm ein paar Schritte nach. Finley schien das aufgefallen zu sein, denn er drehte sich zu ihr und grinste sie frech an.

„Na, wer stalkt jetzt wen?" Madelyn blieb die Luft weg. Was fällt dem eigentlich ein? Er stand noch immer da und grinste blöd. Am liebsten hätte Madelyn ihm diese Schadenfreude aus dem Gesicht gewischt. Er weiß, dass mir kein Konter dazu einfällt.

Sie stapfte durch den Schnee und ihre braunen Locken wehten im Wind, als sie sich vor ihn stellte um ihm die Meinung zu geigen. Das hinter ihr nun ein Baum war, bemerkte sie nicht.

„Du hältst dich für so clever!" Finley schnaubte nur und trat einen Schritt näher.
„Bin ich ja auch. Das ist meine größte Stärke, natürlich neben meinem guten Aussehen!" Hatte er das gerade wirklich gesagt? Der Typ ist sowas von eingebildet und von sich selbst überzeugt! Madelyn blickte hoch, nur um in ein paar eisblaue Augen zu schauen.

Finley war nun direkt vor ihr und Madelyn war immer noch gegen einen Baum gelehnt. Eine ganze Weile sagte keiner etwas, dann bewegte Finley vorsichtig sein Gesicht in ihre Richtung. Madelyns Atem stockte. Will er mich etwa küssen?

Fast von selbst bewegte sie ihr Kinn nach oben in Finleys Richtung. Ihre Stirn berührte seine und es fühlte sich an, als würden eine Millionen Funken durch ihr Gesicht fliegen. Überall kribbelte es warm. Madelyn lehnte sich noch ein Stück weiter vor und Finley tat es ihr gleich. Madelyn war dabei ihre Augen zu schließen, völlig gefangen in Finleys Anblick.

Sie erwartete auf seine Lippen zu treffen, doch als sie einen Schritt vortrat schlug ihr nur die Kälte der Nachtluft entgegen, und eine feine Schneeflocke landete in ihrem Gesicht. Finley war wie vom Erdboden verschluckt.

„Madds, was machst du hier draußen? Hör auf Löcher in die Luft zu starren und komm rein! Wir wollen bezahlen!" Er muss Kitty kommen gehört haben. Wahrscheinlich ist es besser, dass uns keiner gesehen hat. Ich habe ihn beinahe geküsst!

„Lass mich raten, du hast kein Geld dabei. Und ich soll jetzt bezahlen." Kitty warf sich die Haare hinter dir Schultern.

„Genau, so sieht's aus!" Madelyn konnte nicht widerstehen ihre Freundin ein bisschen zu ärgern.

„Frag doch den Kellner, den du den ganzen Abend schon anschmachtest!" Kitty zuckte nur verspielt mit den Schultern.
„Lass mir auch mal meinen Spaß!" Bei diesen Worten musste sie lachen und Madelyn stimmte mit ein.

Als sie zurück zum Restaurant gingen, konnte sie einem letzten Blick hinter sich allerdings nicht widerstehen. Der Wald sah so friedlich aus mit dem langsam fallenden Schnee. Doch von Finley keine Spur.

Mate of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt