Kapitel 27

42 8 0
                                    

Theodore

Es waren einige Wochen seit Ethans Tod vergangen und alles wurde langsam wieder normal. Oder es wirkt zumindest so! Überhaupt nichts ist normal! Ein Rudelmitglied ist tot und ein weiteres verletzt worden. Ein Glück, dass es Flora schon besser geht!

Mit dem Rudel redete er seit dem Vorfall kaum noch. Diese hatten gemerkt, dass ihr Prealpha ihnen die kalte Schulter zeigte und waren sehr vorsichtig mit allem, was sie sagten um ihm nicht auf die Füße zu treten. Sie wissen, dass sie Schuld sind und haben deswegen Schuldgefühle!

Er knurrte bei dem Gedanken an den Tag. Sie hatten Flora in das örtliche Krankenhaus gefahren. Das Rudel war geschockt gewesen zu hören, welche Auswirkungen ihr Handeln hatte. Sie hatten immerhin die fremden Wölfe angegriffen und diese hatten sich gerächt.

Theodore tappte nachdenklich durch den Wald. Der kalte Wind zerzauste sein hellbraunes geflecktes Fell und die Schneeflocken blieben an seinem Pelz hängen. Er schüttelte den Kopf um den Schnee loszuwerden und lief zu einer schneebedeckten Kiefer. Einige Werwölfe in menschlicher Gestalt hatten sich bereits versammelt.

Theodore richtete sich auf und sein Pelz verschwand um Haut freizugeben. In seiner menschlichen Form steuerte er auf die Jugendlichen zu, die immer mehr wurden.

Hoffen wir, dass sich Matthew mit den Jugendlichen aus dem Waisenhaus rausschleichen kann. Da knackte es auch schon hinter ein paar verschneiten Baumstämmen und ein Jugendlicher mit roten Haaren kam hervor. Hinter ihm kamen wie bestellt die anderen Werwölfe des Waisenhauses, aber ebenfalls ein paar kleine Gestalten.

„Matthew, was machen die Kinder hier? Und Flora? Sie sollte sich ausruhen und die Wunden heilen lassen, nicht durch den Wald wandern!" Matthew verdrehte nur genervt die Augen.

„Du hast gesagt, ich soll die Wölfe aus dem Waisenhaus holen. Das schließt die Kinder ein. Außerdem weißt du genauso gut wie ich, dass sie uns sowieso nachspioniert hätten! Hast du vergessen, was letztes Mal passiert ist, als ihr die Kleine alleingelassen habt?" Er deutete bei diesen Worten auf Flora, die einen Verband um den Arm trug. Von den anderen Wunden sah man nur noch Krusten.

Theodore wollte nicht schon wieder streiten. Das haben wir in letzter Zeit oft genug getan. Sein kalter Blick lag auf Bruce. Dieser erwiderte seinen Gesichtsausdruck nur.

„Da wir das jetzt geklärt haben, können wir uns überlegen, wie wir es ihnen heimzahlen!"

Theodore glaubte sich verhört zu haben. Doch bevor er etwas sagen konnte, schaltete sich Madelyn ein.

„Hast du denn garnichts gelernt?! Ethan ist tot! Und das nur, weil ihr euer Scheißego nicht abstellen konntet!" Nun zog Bruce den Kopf ein. Auch er schien endlich zu verstehen, was seine Kämpfe auslösten. Er knurrte nur zustimmend und duckte sich unterwürfig.

Theodore atmete auf. Ein Problem weniger um das wir uns kümmern müssen. Bleibt nur zu hoffen, dass diese anderen Wölfe sich schnell verziehen. Wir können nicht noch mehr Leben riskieren.

Theodore zuckte kaum merklich zusammen. Auch wenn er Ethan nicht gemocht hatte, war es komisch ohne ihn. Er war immer der erste gewesen, der seinen Dickkopf durchgesetzt hatte. Vielleicht war es mir vorher nicht klar, aber all die Probleme die er verursacht hat, haben mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin.

„Als ob dein toller Rudelgefährte diesmal hört!" Finley sah Theodore an und versuchte seine abwertende Haltung nicht einmal zu verstecken.

„Er hat seine Lektion gelernt! Er hat sich mir unterworfen und ich kann ihm vertrauen!" Theodore hatte auf einmal das Bedürfnis Bruce zu verteidigen. Warum muss Finley eigentlich überall Probleme machen? Finley verdrehte nur die Augen.

„Ja klar und dann treffen die sich wieder im Wald und planen den nächsten Angriff, von dem du nichts weißt!" Theodore stutzte und es lief ihm kalt den Rücken runter.

„Sie haben sich im Wald getroffen? Woher weißt du das? Wusstest du etwa von dem Plan?!"

Mate of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt