Finley
Da standen sie. Finleys Blick fiel auf Madelyn, die nun viel entspannter wirkte. So, als hätte sie ihre Gedanken geordnet. Sie stand fest an Theodores Seite.
An der Seite ihres Freundes, der mir meine Mate wegnehmen will. Finley unterdrückte die aufsteigende Wut. Das letzte was Madelyn jetzt gebrauchen konnte, war noch jemand, der rumnörgelte.
Einige Werwölfe hatten aufgeblickt, während die anderen sie einfach ignorierten und weiterhin stritten.
„Wenn wir sie nicht sofort vertreiben, werden wir noch dafür bezahlen müssen!"Ein blondes Mädchen hob schüchtern den Kopf.
„Vielleicht könnten wir..." Sie zog jedoch den Kopf sofort wieder ein, als jemand sie beiseite schubste.
„Das bringt doch alles nichts, ich werde diese Arschlöcher hier und jetzt erledigen!" Ein anderer hob nur verächtlich eine Augenbraue „Ach ja? Das will ich sehen!" Theodore hatte die Szene eine Weile schweigend beobachtet.
„Es reicht! Seid alle still! Ihr werdet garnichts tun, bis euch meine Mutter gesagt hat, dass ihr es sollt! Wir überlassen die Situation ganz sicher nicht einem Haufen unreifer Jugendlicher!" Finley konnte seine Überraschung kaum verbergen. Hat Prealpha das gerade tatsächlich gesagt? Ich meine, er hat Recht, aber so hätte ich das jetzt nicht ausgedrückt.
Er sah noch einmal den wütenden Prealpha an und musste sich die Wahrheit eingestehen. Eigentlich stimmt das nicht so ganz. Ich hätte es genau so ausgedrückt! Aber für unseren Prealpha ist das ungewöhnlich.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Linhea hatte Theodore energisch widersprochen.
„Oh doch, das ist mein voller Ernst! Ihr wartet auf die Entscheidung eurer Beta! Haben wir uns verstanden?" Einige Werwölfe schienen mit dieser Entscheidung überhaupt nicht zufrieden zu sein, Theodore setzte allerdings ein dominantes Knurren hinterher, was auch diese zum Schweigen brachte. Einige tuschelten verärgert, andere drehten sich mit kaltem Blick um. Die Entscheidung war gefallen. Finley fühlte Erleichterung.Da wir jetzt dieses ganze Rudelzeug geklärt haben, kann ich mich endlich um das wirklich wichtige kümmern! Sein Blick wanderte zu Madelyn.
Diese war völlig auf die Konversation fokussiert. Erst als er ein paar Schritte auf sie zumachte, sah sie ihn an. Ihr Blick war schüchtern und überrascht. Er stellte sich so nah neben sie, dass er ihren Atem an seinen Haaren spüren konnte. Alle Kälte des Tages war verschwunden. Wie macht sie das bloß?
„Wir sollten gehen!" Finley hatte diese Worte leise und bestimmerisch gegrollt, so, als gäbe es keinen Widerspruch. Die Realität sah allerdings anders aus.
„Ist das dein Ernst?! Ich gehe ganz sicher mit dir nirgendwo hin." Der Blick seiner Mate war nun nicht mehr sanft, sondern wutgeladen. Finley fühlte den Ärger, als ihn nun auch Theodore mit zusammengekniffenen Augen musterte. Dieser hatte zwar nicht gehört, worum es ging, war allerdings trotzdem nicht begeistert Finley neben seiner Freundin zu sehen.
Madelyn schüttelte nur den Kopf und sah ihn voller Enttäuschung an. Ihre Enttäuschung tat mehr weh, als jede Ohrfeige, die er jemals bekommen hatte. Sie drehte sich wortlos um und verließ den Raum.
„Ich beende diese Besprechung jetzt. Es gibt nichts mehr, worüber wir diskutieren müssten." Noch während Theodore das sagte, war er schon auf dem Weg seiner Freundin hinterher. Finley trat einen Schritt vor und versperrte ihm den Weg.
Er verschränkte die Arme. Sollte der Prealpha doch versuchen, Madelyn zu folgen!
„Ich hab keine Zeit für sowas. Du kannst Maddi nicht zwingen dich zu lieben!" Finley schnaubte verächtlich.„Genauso wie du! Vergiss nicht, sie ist meine Mate!" Doch Theodore hörte ihm schon nicht mehr zu und ging einfach zur Tür. Finley musste nicht lange überlegen, was er tun würde. Während sich der Raum langsam leerte, ging er zum Fenster.
Eiskristalle glänzten an der Scheibe. Unten hoben sich die bunten Gestalten vom weißen Schnee ab. Ganz vorne lief ein Mädchen mit braunen Locken neben einem anderen, was aufgeregt schnatterte, während sie versuchte ihre Freundin einzuholen.
Theodore, gewöhne dich lieber nicht zu sehr an sie. Denn ich werde um sie kämpfen, solange, bis du nur noch ein Staubkorn in den Erinnerungen meiner Mate bist!

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Mate of my heart
Werewolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...