Finley
Alle Werwölfe um ihn herum sogen Luft ein und warteten angespannt auf seine Antwort. Was ist schon dabei? Die haben doch alle an dem Treffen teilgenommen. Warum erwarten die jetzt ausgerechnet von mir Treue?
Eine leise Stimme meldete sich in Finley, aber er ignorierte diese. Weil ich erkannt habe, welche Auswirkungen ein Angriff haben würde, aber trotzdem nichts gesagt habe.
Die Blicke lagen noch immer auf ihm. Wyatt sah ihn ungläubig an, während Kitty ihn finster musterte. Ron und Donny wirkten nahezu empört, was Finley nur wütend machte. Die waren doch ganz vorne mit dabei, als es hieß, dass sie dieses fremde Rudel angreifen wollen!
Finley verdrängte seinen Ärger. Er wollte nicht so wirken, als würden ihn die Angelegenheiten des Rudels auch nur irgendwie betreffen. Er holte tief Luft.
„Ja, ich war da!" Das schien Lennox zu verwirren.
„Wann das denn? Ich habe dich garnicht gesehen." Finley verdrehte die Augen. Diese Wölfe sahen nicht mal, was direkt vor ihren Augen lag.
„Nur, weil du mich nicht gesehen hast, heißt das nicht, dass ich nicht da war." Ein Werwolf mit längeren Haaren meldete sich schnippisch zu Wort.
„Ich dachte, du machst dein eigenes Ding und das Rudel interessiert dich nicht?" Finley schnaubte nur.
„Es ist mir auch ziemlich egal, ich bin nur an eurer kleinen Versammlung vorbeigekommen." Mehr müssen sie aber auch nicht wissen. Wenn der Prealpha rausfindet, warum ich im Wald war, zerreißt der mich noch in der Luft!
Theodore baute sich jetzt gebieterisch vor ihm auf und er hatte Mühe den Prealpha nicht herauszufordern. Dann kriege ich noch mehr unnötige Rudelprobleme! Die nächsten Worte grollte Theodore mit einem warnenden Unterton.
„Du hast es also gewusst und es nicht für nötig gehalten, mir Bescheid zu geben?" Bei all der Ungerechtigkeit wurde Finley ärgerlich.
„Wieso sollte ich! Ich hätte das Rudel längst verlassen, wenn ich nicht..." Er stoppte seine Worte. Da war es allerdings schon zu spät.
„Du meinst, wenn du nicht zu schwach wärest um da draußen alleine klar zu kommen? Und ich nehme an, eine Mate macht es leichter." Madelyn schnappte bei Theodores Worten nach Luft und Finley konnte deutlich sehen, wie verletzt sie war.
So meinte ich das doch nicht! Vielleicht war das am Anfang mein Hintergedanke, aber ich kann nicht ohne dich gehen, weil es sonst zu sehr weh tut. Weil ich sonst nicht glücklich wäre. Madelyn drehte nur den Kopf weg und schielte mit leerem Blick zu ihren Füßen.
Finley wünschte in dem Moment er könnte einfach aussprechen, was er dachte. Stattdessen rutschte ihm etwas anderes heraus.
„Mir reicht es! Mate oder nicht, ich verschwinde!" Ein Raunen ging durch die Menge. Eine blonde Werwölfin blickte ihn entsetzt an und die Kinder sahen ihn an, als hätte er einen Knall.
„Das kannst du doch nicht tun!" Die unsicheren Worte eines schmächtigen blonden Werwolfes ließen ihn nur verächtlich auflachen.
„Und wieso nicht? Ich bin euch zu nichts verpflichtet!" Kitty sah ihn an, als wäre er verrückt. In ihrem Blick lag allerdings auch Ärger.
„Stimmt, du bist uns zu nichts verpflichtet. Nur zu sowas wie deine Treue, aber die wird bei dir ja sowieso nicht besonderes großgeschrieben!" Ohne weiter auf Kitty einzugehen, drehte er sich zu Madelyn. In ihrem Blick lag Verzweiflung und Sehnsucht, aber sie machte keine Anstalten zu ihm zu gehen. Auch wenn ich mir das noch so sehr wünsche, ich habe alles gesagt. Jetzt muss sie entscheiden, was ich ihr bedeute!
Mit Enttäuschung sah Finley allerdings, dass diese immer noch unentschlossen war. Er schluckte den Kloß im Hals runter und hob stolz den Kopf. Er würde Madelyn ganz sicher nicht anflehen mitzukommen.
Ohne noch einen Blick an seine Mate zu verschwenden drehte er sich um und rannte so schnell er konnte. Jetzt gibt es kein Zurück mehr!
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Mate of my heart
Werewolf„Einige wünschen sich einen Freund oder einen Mate - nun, ich habe leider beides!" Madelyn, eine 17 jährige Werwölfin, führt ein perfektes Leben. Sie hat einen perfekten Freund, ein perfektes Zuhause und eine perfekte Zukunft. Nur leider kommt ihr...