Mein Herz raste wie wild und meine Beine brannten wie Feuer. Aber ich rannte weiter. Ich konnte nicht stehen bleiben. Er war hinter mir her und es machte mir Angst. Ich wusste nicht, was er von mir wollte. Ich hatte ihn vorher noch nie mit ihm zu tun gehabt. Ich hatte weder mit ihm gesprochen, noch war ich jemals wirklich in seiner Nähe gewesen. Eigentlich kannte ich ihn nur aus den Nachrichten. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen.
Ich lief immer weiter, bog um eine Ecke und erkannte das alte Lagerhaus. Das Gebäude gab es schon solange ich denken konnte. Früher hatten meine Freunde und ich dort immer gespielt. Überall standen Kisten und sonstiges Gerümpel herum, wo wir uns damals vor dem alten Hauswart versteckt hatten. Nachdem Mr Johnson verstorben war, hatte sich niemand mehr um die Halle gekümmert. Das Gebäude verfiel allmählich und vor dem Eingang prangte ein großes Schild auf dem zu lesen war: BETRETEN VERBOTEN. Aber das war mir im Moment egal. Ich sprang über die Absperrung und befand mich kurze Zeit später auch schon in der Halle. Der Boden war schmutzig, überall hatte sich eine dicke Staubschicht gebildet und hier und da befanden sich vereinzelt einige Spinnweben.
Es war nicht zu glauben. Alles sah genau so aus wie in meiner Jugend. Alle Kisten standen sogar an der selben Stelle. Jedoch, ich konnte nicht stehen bleiben. Ich musste weiter. Immer weiter. Ich musste ihn abschütteln und dann im Untergrund verschwinden.
Ich schlängelte mich durch die Stapel an Kartons und fand schließlich eine Nische in der Wand. Ich machte mich so klein ich konnte und verkroch mich in die Schatten. Ich atmete tief durch und versuchte, ganz leise zu sein sein.
Plötzlich vernahm ich Schritte. Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund, als er in Sicht kam. Die schwarzen Stiefel, die lederne Rüstung und die schulterlangen, schwarzen Haare.
Loki.
Er blieb in der Mitte der Halle stehen und blickte sich um.
„Wo bist du?", säuselte er, als er weiterging.
„Ich werde dich finden."
Ich konnte nur hoffen, dass er mein stark pochendes Herz nicht hören konnte. Vor Angst hielt ich die Luft an. Er ging langsam weiter, entfernte sich von mir. Ich spürte eine kleine Woge der Erleichterung in mir, welche aber schnell wieder abflaute.
Es war noch nicht vorbei. Ich war noch nicht sicher.Da entdeckte ich eine Tür, durch die dämmriges Licht fiel. Loki hingegen lief in die entgegengesetzte Richtung.
Ich würde es wagen müssen, wenn ich ihn loswerden wollte.Ich atmete noch einmal tief durch, dann sprintete ich los. Ich hatte es fast geschafft und warf noch einen letzten Blick über die Schulter um zu sehen, ob er mir folgte. Plötzlich stieß ich gegen etwas hartes und wurde zurückgeschmettert. Irritiert blickte ich auf und augenblicklich gefror mir das Blut in den Adern.
Nein! Das konnte nicht sein! Er befand sich doch gerade eben noch auf der anderen Seite der Halle!
Er griff nach meinen Armen und hielt mich fest. Ich versuchte, mich zu wehren. Sein Griff verstärkte sich und trieb mir die Tränen in die Augen.
„Dachtest du wirklich, du könntest mir entkommen?", fragte er spöttisch.
Meine Atmung wurde schneller. In einer Kurzschlussreaktion zog ich mein Knie nach oben. Er krümmte sich vor Schmerz, als mein Knie auf seine Magengrube traf und ließ mich los. Ich nutzte die Gelegenheit und rannte an ihm vorbei nach draußen. Der Hinterausgang führte auf eine kleine Wiese hinter der Lagerhalle. Ich lief so schnell ich konnte und ignorierte den Schmerz in meinen Beinen, doch er war schneller und holte mich wieder ein. Seine Arme schlangen sich um meine Mitte.
Mir blieb nichts anderes übrig.
Ich begann mich zu wehren.
Ich windete mich in seinem Griff. Ich schlug und trat und biss und kratzte, bis er mich endlich losließ. Gerade wollte ich wieder loslaufen, da bemerkte ich, wie sich grünes Licht um seine Hand bildete.
Ehe ich reagieren konnte, schoss eine Kugel aus grünem Licht auf mich zu und traf mich.
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...