N O V E M B E R„Familie?!” rief Malik aus dem Eingangsbereich unseres Hauses. Verwirrt sah ich zu meinem Bruder, welcher bis gerade eben unsere Schwester liebevoll lächelnd dabei beobachtete wie sie genüsslich seine Pancacks aß die er so gut konnte und sich mit Chiara und mir unterhielt. Ab und zu ärgerte er sie und nahm ihr die Gabel aus der Hand um sich selbst in den Mund zu stecken und sich selbst über seine guten Künste in der Küche zu loben.
Kaum hatte Romina die Stimme unseres Cousin erkannt, ließ sie Gabel fallen, welche klirrend auf den Boden fiel und sprang auf. Keine fünf Sekunden später war sie aus der Küche verschwunden und außer unserer Sichtweite.
Mein Bruder, Chiara und ich folgten ihr nicht. Mal abgesehen davon das Chiara's Hand, welche sehr weit oben an meinem Oberschenkel ruhte, sich einfach zu gut anfühlt und wir Malik und Rumy einfach ihre Zweisamkeit haben lassen wollen.
„Nervensäge!” ertönte Malik's tiefe Stimme aus dem Flur. Das riesige Lächelnd auf seinem Gesicht konnte man in seiner Stimme deutlich hören. „Kuschelbär!” schrie Romina's niedliche kleine Stimme. Seit sie geboren wurde nannte sie ihn 'Kuschelbär' was eigentlich ziemlich merkwürdig war, wenn man wusste wie unser Cousin drauf war. Am Anfang nervte es ihn so sehr das er sie ständig Nervensäge nannte, weil sie ihn ständig Kuschelbär nannte, dass sich das bei ihnen irgendwie so eingeprägt hatte.
Alle am Tisch lachten und wir wussten das Romina auf seine Arme gesprungen war, wie sie es immer bei einen von uns tat. „Was macht er hier?” fragte ich Alessandro und zog meine Augenbraue hoch. „Soweit ich weiß hat er dein Motorrad her gebracht und war nochmal in Florenz um sich um die Kylan Sache zu kümmern.” erklärte er, langsam nickte ich, spürte aber wie Chiara sich neben mir verkrampfte.
Sanft legte ich meine Hand auf ihre und drückte sie leicht. „Ich dachte Kylan ist tot?” fragte sie und wirkte unsicher und verängstigt. „Er ist tot kleine Blume, keine Sorge. Malik hat nur seine Leiche weg geschafft und seine Wohnung an irgendjemanden verschärpelt.” antwortete er ihr und lächelte beruhigend.
Ihre Augen funkelten vor Angst als sie zu mir sah, worauf ich ihr einen Kuss auf die Lippen und anschließend auf die Stirn hauchte. „Er hat recht amore mio. Mach dir keine Sorgen. Wenn Malik sagt er ist tot dann ist er es auch und wenn er bis jetzt nicht tot war ist er spätestens jetzt unter der Erde erstickt.” versicherte ich ihr und verstärkte meinen Druck auf ihren Körper, um ihr zu signalisieren das ich da war und sie vor nichts Angst haben brauchte.
Ich war schon einmal nicht da. Ich habe sie in Gefahr gebracht und das wird nicht noch einmal passieren. Niemals.
„Da seid ihr ja.” ein freudestrahlender kam mit Romina auf seinem Arm in den Essbereich. Jedes Mal wenn er in Rumy's Nähe war, strahlte er übers ganze Gesicht als wäre sein verdammtes selbst die reinste Sonne und kein gefallener Engel. Wahrscheinlich erinnerte meine kleine Schwester ihn an sein verstorbes Kind auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt weit jünger als Romina wäre.
Alessandro lächelte die beiden warm herzig an, während ich sie - ebenfalls grinsend - musterte. Malik sah zum ersten Mal seid Monaten wieder richtig gesund aus. Die dunkeln Augenringe unter seinen Augen waren verschwunden. Jegliche Wut schien in verlassen zu haben und sein eigendlich ausdrucksloses Gesicht leuchtet beinah. Allein die Tatsache das er uns 'Familie' gerufen hatte, als er das Haus betrat, erwärmte mein Herz. Er hatte nie geleugnet das wir zu seiner Familie gehörten, aber damit gepralt hatte er erstrecht nicht. Er liebte Romina und der Rest unserer Familie behandelte er - außer seiner Frau - recht gleichgültig nach ihrem Tod.
Malik wirkte ausgeschlafen, kraftvoll und... Lebendig.
Romina hatte ihre dünnen ärmchen um seinen Hals gelegt und kuschelte an seiner Brust, während ihre Füße seine Taille zur Hälfte umfassten. Behutsam hielt er sie und küsste ihr andauernd über ihren Kopf bis hin zu ihrer Wange.
„Was verschafft uns die Ehre?” fragte Ale als erstes. Er sagte es nicht abschätzig, gemein oder genervt sondern liebevoll und fröhlich. Malik zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir ich sehe mal nach meiner Familie. Ich habe dein Motorrad übrigens zurück zu deinem Apartment gebracht.” erzählte er, worauf ich dankbar nickte.
„Hmm, was riecht hier so gut?” fragte er und schnuffelte in der Luft. „Alessandro hat Pancacks gemacht. Willst du welche?” fragte Chiara grinsend und war schon aufgestanden um eilig den Teiler aus der Küche zu holen und es ihm vor die Nase zu halten. Wenn Malik mitaß würden die Dinger wenigstens alle werden, denn Ale hatte mal wieder genug für die ganze Nachbarschaft gemacht.
„Pancacks von Alessandro?” fragte er und sah erst ihn und dann mich grinsend an. „Aber her damit.” bestätigte er eifrig und setzte sich mit Rumy an den Platz an dem sie vorher saß und platzierte sie auf seinem Schoß, während Chiara ihm und meiner Schwester mehr Pancacks auf den Teller schaufelte.
Mit großen, glänzenden Augen betrachtete Malik den Teller und machte mir schon fast den selben Eindruck wie Romina vorher. „Wo sind eure Eltern?” fragte er, als Chiara sich wieder neben sich gesetzt hatte und ich ihr einen Arm um ihren Stuhl legte. „Wissen wir nicht. Romina sagte sie wären vor ein paar Stunden los seid wir ankamen und sie war alleine, allerdings warten wir auch schon mehrere Stunden und sie sind noch nicht zurück.” erklärte ich ihm und sah aus dem Augenwinkel wie Chiara's Hände sich um einander verkrampften.
„Sag mal. Kylan ist wirklich tot?” fragte ich um meine Freundin zu beruhigen. Es würde mich fertig machen, wenn sie weiter so viel über ihn nachdenken und Angst haben müsste. Malik musterte mich und hielt in der Bewegung inne Romina eine Gabel mit einem Stück Pancack in den Mund zu schieben, was sie allerdings nicht aufhielt und sich das Stück trotzdem schnappte.
Malik's Stirn runzelte sich, worauf ich mit meinen Augen auf Chiara deutet und er verstand. „Ich bin zu tausend Prozent sicher. Ich bin erst ein paar Tage später zurück nach Florenz gefahren und er lag immer noch genauso da wie wir ihn zurück gelassen haben. Trotzdem habe ich ihn extra sechs Meter tief im Wald begraben. Also wenn er nicht durch die Kugel gestorben ist - was unmöglich ist - ist er entweder erstickt, die Maden haben ihn schon angefangen aufzufressen oder er hat so viel Erde geschluckt, dass seine Lunge das unmöglich mitmacht.” erklärte er und Schnitt ein weiteres Stück von dem Gebäck ab, um es nicht Romina sondern sich in den Mund zu stecken.
Es dauerte nicht lange bis Chiara seine Worte realisierte und sich entspannt gegen meine Schulter lehnte und die Augen schloss. Malik zwinkerte mir zu und lächelte.
Ich habe die Danksagung schon geschrieben und den Anfang des Epilogs 🤭😭
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The Devil will die
De TodoDer Teufel ist in IHREN Augen und ER ist der Teufel persönlich. SIE spielt mit Feuer und ER verbrennt sie. Sie spielen miteinander. Um das Leben der andern. Ihre Namen fallen oft ins Auge, wenn man über den Untergang spricht. November Hernández und...