Heaven - Julia Michaels
C H I A R ANovember stand wie erstarrt in dem offenen Wohnzimmer. Er antwortete mir nicht. Starrte einfach nur auf die Couch, auf welcher immer noch seine kleine Schwester lag. „November?” fragte ich ruhig, doch er beachtete mich erneut nicht.
Besorgt machte ich mehrere kleiner Schritt auf ihn zu. Ich wusste nicht wie er reagieren würde, wenn ich ihn einfach aus seinen Gedanken riss, aber er würde mir doch nicht tun oder? Schließlich hatte er mich gerettet und das zwei mal. Oder?
„November... Hey..” sprach ich leise und blieb genau vor ihm stehen, um vorsichtig nach seinen Wangen zu greifen. „Der Krankenwagen wird gleich da sein, du brauchst dir keine Sorgen machen...” sprach ich immer noch ruhig, während November mich endlich ansah und sich leicht in meine Berührung schmiegte. „Danke, aber ich mache mir keine Sorgen um Romina...” hauchte schon fast und sah wieder zu seiner Schwester. „Ich mache mir Sorgen um Alessandro... Ich konnte ihn nicht finden...” erklärte er und legte seine Hand auf meine, um diese sachte mit seinem Daumen zu streicheln.
„Ich kenne Alessandro nicht gut, aber ich denke er ist schlau genug, um aus der Villa entkommen zu können.” murmelte ich und legte meinen Kopf schief, worauf November's Blick wieder zu mir wich und sanft lächelte. „Er ist vielleicht stark, aber nicht sonderlich schlau, auch wenn er gern so tut.” schmunzelte er und sah mit seinen grünen Augen, direkt in meine. Jedes Mal wenn ich ihn ansah, zogen mich seine Augen in einen Bann, welche mich nicht mehr los ließen. „Stärke kann man in vielen Varianten beschreiben November.” murmelte ich. Er legte fragend seinen Kopf schief.
„Was meinst du damit?” fragte er und Strich meinen Unterarm entlang. Ich ließ meine Hand zu seiner Schläfe fahren und tippte einige Male auf sie. „Muskeln beschreiben die Köperliche Stärke, aber nicht die Geistige. Dein Wissen ist am Ende der Schlüssel zu allem, nicht deine Oberarme.” erklärte ich und ließ meine Hand zu seiner linken Brust wandern, um dort innezuhalten. „Und das ist deine größte Stärke. Dein Herz und deine Liebe zu deinen Geschwistern und das hält euch alle am Leben. Alessandro mag Muskeln haben, aber diese werden ihn nicht weit bringen, der Wille dich und Romina noch einmal wieder zu sehen, ist das was ihn stark macht. Er würde euch sicher nicht allein lassen.” fügte ich hinzu und löste mich von November, um mich wieder Romina zuzuwenden.
„Seid wann so poetisch?” fragte November und trat leicht schmunzelnd einen Schritt weiter in das offene Wohnzimmer. „Seit wann so neugierig?” beantwortete ich seine Frage mit einer Frage. November grinste und lehnte sich über die Couch, um seine Schwester besser beobachten zu können und strich ihr eine lose Strähne aus dem Gesicht.
„Verrätst du mir irgendwann deine Geheimnisse?” fragte er hoffnungsvoll und beobachtete jeden meiner Bewegungen. Romina war soweit stabil, zumindest hoffte ich das... Ich war kein Arzt und konnte ihr definitiv nicht so gut helfen... „Warscheinlich nicht.” murmelte ich und ignorierte November's stechenden Blick auf mir.
„Chiara ic-” unterbrach ihn die Klingel der Apartment Tür, worauf ich sofort aufsah und zur Tür lief. Ich öffnete sie und vor mir standen drei Sanitäter, einer von ihnen trug einen Rettungskoffer bei sich und ohne darüber nachzudenken trat ich einen Schritt bei Seite, um sie rein zu lassen. „Hallo ma'am, sie haben uns gerufen?” fragte der eine, während er eintrat. „Si. Wir haben eine fünf jährige mit einer Rauchvergiftung hier, allerdings könnte sie an noch etwas anderes haben...” erklärte ich und zeigte zu der Couch auf welcher noch immer Romina lag.
Die Sanitäter nickten und liefen zu der Couch, um sich vor sie zu hocken und Romina zu untersuchen. An November's Blick konnte ich erkennen, dass es ihm überhaupt nicht gefiel dass drei viel ältere Männer als Romina, sie anfassten, weswegen ich mich zu ihm stellte und nach seiner Hand griff. Vorsichtig strich ich über sie und zog ihn etwas weg, was ihm allerdings noch weniger gefiel.
„Chiara ich warne di-” „Lass sie ihre Arbeit machen, November.” unterbrach ich ihn und zog ihn noch etwas weiter weg von dem Geschehen. „Ich soll-” „Du sollst dich beruhigen. Sie tun ihr schon nichts.” unterbrach ich ihn erneut und Strich beruhigend über seine Brust. „Ich vertraue ihnen nicht.” murmelte er leicht wütend und wollte sich von mir los reißen, doch ich zog ihn erneut zurück und zwang ihn mit einer Hand auf seiner Wange, mich anzusehen. „Dann vertraue mir.” bat ich leise und sah ihn mitfühlend an.
Ich konnte ihn verstehen. Er machte sich nur Sorgen um seine Schwester... Mein großer Bruder hat mich auch immer beschützten wollen, allerdings hatte ich einen ziemlichen Dickschädel. Vielleicht hätte ich einmal auf ihn hören sollen...
„Danke.” murmelte November und sah mir wieder in die Augen. „Chiara...” fügte er hinzu. Schon verrückt, wir kennen uns seit so vielen Jahren und nie wusste ich mehr über November als ich in den letzten Stunden erfahren hatte. Er war nicht das kalte Monster für das er bekannt ist. Er ist ein Bruder, der einfach alles dafür gibt, dass seinen Geschwistern nichts passierte.
Meinung?
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The Devil will die
RandomDer Teufel ist in IHREN Augen und ER ist der Teufel persönlich. SIE spielt mit Feuer und ER verbrennt sie. Sie spielen miteinander. Um das Leben der andern. Ihre Namen fallen oft ins Auge, wenn man über den Untergang spricht. November Hernández und...