53| Versprochen

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C H I A R A

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C H I A R A

Tief sah ich Malik in die Augen, um irgendwas zu finden was es mir einfacher machen würde ihm die Wahrheit nicht zu sagen. Eigentlich wollte ich nicht darüber reden. Am liebsten würde ich es verdrängen. Anstatt aber das ich irgendwas in seinen Augen sehen konnte, wirkte es so als würde er wirklich alles in den meinen sehen. „Hat er dich missbraucht?” fragte er ruhig, leise und mit so viel sanftheit in der Stimme als würde er es bereits wissen und nur die Bestätigung erhalten wollen.

Langsam. Nur sehr langsam und kaum merklich nickte ich. Die Geste war so schwach das sie kaum unmerklich war und doch hatte Malik sie erkannt. Umgehend wurden seine Gesichtszüge weicher. Seine Augen strahlten Mitgefühl und fast so etwas wie Schmerz aus, als wüsste er was ich fühle und es selbst fühlen können.

„E- Er hat mich nicht zu S- Sex gezwungen, a- aber ich musste-... und No- November musste zusehen-... und-” Tränen bildeten sich wieder in meinen Augen, was November's Cousin natürlich wieder sofort bemerkte und mich an sich zog. Weinen schlang ich meine Arme um seinen Nacken, versteckte mein Gesicht zwischen seiner Halsbeuge und seiner Schulter und versuchte mich auf das beruhigend streicheln auf meinem Rücken zu konzentrieren.

Seine starken Arme hielten mich an sich und ich ließ mich einfach fallen. Ich fühlte mich sicher und beschützt und auch wenn ich wusste das ich auch bei November diese Geborgen- und Sicherheit fühlen würde, war ich im Moment froh ihn nicht auch noch damit belasten zu müssen. Ich kannte ihn. Er würde sich mit Sicherheit die Schuld an der Sache geben und das tat Malik nicht. November's Familie war mir unter die Haut gegangen. Malik, Alessandro und Romina waren mir aus irgendeinem Grund ans Herz gewachsen und obwohl ich vertrauensprobleme hatte, störte es mich absolut nicht.

„Es ist okay zu weinen principessa. Es ist vorbei und ich verspreche dir das sowas nie wieder passieren wird.” versprach er und platzierte einen sanften Kuss auf meiner Stirn. Mein Bruder und mein Cousin waren seit mehreren Monaten tot und trotzdem fühlte ich mich bei Ale und Malik wie bei ihnen damals, nur das sie nicht mit mir verwandt sind.

„Ich könnte dich jetzt anlügen und dir sagen das es dich nicht verfolgen wird. Das du es vergessen wirst und nie wieder daran denken wirst, während du intim mit November wirst, aber es wird besser. Lass dir Zeit. Lass dich zu nichts drängen und versuche es möglichst nicht zu verdrängen. Denk darüber nach, versuche es zu akzeptieren, denn es ist passiert und dann schließ damit ab. November wird dir nicht zu nah kommen, solange du es nicht willst und bitte nehme dir diese Zeit um es zu verarbeiten.-” Malik machte eine kurze Pause. Ließ mich allerdings die gesamte Zeit sein schwarzes Hemd durchnässen und streichelte nur über meinen Rücken und massierte meinen hinterkopf. Auf die Hand an meinem Hinterkopf übte er einen leichten Druck aus, welcher genau dafür sorgte das ich mich so Geborgen fühlte.

Ich spürte wie Malik seine Mundwinkel anhob. „Fals mein Cousin doch aufdringlich werden sollte - was ich definitiv nicht glaube - ruf mich an und trete ihm in den Arsch.” mit dieser Aussage brachte er mich tatsächlich kurz zum Lachen. „Was wenn ich November zu lange warten lasse oder nie wieder richtig...” ich brach meinen Satz ab, da meine Stimme doch zu sehr zitterte.

„Mach dir darüber keine Sorgen principessa. Bitte denke in der Hinsicht nicht an November, sondern nur an dich selbst. Mach dir selbst nicht so einen Druck oder rede mit ihm und ich bin mir sicher, er wird dir das selbe sagen. Er weiß wie schwer soetwas zu verarbeiten ist und er würde dich niemals dafür verurteilen. Er liebt dich principessa. So sehr.” sprach Malik mit einem Lächeln und schob mich sachte weg von sich.

Seine Augen fanden sofort meine und schenkten mir ein aufmunterndes Lächeln. „Zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen über etwas, was so belanglos ist, kleines. Es gibt wichtigere und intimere Momente als Sex. Sex kannst du mit jedem teilen, aber das was ihr habt, die Erinnerungen die ihr teilt, die Umarmungen und Nächte, ist etwas was niemand genau so wie ihr nach empfinden könnte. Liebe ist so viel stärker als belangloser Sex.” erklärte er und Strich mir die Tränen aus dem Gesicht.

„Was ist mit Kylan? Lebt er noch? Is-” „Er ist tot principessa. Hätte ich das was er dir angetan hat vorher gewusst, hätte ich nicht so genau geschossen und hätte ihn langsam und qualvoll getötet.” ich glaubte ihm auf's Wort, denn das wütende und verspielte was in seinen Augen aufblitzte, war Beweis genug.

„Na komm principessa. Lass uns rein gehen, geh duschen und wasch dir diesen Kerl vom Körper. Morgen früh fahren wir nach Hause.” erneut küsste er meine Stirn, packte das restliche Essen welches ich nicht geschafft hatte in die Tüte und lief mit mir zurück zu unserem Motelzimmer.

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The Devil will die Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt