Loki setzte sich hinter mich, was mir nicht so ganz gefiel. Was genau hatte er vor?
„Nicht erschrecken.", warnte er mich, bevor er seine Hände auf meine Schultern legte.
Sie waren kühl, aber nicht so kalt, dass es unangenehm war. Er begann, meinen Nacken und Schultern zu massieren.
So verkrampft ich am Anfang die Schultern hoch zog, desto entspannter wurde ich im Laufe der ganzen Prozedur. Langsam gewöhnte ich mich an das Gefühl seiner Berührung und seine Finger, die meine Muskeln kneteten, fühlten sich immer besser an.
„Gehts dir besser?", fragte er nach gut einer halben Stunde.
Ich nickte und legte den Kopf entspannt in den Nacken. Er zog seine Hände wieder zurück und ich war fast schon enttäuscht, als der Körperkontakt abbrach.
„Leg dich hin, Liebling.", flüsterte er in mein Ohr.
Eigentlich wollte ich mich ihm widersetzen oder etwas wegen dem Kosenamen sagen, aber ich war zu müde, um zu widersprechen. Also tat ich, wie mir geheißen und legte mich hin.
// Timeskip | nächster Tag //
Als ich wieder aufwachte, war ein neuer Tag angebrochen. Loki schlief im selben Sessel, den er sich gestern noch zurecht geschoben hatte. Ich krabbelte ans Fußende des Betts und stupste ihn an.
„Loki."
Er wachte nicht auf.
„Hey, Loki. Wach auf."
Noch immer schlief er.
„Loki!", zischte ich jetzt lauter und gab ihm einen Schubs.
Das ließ ihn endlich aufwachen und er blickte mich leicht benommen an.
„Wie?", fragte er.
Ich kicherte.
„Du hast einen sehr gesunden Schlaf."
Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und gähnte herzhaft. Dann stand er auf und dehnte sich, sodass sein Rücken ein nicht ganz gesund wirkendes Knacken von sich gab.
„Das klang nicht sehr gesund.", bemerkte ich.
„Ich hab auch die ganze Nacht auf dem Stuhl verbracht und nicht auf einem bequemen Bett wie du."
„Du hättest ja nicht bleiben müssen. Du bist in diesem Schloss aufgewachsen, du wirst doch wohl ein Zimmer haben, da musst du nicht auf dem Stuhl schlafen."
Er sah mir tief in die Augen.
„Darling, für dich würde ich alles tun."
Ich wandte den Blick nach unten. Irgendwie fand ich es schon sehr nett von ihm. Er hatte diesen Satz mit so viel Überzeugung gesagt und in seinen Augen strahlte soviel Ehrlichkeit, dass ich ihm glaubte.
Loki stand wieder auf, nahm sich eines der Bücher vom Stapel und ließ es auf die Matratze fallen. Verwundert sah ich ihn an.
„Okay, beginnen wir mit Lektion 2. Das Kontrollieren der Magie."
„Loki, es zu früh. Wir haben noch nicht mal gefrühstückt.", nörgelte ich.
Er rollte mit den Augen, hatte allerdings trotzdem ein kleines Grinsen auf den Lippen, dann schnipste er mit den Fingern vor mir erschien das Frühstück. Ich begann zu essen.
„Alfo-", sagte ich mit vollem Mund.
„Waf genau haft du dir forgeftellt? Waf fteht heute genau am Flan?"
„Wie wär's mal als erstes mit runterschlucken?", lachte er.
Ich spürte, wie meine Wangen warm wurden und ich schluckte den Brocken runter.
„Tschuldigung.", murmelte ich.
„Du hast gestern deine Magie entfacht, sag ich jetzt mal so. Ich muss dir dazu noch gratulieren, nicht jeder schafft es gleich beim ersten Mal."
„Ich habe fast den ganzen Tag geschlafen.", meinte ich leise und blickte schon wieder zur Seite.
Warum war mir das plötzlich peinlich? Sollte er mir nicht eigentlich gestohlen bleiben?
Loki drückte sanft mein Kinn nach oben, sodass ich ihn wieder ansah. Auch diese Geste fühlte sich nicht mehr ganz so furchtbar an. Was war nur los?
„Ich habe bereits gestern gesagt, dass das nicht schlimm und sehr kräftezehrend ist. Du bist so unglaublich stark und hast eine so starke Willenskraft, dass jeder neidisch sein kann."
Erneut wurden meine Wangen heiß und ich wich von seiner Berührung zurück.
Was passierte hier bitte? Es ist egal, wie viele Tricks er dir beibringt! Du musst unbedingt bei der Sache bleiben, damit du hier rauskommst!
Aber ich sollte doch mitspielen, richtig? Das war doch Teil des Plans, oder?
Ja, aber doch nicht so! Es ist wichtig, dass er dich nicht durchschaut und kein Misstrauen seinerseits entsteht!
Aber das mache ich doch. Ich spiele mit, so gut ich kann.
Ja, ja. Pass nur auf, dass du bei deiner Art von mitspielen nicht noch selbst Gefühle für ihn entwickelst.
Gefühle für den Schwachkopf? Niemals!

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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...