Theodore
Theodore spürte, wie er erstarrte. Sowas durfte nicht passieren. Sie war die Prebeta des Rudels und durfte auf keinen Fall zeigen, wie unsicher sie war. Wie sollten sonst die Rudelmitlieder Vertrauen in sie haben?
Madelyn war das alles offensichtlich zu viel, denn er sah, wie sie mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatte, bevor sie sich schließlich einfach umdrehte und aus dem Zimmer stolperte. Die Werwölfe jaulten erschrocken auf, doch das beachtete Theodore nicht.
„Maddi, warte!" Mit diesen Worten stürzte er ihr hinterher, hinaus aus dem Zimmer, in dem immer noch die Werwölfe in Schockstarre verharrten. Kaum stand er im Flur, war Madelyn auch schon nicht mehr zu sehen.
Allerdings drang stattdessen Schluchzten aus einem Raum mit verschlossener Tür. Vorsichtig drückte Theodore die Klinke herunter und betrat das Zimmer. Seine Freundin saß in einer Ecke auf dem Boden zwischen einigen verstaubten Kartons. Durch ein schmalen Dachfenster drang weißes Licht. Sanft schloss er die Tür wieder.
Madelyn blickte nicht auf, sondern drückte ihr Gesicht nur noch enger an ihre Knie. Theodore verspürte Mitleid. Er konnte jedes einzelne ihrer Gefühle nachvollziehen, trotzdem musste er stark bleiben.
„Du weißt doch, dass ich mich auf dich verlasse, oder Maddi?" Es kam keine Antwort, aber das Schluchzen hatte aufgehört und Madelyn starrte ihn nun aus verweinten Augen an.
„Das Rudel verlässt sich auf dich. Ich brauche dich." Bei diesen Worten zuckte Madelyn schmerzerfüllt zusammen. Er hatte wohl einen wunden Punkt getroffen. Doch sie stand auf, bis sie ihm gegenüberstand und ihm fest in die Augen sehen konnte.
„Bist du sicher?" Theodore hob verwirrt den Kopf. Was war das für eine Frage? Natürlich war er sicher!
„Betrachtest du mich überhaupt noch als deine Prebeta oder deine Freundin?" Theodore sah sie erschrocken an.
„Natürlich!" Sanfter fuhr er fort.„Ich brauche dich und liebe dich. Das werde ich immer tun." Seine Augen leuchteten vor Liebe und er sah ihr tief in die dunkelgrünen Augen. Die Augen des Mädchens, das er stundenlang ansehen könnte. Er hatte garnicht bemerkt, wieviel näher sich ihre Gesichter gekommen waren.
Obwohl er es schon hunderte Male vorher getan hatte, zögerte er. Madelyns Blick war ebenfalls vorsichtig und fragend, aber auch voller Liebe. Also trat er einen Schritt vor, legte ihr sanft zwei Finger unter das Kinn und beugte sich zu ihr runter.
Sein Herz pochte wie wild, als er die Augen schloss und sanft ihre Lippen mit den seinen berührte. Er spürte den warmen Atem seiner Freundin an seinem Gesicht. Plötzlich hörte er einen lauten Knall und die Tür wurde aufgerissen.
Er hatte Wyatt wirklich gern, aber warum musste er ausgerechnet in einem so unpassenden Moment auftauchen? Theodore sprang zurück und auch Madelyn machte einen Satz. Dieser grinste nur blöd, als er merkte, dass er störte.
„Oh, habe ich euch unterbrochen? Ich wollte euch nur informieren, dass da immer noch ein wütendes Rudel auf seine Anführer wartet. Also wenn ihr dann fertig seid..." Madelyn war mittlerweile knallrot angelaufen.
„Ähm ja, wir sollten das Rudel nicht warten lassen. Kommst du dann?" Die letzten Worte waren an den immer noch peinlich berührten Theodore gerichtet. Er konnte nur mit knallrotem Kopf nicken und folgte dann seinem besten Freund, der immer noch die Tür aufhielt.
Kaum hatten sie den Raum verlassen, wurden allerdings die Stimmen wieder lauter. Streitende Werwölfe. Jetzt verstand Theodore, warum sein bester Freund nicht gewartet hatte, bis sie von selbst wiedergekommen wären.
Er holte noch einmal tief Luft und sah zu Madelyn hinüber. Erleichtert merkte Theodore, dass sie wieder den Gesichtsausdruck hatte, der so typisch für sie war. Der, der sagte, dass sie alles schaffen würden, solange sie nur zusammen waren.
Er sah zu Wyatt, der nur darauf zu warten schien, dass Theodore vorging. Als dieser die Tür öffnete sah er die anderen Werwölfe, welche kurz davor waren, sich in Stücke zu reißen.
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Mate of my heart
Werewolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...