Mate of my heart

Kapitel 18

Madelyn

„Weißt du, du lässt dich auch so rumkommandieren. Du müsstest nur sagen was du wirklich willst!" Was ich wirklich will? Was will ich denn? Kitty redete einfach weiter.

Die Straße war sogut wie leer und an einer Seite von schneebedeckten Kiefern umgeben. „Du musst dich einfach mal entspannen. Lass die Jungs, Jungs sein und unternimm mal was mit deiner besten Freundin!" Kitty lachte sie schelmisch an. Das war ansteckend und auch Madelyn musste grinsen. Kitty hob eben egal wo sie war die Laune.

„Und nehmt mich vor allem mit! Bitte!" Ein kleines Stimmchen hatte sich hinter Madelyn gemeldet und das Mädchen drehte sich schwungvoll um, sodass ihre Locken über ihre Schulter fielen. Ein kleines neunjähriges Mädchen stand vor ihr und sah sie hoffnungsvoll an.

„Solltest du nicht längst wieder im Waisenhaus sein? Soweit ich mich erinnere, sollt ihr um die Uhrzeit nicht ohne einen Erwachsenen draußen sein!" Die Kleine schmollte.

„Aber das ist total unfair! Wieso dürft ihr das und ich nicht?" Kitty setzte einen spielend dramatischen Blick auf.

„Weil wir erwachsen sind und du nicht." Da hellte sich die Mine von Flora auf. Kitty hatte offensichtlich nicht genug über ihre Wortwahl nachgedacht.

„Dann kann ich ja mitkommen!" Nun mischte sich Madelyn ein, die die Diskussion belustigt verfolgt hatte.

„Nun ich bin genau genommen noch nicht erwachsen..." Kitty fiel ihr ins Wort.
„Genau! Da hast du es doch!" Sie stemmte nachdrücklich die Arme in die Hüften. Flora konnte nur beleidigt schmollen.

„Aber Kitty ist schon erwachsen." Floras Gesicht hellte sich auf, bevor Kitty auch nur begriff, was Madelyn da gesagt hatte.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Kitty stöhnte genervt auf, doch wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Sie warf Madelyn noch einen ‚Ich mach dich fertig' Blick zu und ging dann kopfschüttelnd an Flora vorbei, in Richtung Stadt.

„So werden wir aber nie ankommen." Kitty meckerte genervt. Das hatte Madelyn nicht bedacht. Wir sind viel langsamer, weil wir mit Flora nicht einfach durch den Wald können. Sie kann sich schließlich noch nicht verwandeln.

„Wo werden wir nie ankommen?" Flora hatte Madelyns Überlegungen neugierig unterbrochen.
„In der Stadt! Eigentlich wollten wir shoppen gehen. Aber das können wir jetzt ja wohl vergessen." Kitty schmollte vor sich hin. Das kleine Mädchen mit den blonden Strähnen sah sie verständnislos an.

„Wieso?" Kitty verdrehte die Augen.
„Weil wir zur Stadt durch den Wald müssen! Wenn du dich nicht zufällig früher als jeder andere Werwolf verwandeln kannst, dann haben wir ein Problem!" Damit gab sich Flora jedoch nicht zufrieden.

„Wieso?" Kitty schien langsam richtig die Nerven zu verlieren. Sie mag ja vielleicht mit jedem Schüler an unserer Schule klarkommen, aber mit Kindern...

„Ich sagte dir doch schon, wir können nicht durch den Wald!" Flora sah sie irritiert an.

„Aber wir können doch auch einfach den Bus nehmen, oder?" Kitty und Madelyn sahen sich für einen Moment nur mit offenem Mund an. Wieso ist uns etwas so offensichtliches nicht eingefallen?

„Ihr wisst schon das große rote Ding, mit den vier Reifen und..." Kitty fuhr sie etwas verlegen an.
„Wir wissen, was ein Bus ist!" Für Flora schien das keine große Aktion zu sein. Natürlich, sie kann sich noch nicht verwandeln, also nimmt sie wahrscheinlich dauernd den Bus! Für die beiden Jugendlichen war es das allerdings schon.

„Aber dann müssen wir mit den Menschen mitfahren!" Genervt und bittend sah Kitty ihre beste Freundin an, offensichtlich nicht begeistert von der Aussicht mit diesen naiven und tollpatschigen Wesen in einem Fahrzeug zu sitzen. Was siehst du mich so an?

„Nun, eine andere Möglichkeit haben wir nicht, also musst du dich mit dem Gedanken anfreunden!" Rational zu denken war in diesem Moment sowieso das Einzige, was sie tun konnten.

Kitty stöhnte, als sie von einer aufgeregten Flora zu einer verschneiten Bushaltestelle gezogen wurde, wo sich schon einige Menschen versammelt hatten.

Madelyn folgte den beiden schmunzelnd. Na das konnte noch lustig werden!