Madelyn
Madelyn beobachtete Kitty geduldig und ließ sich dabei ihre Nervosität, dass der Lehrer jeden Augenblick wiederkommen könnte nicht anmerken. Die anderen Schüler warfen ihnen merkwürdige Blicke zu.
Kein Wunder, das ist ja auch nicht unser Kurs. Die fragen sich sicher, was wir hier überhaupt wollen. Die meisten von ihnen waren ein oder zwei Jahre älter als die beiden Mädchen. Sie standen in kleinen Gruppen im Raum, einige saßen auf den Tischen.
Die Blicke, die sie ihnen immer wieder zuwarfen, wurden Madelyn langsam peinlich. „Mach schneller, der Lehrer kommt jeden Moment." Madelyn flüsterte, die Situation war schließlich schon peinlich genug.
Auf einmal jagte ein Kribbeln durch ihren Körper, wie tausend Blitze fuhr es ihr durch Arme und Beine. Sie hatte das Gefühl das sie etwas packte, dass ihr eine Stimme zuschrie, sie solle sich umdrehen. Ein Blick durch die Klasse zeigte ihr allerdings, dass niemand geschrien hatte.
Madelyn hatte sich mittlerweile umgedreht und blickte nun zu einem Jungen. Er sah aus, als wäre er wenige Jahre älter als sie. Seine schwarzen Haare waren leicht gelockt und sein Blick mit den einblauen Augen schien Madelyn fast zu durchbohren. Der Junge bewegte sich keinen Zentimeter.
„Fertig! Nichts wie weg hier, bevor denen noch die Augen aus dem Kopf fallen!" Madelyn schreckte aus ihren Gedanken auf. Doch Kitty zog sie schon im Laufschritt durch die Tür.
Gerade noch rechtzeitig wichen sie dem Lehrer aus, der in diesem Moment durch die Tür kam. Dieser blickte die Schülerinnen streng an und wollte wahrscheinlich fragen, was sie in seinem Kurs zu suchen hatten. Doch dazu kam er nicht, denn Kitty war bereits mit Madelyn im Flur verschwunden.
Kitty war sehr wendig und daher fiel es ihr nicht sehr schwer sich aus solchen Situationen herauszuwinden. Wahrscheinlich kam sie deshalb immer so einfach bei Strafen davon. Der Lehrer rief ihnen noch etwas hinterher, aber machte sich nicht die Mühe den Beiden hinterherzugehen. Sie stolperten atemlos durch die Gänge.
Die Tür ihres Kursraums stand einen Spalt offen und Kitty hatte sich bereits ungesehen hindurchgequetscht. Das Glück hatte Madelyn leider nicht.
„Madelyn, soweit ich mich erinnere hat mein Unterricht vor mehr als zehn Minuten begonnen." Sie zuckte zusammen bei dem strengen Blick ihres Lehrers. Dann gab es wohl heute doch noch eine Standpauke.„Tut mir leid." Madelyn nuschelte die Worte leise bevor sie sich zu ihrem Platz neben Theodore verdrückte. Die ganze Klasse hatte mittlerweile aufgehört zu arbeiten und redete. Einige sahen zum Lehrer in Erwartung auf seine Rede über Pünktlichkeit.
Zu Madelyns Erleichterung kam die aber nie. Der Lehrer schüttelte nur verärgert den Kopf und versuchte die Klasse zu beruhigen. Sie schielte zu Kitty, die sie von der anderen Seite des Raumes entschuldigend ansah.
„... und das will mal unsere Beta werden." Madelyn wurde rot. Ein Mensch hätte vielleicht Bruce Worte zu Harry überhört, aber für einen Werwolf war es nicht zu überhören. Sie zog den Kopf ein, als Harry auch noch zustimmend nickte.
„Keine Sorge, du kennst die Zwei doch, die ändern doch ständig ihre Meinung. Außerdem haben sie Unrecht und nebenbei sowieso nichts zu sagen." Theodore sah sie aufmunternd an, während er ihr ins Ohr flüsterte.
Wieder einmal versank sie in seinen hellgrünen Augen. Doch in ihrem Hinterkopf hatte sie merkwürdigerweise immer noch diesen Jungen mit den eisblauen Augen. Es war fast so, als könnte sie seinen Blick noch immer im Rücken spüren.
Sie schüttelte sich kaum merklich. Reiß dich zusammen! Du kennst den doch gar nicht, er kann dir egal sein. Vergiss ihn einfach! „Wollen wir heute Nachmittag was zusammen unternehmen, wir könnten in die Stadt gehen oder so?" Theodore versuchte Madelyn aufzuheitern.
„Ja, das wäre schön. Wir haben schon so lange nichts mehr zusammen unternommen!" Madelyn sah ihren Freund an, der immer noch versuchte, sie abzulenken.
„Aber du suchst aus wohin wir gehen, okay Theo?"Madelyn wusste genau, wie wenig Theodore die Stadt mochte oder Shopping. Aber er setzte gerade offensichtlich alles daran sie aufzuheitern. Jemand Besseren konnte sie sich wirklich nicht vorstellen.
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Mate of my heart
Werewolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...