You Let Me Walk Alone - Michael Schulte
N O V E M B E R„November?" fragte mein Bruder nach meiner Aufmerksamkeit. Ich sah von dem Papierstapel vor mir hoch und sah ihn fragend an. „Romina ist vorhin zu mir gekommen und wirkte etwas besorgt um dich." Erklärte er und setzte sich langsam auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. Er richtete sein Jackett und sah mich nun genauso beunruhigt an wie Rumy vorhin. „Es geht mir gut Alessandro." Versuchte ich ihn abzuwürgen und schrieb einfach weiter eine E-Mail auf meinem PC. Mein Zwilling seufzte. „Wir sind Zwillinge, November. Ich spüre es, wenn du dir zu viele Gedanken machst." Erwiderte er.
Einer der Nachteile von Zwillingen. Zumindest bei uns. Schon seid wir Kinder waren, merkten wir was der andere fühlte. Es klang vielleicht verrückt, aber ich hatte so eine starke Körperliche Bindung zu meinem Bruder, dass ich sogar merkte, wenn er verletzt war.
„Romina hat mir erzählt das du dich selbst als Monster bezeichnet hast und du dich mit Mutter gestritten hast." Fügte er hinzu und lehnte sich in dem Stuhl zurück. Ich atmete tief durch und ließ von meinem PC ab. „Ich will dir in nichts reinreden und ich weiß das du nicht wolltest das Rumy das mitbekommt, aber das hat sie trotzdem. Sie macht sich sorgen um dich November..." er stoppte. Überlegte und fing wieder an zu sprechen. „Du weißt das du mit mir reden kannst, wenn du willst, aber ich werde dich dazu definitiv nicht zwingen. Wenn du möchtest, rede ich mit Mutter und halte sie eine Weile von dir fern, aber ich bitte dich es zu klären. Wenigstens für Romina. Sie soll wenigstens bis sie etwas älter ist in einer guten Kindheit mit einer liebenden Familie aufwachsen." ich nickte. Er beendete seinen Satz.
„Ich weiß..." stimmte ich zu und seufzte. „Ich versuche mich wirklich für Romina wenigstens etwas anzustrengen, aber sie machen mich so wütend Ale. Mutter war nie für uns da und Vater verlangt von mir, dass ich heute Abend Chiara Fernando erschieße..." ich stoppte, während mein Bruder sich wieder aufrichtete. Fragend legte er seinen Kopf schief. „Wenn ich Chiara nicht töte, tötet er mich." Murmelte ich. Alessandro's Augen weiteten sich. Einige Minuten schwieg er und schein nicht zu wissen, was er sagen sollte. „Ich habe es schon so oft versucht, Alessandro... Selbst wenn ich sie töten will, ich komme nie nah genug an sie heran." Sprach ich einfach weiter und lehnte mich ebenfalls in meinem Stuhl zurück, wie mein Bruder vorher. Ich öffnete eine Schublade meines Schreibtisches und holte die Waffe meines Vaters hervor, welche ich mitgenommen hatte, und legte sie vor mir auf den Tisch. Alessandro beobachtete meine Bewegung und musterte die Waffe, welche ich ihm entgegen schob.
„Ich weiß, dass sie eine Feindin der Familie ist, aber mir hat sie nie etwas getan. Mag sein, dass sie auch den Wunsch hat mich zu töten, aber sie hat es nie wirklich versucht..." erklärte ich und bekam jetzt wieder die Aufmerksamkeit von meinem Bruder. „Du hast nie versucht sie zu töten, oder?" fragte er. Ich seufzte. „No. Ich hatte allerdings auch nie die Gelegenheit dazu." Antwortete ich und dachte an die Gala letztes Jahr.
Vor einem Jahr...
Ich hatte mich mit neuen Geschäftspartnern unterhalten, bis Chiara in den Saal kam. Ich entschuldigte mich und lief auf sie zu. Unmerklich zog ich ein Messer, steckte es allerdings sofort wieder weg, als Chiara lächelnd auf mich zukam.
„Hernández." begrüßte sie mich teuflisch grinsend und nickte mir zu. „Fernando." begrüßte ich sie ebenfalls. „Ich komme hier her und das erste was ich sehe sind sie Hernández." sagte sie und trat einen Schritt näher an mich. „Man bekommt nicht immer was man will." erwiderte ich und trat einen Schritt zurück. Chiara grinste und machte zwei weitere Schritte auf mich zu.
„Du solltest schneller sein, wenn du mich das nächste Mal töten willst." grinste sie und hielt mir mein Messer vors Gesicht. „Ganzschön mutig mich in der Nähe von sovielen Menschen umbringen zu wollen." flüsterte sie in mein Ohr. „Tja. Man muss Prioritäten setzen, nicht wahr?" flüsterte Ich fragend und machte diesmal einen Schritt auf sie zu. „Das soll heißen ich bin deine Priorität?" fragte sie mit einer hoch gezogenen Augenbraue.
Vor einem Jahr...
„Ich helfe dir." kam es plötzlich von meinem Bruder. „Bei was?" fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben. „Chiara zu töten." antwortete er. Ich wandte meinen Blick ab und nickte. Alessandro stand auf. „November? Was ist los?" fragte er, als ich immer noch nicht antwortete. „Nichts." murmelte ich und sah ihn wieder an, eh ich ebenfalls aufstand.
Meine Hand zitterte leicht, bei dem Gedanken das diese Waffe vor mir Chiara umbringen würde. „Wir sollten los, wenn wir rechtzeitig auf der Gala sein wollen." erklärte ich und nahm die Waffe von dem Tisch.
Mit schnellen Schritten lief ich auf meine Bürotür zu und wollte sie öffnen, allerdings lehnte Alessandro sich dagegen und schloss sie somit wieder. „Ale..." hauchte ich und wollte die Tür erneut öffnen, aber er schob sich abermals vor sie. „Was soll das?" fragte ich knurrend.
„Ich werde nicht zulassen das er dir weh tut, November." sprach er und griff nach meinen Schultern. „Ich habe keine Ahnung was das mit dir und ihr ist, aber ich werde nicht dein Grab besuchen November. Wenn du es nicht machst, mach ich es!" fügte er hinzu und ließ von mir ab.
Ich schloss einen Moment meine Augen und drehte mich von ihm weg. „Ale, du kannst sie nicht-" „und wie ich das kann!" unterbrach er mich und tippte mit dem Zeigefinger auf meine Brust. „Ich werde dich nicht unter die Erde bringen!" fügte er erneut hinzu. Ich seufzte und wandte mich von ihm ab.
„Lass mich gehen, Alessandro." befahl ich und schob ihn von der Tür weg. „November!" rief er mir hinterher, als ich auf unsere Flure trat. Ich winkte ab. „Nerv mich heute Abend weiter!" rief ich zurück und verschwand in meinem Zimmer, um mir meinen Anzug anzuziehen.
Eure Meinung zu dem Kapitel?Zu Alessandro?
Danke für 1K reads und 1K Follower auf TikTok ❤️😍
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The Devil will die
RandomDer Teufel ist in IHREN Augen und ER ist der Teufel persönlich. SIE spielt mit Feuer und ER verbrennt sie. Sie spielen miteinander. Um das Leben der andern. Ihre Namen fallen oft ins Auge, wenn man über den Untergang spricht. November Hernández und...