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„Ich verzeihe dir. Und ich entschuldige mich für mein... aufbrausendes Verhalten". Ich spreche die Worte schnell und zögernd aus, ich hasse es mich zu entschuldigen. Aber als ich sehe wie sich ein Strahlen auf Finnicks Gesicht ausbreitet weiß ich, dass es diese Blöße wert war. Er nimmt mein Gesicht zwischen seine Handflächen und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
„Ich hatte so Angst, dass ich es kaputt gemacht habe", gesteht er mir. Ich presse die Lippen zusammen und sehe ihm in die wunderschönen, meergrünen Augen. „Ich kann dir nicht vorschreiben mit wem du befreundet bist. Ich war halt... eifersüchtig?" Ein zögerliches Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Auch er grinst auf mich herab.
„Eifersüchtig ja? Und ich dachte, das zwischen uns sei nur Freundschaft". „Ist es auch!" Energisch stemme ich meine Handflächen gegen seine muskulöse Brust um meine Lüge zu verstecken. Er umfasst meine auf ihn eintrommelnden Handgelenke und grinst noch breiter.
Ich mag es, wenn er grinst. Dann bekommt er diese Grübchen um seine Lippen herum, und die Lachfältchen, die seine Augen umrahmen. Er sieht dann so unbekümmert aus. Erst jetzt bemerke ich, dass er scherzt. „Schon klar". Seine Stimme klingt rau.
Ich schmiege mich an ihn und atme seinen Geruch ein. Er schließt seine starken Arme um mich und haucht mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Wie konnte ich nur jemals denken, es zu schaffen ihn aus meinem Leben zu verbannen? Ich brauche seine Nähe so sehr.
Eine Weile stehen wir schweigend so da und halten uns fest.
Dann hebt Finnick mein Kinn vorsichtig an und küsst mich, innig und voller Leidenschaft. Ich lege meine Hände in seinen Nacken und lasse sein blondes Haar durch meine Finger fließen, während ich ihn erwidere. Mit schwachen Beinen stolpere ich zurück, und er presst mich gegen die Wand.
„Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich hatte einen echt, echt schlechten Tag", murmelt Finnick atemlos in den Kuss hinein und ich schmunzele. „Oh glaub mir, meiner war ebenfalls grauenvoll". „Dann sollten wir das ändern, oder nicht? Und... ich muss mich ja auch noch bei dir entschuldigen", sagt er und seine Stimme klingt so tief und verführerisch, dass sich mein Unterleib zusammenzieht.
Ich weiß, wie er sich entschuldigt und ich bin ganz und gar nicht abgeneigt. „Vollkommen deiner Meinung". Nach diesen Worten schwingt er mich über seine Schulter, so dass ich auf quietsche und trägt mich in sein Schlafzimmer. Noch nie war eine Entschuldigung so intensiv, wie die von Finnick Odair.
Mir entfährt ein Kichern, als er sich von mir herunterrollt und eine der kurzen Haarsträhnen hinter mein Ohr schiebt. „Was ist so lustig?", fragt er müde.
„Ich musste nur gerade daran denken, dass du öfter was anstellen könntest, wenn du dich dann so entschuldigst". Postkoitale Erschöpfung schwingt in meiner Stimme mit. Auch Finnick gluckst und fährt damit fort, mit meinem Haar zu spielen. „Lieber nicht. Deine ungezügelte Wut kriege ich nur ungerne ab".
„Ich bin eine Bestie", knurre ich und beiße mir gleichzeitig auf die Unterlippe um mein Lachen zu verstecken. „Ich weiß". Wieder grinst er anzüglich, dann wird er etwas ernster. „Wenn du nicht willst, dass ich mit Annie befreundet bin... lass ich's. Aber du hast wirklich keinen Grund, eifersüchtig zu sein, versprochen".
Ich runzele die Stirn. „Finnick ich bin nicht deine feste Freundin. Du darfst befreundet sein mit wem du willst". Mit dem Finger fährt er nachdenklich meine geschürzten Lippen nach. „Nein, das bist du nicht", murmelt er, so leise das ich es fast nicht gehört hätte. Habe ich aber.
„Annie ist hübsch, ja. Aber das einzige Mädchen das ich will bist du Nova", sagt er, etwas lauter und drückt mir einen keuchen Kuss auf die Lippen. Gegen meinen Trotz lächele ich. „Sie ist... total verstört von dem was sie in der Arena erlebt hat", erzählt er weiter, „sie ist nicht ganz bei sich. Traumatisiert. Weißt du was ich meine? Sie hat das... nicht so gut weggesteckt wie wir".
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The second mentor- DieTributeVonPanem
FanfictionNiemand hätte gedacht, dass ausgerechnet die unscheinbare Novalee aus Distrikt 12 den Mut aufbringen würde, sich für die 66. Hungerspiele freiwillig zu melden. Sie selbst auch nicht. Aber als ihre beste Freundin in den Tod geschickt werden soll, gib...