Finley
Finley erstarrte und sein Herz schlug Purzelbäume, als die Tür zum Versammlungsraum im Waisenhaus aufging. Er hatte schon vorher genau gespürt, wer sich hinter der Tür befand. Das Mädchen mit den wunderschönen dunkelgrünen Augen und den langen braunen Locken trat in den Raum.
Madelyns süßer Geruch zog ihm in die Nase und er entspannte sich. All die Nervosität, wegen der vielen Wölfe hatte sich gelegt. Sie drehte fast sofort den Kopf in seine Richtung. Finley lächelte sie selbstbewusst an. Es schien, als wolle sie sein Lächeln instinktiv erwidern, doch dann wanderte Madelyns Blick und ihre Mine wurde wieder undurchdringlich.
Finley spürte Wut in sich aufsteigen. Theodore war der, den seine Mate jetzt ansah. Er schnappte nach Luft und spürte den Zorn, als Madelyn stattdessen Theodore anlächelte und er das erwiderte. Fast demonstrativ stolzierte Theodore zu seiner Freundin und legte seinen Arm um ihre Schulter.
Das war zu viel. Finley knurrte laut und wollte sich gerade verwandeln, als sich Madelyn erschrocken von ihrem Freund löste. Wenn ich ihn verletze tue ich vielleicht meiner Mate weh!
Wiederwillig griff er stattdessen nach dem Kragen des Prealphas und zog ihn ruckartig von dem Mädchen weg.
„Fass. Sie. Nicht. An!" Diese Worte spuckte er förmlich aus.
„Wieso? Passt es dir etwa nicht wenn ich meine Freundin berühre?" Theodore wollte nicht nachgeben. Wahrscheinlich wäre Finley tatsächlich noch auf ihn losgegangen, wäre nicht das Mädchen mit den schwarzen Haaren dazwischengetreten.Er erinnerte sich daran, dass sie es war, die bei Madelyn gewesen war, als sie sich das erste Mal getroffen hatten.
„Hört endlich auf zu streiten Jungs! Wir haben wichtigeres zu tun!" Was konnte es wichtigeres als seine Mate geben! Er wollte gerade etwas erwidern, da stoppte ihn die Schwarzhaarige mit einem warnenden Blick.Selbst der Prealpha seufzte jetzt.
„Tut mir leid, Kitty, okay? Warum sind wir hier?" Das war Finley jetzt mal völlig egal.„Wegen diesen Arschlöchern von Wölfen!" Die Augen eines stämmigen braunhaarigen Werwolfs schäumten vor Wut. Neben ihm stand ein kleinerer blonder Werwolf, der ebenfalls empört schien. Ein anderer hielt der kleinen Flora die Ohren zu, in der Hoffnung, sie und ihre Freunde hatten das Schimpfwort nicht gehört.
„Was ist passiert?" Theodore klang nun nicht mehr aggressiv oder genervt, sondern beklommen.
„Die werden immer aggressiver und drohen uns! Sidney und Matthew wurden sogar angegriffen. Sidney liegt immer noch im Krankenhaus! Der Arzt denkt, ein Tier hätte sie angefallen." Naja, damit liegt er dann ja garnicht mal so falsch. Nur das es keine normalen Tiere waren.
Finley hatte von den Angriffen gehört, er hätte aber niemals gedacht, dass es so schlimm war. Für Theodore galt offenbar das selbe. Als er anfing zu reden hörte man deutlich den Schock in seiner Stimme.
„Wieso habt ihr uns nicht informiert? Weiß meine Mutter davon? Wir müssen das Rudel schützen..." Die rothaarige Werwölfin, die Finley in der Klasse getroffen hatte, fiel ihrem Prealpha ins Wort.
„Nein! Wir müssen ihnen deutlich machen, was passiert, wenn sie unseren Freunden wehtun, wir müssen sie vertreiben!" Viele Werwölfe johlten zustimmend.
Selbst Finley erkannte allerdings, dass diese blind vor Wut waren. Es ist schlichtweg dumm ein Rudel anzugreifen, von dem wir nichts wissen. Aber wieso sollte ihn das interessieren. Er war schließlich eh bald weg. Umso schneller, umso besser!
„Das werdet ihr ganz sicher nicht tun, wenn ihr nicht meine Krallen zu spüren bekommen wollt. Und glaubt mir, dass ist schmerzhafter, als alles, was euch diese flohverseuchten Feiglinge antun könnten!" Theodore war fest entschlossen sich durchzusetzen.
„Eure Prebeta und ich..." Ethan, ein Werwolf aus der Stufe unter Finley, spukte vor Wut auf den Boden.
„Du meinst die Prebeta, die uns bisher toll angeleitet hat? Sie ist doch sowieso mit allem anderen mehr beschäftigt, als mit diesem Problem gerade. War sie es nicht, die Angst vor einem Kampf hatte? Und jetzt sind unsere Freunde verletzt!" Theodore fuhr ihn wütend an.
„Sie unterstützt nur meine Entscheidungen!" Ethan konnte daraufhin nur verächtlich lachen.
„Ach ja? Wo ist den jetzt die tolle Unterstützung?" Finley drehte den Kopf zu seiner Mate und sah ihre Verunsicherung. Die anderen Werwölfe hatten es ihm nachgetan und nun lagen alle Augen auf ihr.
„Ich würde, ich meine..." Finley spürte Madelyns Angst und Nervosität in jeder einzelnen Pore seines Körpers. Dann kamen noch ein paar Worte leise aus der Prebeta.
„Ich weiß doch auch nicht weiter."

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Mate of my heart
Người sói„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...