Kapitel 31

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Finley

Sollen die doch sehen, wie die ohne mich klarkommen! Finley rannte durch die Straßen der Stadt. Immer wieder musste er im letzten Moment einigen Menschen und Werwölfe ausweichen. Diese riefen ihm empört hinterher, er solle doch aufpassen.

Finley bemerkte diese jedoch meistens nicht einmal und wenn er sie doch wahrnahm, ignorierte er sie. Seine Zweifel hatten sich mittlerweile in Luft aufgelöst und er spürte nur noch Entschlossenheit. Das war die richtige Entscheidung! Endlich bin ich frei!

Plötzlich stolperte Finley. Da war dieses Gefühl wieder. Er spürte fürchterliche Angst, rasende Wut und Entschlossenheit. Er musste nicht lange nachdenken um zu wissen, woher dieses Gefühl kam.

Die Mateverbindung! Aber irgendetwas stimmt nicht! Madelyn steckt in Schwierigkeiten! Mit einem Ruck bremste er ab und stürzte zurück durch die Massen, die er zuvor schon durchquert hatte.

Die Werwölfe und Menschen schienen überrascht, doch darauf achtete Finley nicht mehr. Panik machte sich in ihm breit. Wieso habe ich sie bloß alleine gelassen? Wenn ihr etwas passiert und ich bin nicht da, dann werde ich nichts unternehmen können.

Finley fühlte sich wie der größte Idiot, als er bei dem Versuch noch schneller zu laufen mit mehreren Leuten zusammenstieß. Er schwankte jedes Mal kurz, doch riss sich dann zusammen. Das Gefühl wurde stärker und er schlitterte in eine Gasse. Dort standen einige Wölfe, vor drei Gestalten, die auf den ersten Blick wie Menschen aussahen. Madelyn! Und Wyatt und Flora!

Finley war noch zu weit entfernt um zu erkennen, was der dunkelgraue Wolf sagte. Mit Entsetzen sah er, wie Madelyn und Wyatt sich verwandelten und die fremden Wölfe auf sie losgingen. Ohne zu zögern sprang Finley mit einem großen Satz zu dem nächstbesten Wolf.

Noch im Flug verformte sich sein Körper und er fuhr dem schwarzen Werwolf mit den roten Sprenkeln an der Flanke mit den Krallen durch den Pelz.

Seine Klauen hinterließen tiefe rote Kratzer. Der Wolf war so überrascht, dass er zunächst nicht reagierte. Dann verfinsterte sich sein Blick und er ging mit ausgefahren Krallen und gebleckten Zähnen auf Finley los.

Aus den Augenwinkeln sah Finley noch, wie Madelyn ihn ungläubig anstarrte, dann jedoch aus ihrer Starre erwachte und Wyatt unterstützte, der nun mit dem großen dunkelgrauen Wolf beschäftigt war. Finleys Augen wanderten weiter und blieben an dem kleinen Mädchen hängen, dass sich verzweifelt versuchte gegen eine große Wölfin mit dunkelrotem Fell mit grauen Pfoten und hellgrünen Augen zu wehren.

Finley ließ augenblicklich von dem schwarzen Wolf ab und warf sich zwischen die Wölfin und das Mädchen. Flora konnte sich nach einigem Winden befreien und sprang auf. Finley knurrte die rote Wölfin an.

„Du bist so feige! Auf einem kleinen Mädchen herumzuhacken, dass sich noch überhaupt nicht verwandeln kann, ist einfach nur feige!" Die Wölfin bleckte nur die Zähne und lachte auf.

„Mag sein, aber glaubst du ich verschone euch, weil ihr euch nicht wehren könnt?" Mit diesen Worten stürzte sie sich wieder auf Finley. Mit Panik beobachtete dieser, dass seine Gegnerin dieses Mal nicht alleine war.

Ein großer hellbrauner Wolf mit dunkelbraunen Flecken fuhr Finley mit den Krallen über den Vorderlauf. Finley musste sich zusammenreißen um nicht aufzuschreien, als sich Schmerz in ihm ausbreitete.

Mit einem Blick zu seinen Freunden stellte er entsetzt fest, dass diese ebenfalls gegen mehrere Wölfe kämpften. Wyatt und Madelyn standen Rücken an Rücken und aus mehreren ihrer Wunden tropfte dunkelrotes Blut. Trotzdem hatten sie den Kopf hoch erhoben.

Finley wurde panisch. Sie werden uns in Stücke reißen! Ein kräftiger Schlag auf seiner Wange holte ihn zurück in die Wirklichkeit. Seine Wange war mit einem Krallenschlag aufgerissen worden und blutete stark. Wutentbrannt und von Schmerzen gepeinigt wollte Finley nach der Flanke seines Gegners schnappen, doch Krallen warfen ihn zu Boden.

Er versuchte verzweifelt aufzustehen, doch er wurde immer wieder zurückgezogen. Er spürte Zähne und Krallen an seinem Pelz. War es das jetzt? Sterbe ich?

Auf einmal wurde das Gewicht von ihm gerissen und er spürte die kalte Luft an seiner Flanke. Finley blickte auf seinen Retter.

Ein großer hellbrauner Wolf mit hellerer Flecken und hellgrünen Augen hatte sich vor ihn gestellt. Dieser knurrte die Werwölfe, welche zuvor noch gegen Finley gekämpft hatten, mit gebleckten Zähnen an.

Immer mehr vertraute Gesichter strömten in die Gasse. Finley wandte sich wieder dem hellbraunen Wolf zu.

Theodore! Ich glaube ich war noch nie so froh ihn und das Rudel zu sehen!

Mate of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt