Kapitel 22

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Madelyn

Seitdem Madelyn mit Flora und Kitty in der Stadt gewesen war, waren nun einige Wochen vergangen. Über ihr Treffen mit Finley hatte sie geschwiegen. Madelyn hatte ihn sowieso seitdem nicht mehr gesehen. Vielleicht ist das auch besser so!

Und obwohl sie sich darüber bewusst war, verspürte sie einen kleinen Stich im Magen bei dem Gedanken an ihn. Warum muss ich nur ständig an ihn denken? Ich sollte es lieber genießen, dass ich neuerdings so viel Zeit für Theodore habe. Und das fremde Rudel ist auch nicht mehr aufgetaucht! Wyatt stupste sie leicht an und sie sah auf.

„Wir müssen los. Du weißt, wie unser Physiklehrer ist. Wenn wir zu spät kommen, macht der uns fertig!" Doch als Madelyn mit Kitty und Wyatt die Klasse betrat stutzte sie. Kitty versuchte ihre Verwirrung unter einem Witz zu verstecken.

„Ich glaube, der ist genug damit beschäftigt die anderen fertigzumachen. Hab ich irgendwas verpasst und heute ist kein Unterricht?" Wyatt verdrehte nur die Augen.

„Unsere Lehrer ist doch da! Vielleicht kommen die anderen ja noch." Mit einem Blick in den Kurs stellte Madelyn fest, dass so gut wie niemand da war. In der hintersten Reihe saßen zwei Mädchen und schnatterten und vorne saß ein Junge, der in seine Aufgaben vertieft war, aber das war es auch schon. Irgendetwas übersehe ich. Aber was?

Wyatt hatte sich mittlerweile an den Lehrer gewendet.
„Wo sind denn alle?" Der Lehrer schnaubte nur.

„Nun, Ron hat Schnupfen, Sunny hat Bauchschmerzen und wer weiß was es beim Rest ist. Entweder ist die ganze Klasse krank oder heute wird irgendwo eine Klausur geschrieben. Wenn eure Freunde es dann für nötig halten wieder zu meinem Unterricht zu erscheinen, gebt mir Bescheid!" Jetzt wusste Madelyn, was sie übersehen hatte.

Es sind die Werwölfe! Die einzigen Schüler die heute da sind, sind Menschen. Aber wo sind sie bloß? Madelyn versuchte das ungute Gefühl in ihrem Magen zu verdrängen. Vielleicht schwänzen sie ja wirklich nur.

Kitty und Wyatt sahen sich an und hatten offensichtlich auch gecheckt, wer alles fehlte.

Der Unterricht zog sich so schleppend wie noch nie. Kitty hatte sich mehrmals beschwert, dass sie die einzigen waren, die Physik hatten, während der Rest vermutlich ausschlief. Sie hatte sogar einmal versucht den Lehrer zu überzeugen den Unterricht einfach ausfallen zu lassen, aber als ihr dieser mit Extraaufgaben gedroht hatte, war auch Kitty endlich still gewesen.

Nachdem es nach einer gefühlten Ewigkeit endlich gegongt hatte und sie den Klassenraum verlassen hatten, kamen ihnen auch schon Theodore und Finley entgegen. Ihr Anblick überraschte nicht nur Madelyn.

„Seit wann zerfetzt ihr euch denn nicht mehr?" Wyatt sah Kitty warnend an. Bei einem zweiten Blick auf Finley stellte Madelyn jedoch fest, dass es nichts mit Frieden zwischen den beiden zu tun hatte. Er strahlte eine Unruhe aus, die Madelyn nervös machte.

„Was ist los? Ist irgendetwas passiert von dem ich nichts weiß?" Theodores Gesicht zeigte nichts außer tiefe Sorge.

„Kein einziger Werwolf, dass ist passiert! Alle krank!" Kitty hatte aufgehört Wyatt provokativ anzustarren und wendete sich Theodore, Madelyn und Finley zu.

„Bei euch auch?" Nun wirkte Theodore noch viel besorgter.

„Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen!" Wyatt legte seinem besten Freund beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Wenn das so wäre hätten sie sich doch nicht angemeldet. Es geht ihnen bestimmt gut! Ich würde vorschlagen wir gehen sofort zum Treffpunkt und schauen, ob sie dort sind.

„Und was springt für mich dabei raus?" Theodore funkelte Finley wütend an.

„Keine Ahnung, vielleicht bist du auch einfach so nett und hilfst deinem Rudel! Du kannst aber auch gerne hier bleiben, ist nicht so, als ob wir dich dort groß vermissen würden." Das reichte offensichtlich um Finley umzustimmen. Er lässt sich eben nicht gerne herausfordern. Auch wenn er vielleicht nur wissen wollte, was los ist, wenn er Informationen will, muss er uns auch helfen!

Ohne Finley weitere Aufmerksamkeit zu schenken ging Theodore zum Schultor und Madelyn und die Anderen folgen ihm. Zu ihrer Überraschung auch Finley. Die Neugier ist bei ihm stärker, als seine Haltung zu Theo und dem Rudel.

Mate of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt