Er konnte das Blut riechen. Warm und rot. Dieses Gefühl, das Mädchen, das er liebte, dem Leben entrinnend in seinen Händen zu halten. Das Wissen, dass es jede Sekunde um sie geschehen wäre. Es war grausam. Und er liebte es. Auf eine Art befriedigte es ihn, die er nicht beschreiben konnte. Und er wusste, dass der Wahnsinn in seinen Augen glänzte, dass er wahnsinnig war. Aber es scherte ihn nicht. Es spornte ihn beinahe noch mehr an, das, was er angefangen hatte, ein Ende finden zu lassen.
»Bitte.«, floss ein letztes Wimmern aus Scarletts Lippen, während ihre Augen immer glasiger wurden.
Er genoss jeden Schnitt, den er mit dem Messer zog. Er spielte mit ihr. So, als hätte er sich noch nicht endgültig entschieden, als wäre das hier aus einer willkürlichen Emotion heraus entstanden. Aber da kannte sie ihn schlecht. Nichts, was er tat, überließ er dem Zufall. Das wäre dumm und naiv.
»Bitte Kane, du willst das nicht tun. Du willst mich nicht wirklich umbringen.«, quetschte sie unter Tränen und Schmerzen hervor.»Vielleicht nicht. Aber ich kann mich nicht meinen Gefühlen hingeben. Von meinem Herzen lasse ich mich vielleicht leiten, doch der Verstand ist der, der die Entscheidungen trifft.« Und da stach er zu. Nicht tödlich. Er wollte sie noch etwas quälen. Noch ein wenig Spaß haben, bevor es vorbei war.
Das Poltern von Schritten war zu vernehmen. Irritiert blickte Kane auf. Es ärgerte ihn, als er das Gesicht des schwarzhaarigen Jungen erblickte. Der Scarlett beschützen scheinen wollte. Er holte aus, um ihr das Messer in den Hals zu rammen, damit sie qualvoll an ihrem eigenen Blut erstickte. Doch bevor er dies tun konnte, hielt der Auserwählte, dessen Namen, soweit er sich erinnerte, Alessandro war, seinen Arm mit einer Kraft fest, die seine Knochen bersten ließ. Dann stürzte er mit Alessandro zu Boden. Während Alessandro die Hände fest um seinen Hals legen wollte, sah Kane, wie Scarlett, die Hände auf die Wunde an ihrem Bauch drückend, sich schwerfällig davon schleppte. Mit einer raschen Bewegung rollte er sich unter Alessandro weg und ließ seine Magie auflodern, um den pochenden Schmerz in seinem Handgelenk verschwinden zu lassen. Er wollte den Attraverso-Ring nutzen und ein paar Leute zu sich holen, die ihm dienten. Doch die wären vermutlich zu spät hier und der Aufwand sie zu kontrollieren wäre ein Risiko, das er nicht bereit war einzugehen. Was er aufgebaut hatte, war zu wichtig, als dass ein paar Teenager es ihm nun ruinierten. Obwohl er sich bei dem einen allerdings auch damit vielleicht irrte. Er hasste es im Dunkeln zu tappen, doch der Schwarzhaarige machte es ihm leider nicht so einfach.
Kane spürte einen Hieb an seiner Flanke, bevor etwas Metallisches ihm zwischen die Rippen stach. Er schrie kurz auf, dann loderten seine Augen grün, wie das Herz eines Smaragdes, während er das Messer herauszog, fallen ließ und die Wunde heilte. Das kostete ihn Zeit, wodurch Alessandro es schaffte, sich über ihn zu beugen und am Boden festzunageln. Doch statt Angst oder Furcht zu zeigen, lächelte Kane bloß lässig.
»Du bist so armselig, weißt du.«, sagte Kane. Alessandro schien irritiert, was iphn freute. So hatte er sich das vorgestellt. »Du versuchst, die Illusion des netten, schüchternen Jungen vor ihr aufrecht zu erhalten. Willst sie glauben machen, du wärst nichts besonderes. Denkst du nicht, dass Scar die Wahrheit verdient?«
Der Druck auf seinen Armen wurde stärker, der Schmerz beinahe unerträglich. Aber das zeigte er nicht. Er wollte ihn provozieren. Alessandros Wut zum rasen bringen, bis er sich nicht mehr konzentrierte und er ihn töten konnte.
»Ich weiß nicht, was du zu wissen glaubst, aber ich verspreche dir, dass du falsch liegst.«, zischte Alessandro, die Zähne fest aufeinander gepresst.
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The System of Magic - Verführt & Verraten
Fantasyℱ𝓁𝒶𝓂𝓂ℯ𝓃, 𝓃𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒾𝓈𝓈 𝓁ℴ𝒹ℯ𝓇𝓃𝒹ℯ ℱ𝓁𝒶𝓂𝓂ℯ𝓃. 𝒰𝓃𝒹 𝓂𝒾𝓉𝓉ℯ𝓃𝒹𝓇𝒾𝓃, ℳℯ𝓃𝓈𝒸𝒽ℯ𝓃, 𝒹ℯ𝓇ℯ𝓃 𝒮𝒸𝒽𝓇ℯ𝒾ℯ 𝒾𝓂 𝒦𝓃𝒾𝓈𝓉ℯ𝓇𝓃 𝒹ℯ𝓈 ℱℯ𝓊ℯ𝓇𝓈 𝓋ℯ𝓇𝓀𝓁𝒶𝓃ℊℯ𝓃. Scarlett lebt, seit sie denken kann, mit ihrer Mutter in Los Angeles...