••• Loki's POV •••
Kaum dass sie ihre Augen geschlossen hatte, stand ich auf und setzte mich neben sie auf das Bett.
Mit einer möglichst Ruhigen Stimme sprach ich genau die Sätze, die mir meine Mutter gesagt hatte, als ich zum ersten Mal versucht hatte, meine Magie zu sammeln.
Es schien zu funktionieren. Ich beobachtete ihr Gesicht genau. Sie hatte die Augenlieder geschlossen, aber ihre Augen zuckten darunter, ganz so, als würde sie träumen.
Mein Blick fiel herab auf ihre Hände. Sie lagen in ihrem Schoß, mit den Handflächen nach oben gedreht. Gelbe Funken bildeten sich an ihren Fingerspitzen. Als ich das sah, weiteten sich meine Augen.
Es funktionierte. Es funktionierte wirklich. Sie hatte es geschafft. Sie war unglaublich.
Aus den Funken wurde bald mehr. Ich konnte spüren, wie sich ihre Aura veränderte. Auch ich konnte spüren, wie sie stärker wurde. Langsam entstand ein kontinuierlich glimmendes Licht um ihre Hände. Ich blickte erneut in ihr Gesicht, das immer noch ganz entspannt war, als würde sie schlafen.
Plötzlich veränderte sich etwas an ihr. Ich bemerkte, wie sie schwächer wurde und begann mir Sorgen zu machen. Sollte ich sie rausholen? Plötzlich zuckten ihre Augen erneut und ihre Augenlieder flatterten, als sie sie öffnete. Ich wollte mich gerade erkundigen, wie es ihr ginge, da schloss sie die Augen auch schon wieder und kippte zur Seite.
Sie lehnte sich gegen meine Seite und fast schon automatisch griff ich an ihre Schulter, um sie zu stützen. Mein Herz machte einen Sprung, als ich erkannte, dass sie eingeschlafen war. Sacht strich ich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Bei meiner Bewegung schmiegte sie sich näher an mich heran und hielt sich mit der Hand am Saum meines Oberteils fest.
Ich bewegte mich ganz langsam, damit ich sie nicht weckte. Ich rutschte so weit nach hinten, dass ich mich am Kopfende des Bettes anlehnen konnte. Jenny war währenddessen zwischen meine Beine gerutscht und schlief an meine Brust gelehnt weiter, ihr Griff an meinem Oberteil war noch fester als vorher.
Ich nahm die Decke und wickelte sie um Jennifer, damit sie es warm und bequem hatte. Ich hoffte, dass ich für sie nicht zu unbequem war und sie, wenn sie aufwachte, kein steifes Genick hatte.
Jenny schlief weiter. Sie schlief lange. Den ganzen Vormittag und Nachmittag bewegte sie sich kaum und wachte auch nicht auf. Ich verstand es. Es konnte anstrengend sein, Magie anzuwenden, egal wie geschult man war.
Tatsächlich war es schon später Nachmittag, als sie endlich aufwachte.
••• Jenny's POV •••
Ich spürte noch immer ein unangenehmes Brummen in meinem Kopf. Ich grummelte, als ich meinen Kopf leicht bewegte und bemerkte, dass mein Nacken komplett steif war.
Der angenehme Geruch und die Wärme von vorhin umnebelten mich erneut, aber dieses Mal wollte ich nicht schon wieder einschlafen. Nur mit mühe schaffte ich es, meine Augen auch wirklich offen zu halten. Zuerst war ich etwas benommen und blickte mich verwirrt im Raum um.
Wie lange hatte ich bitte geschlafen?
Ich wollte gerade den Kopf wieder hinlegen, als ich bemerkte, dass ich mit Sicherheit nicht auf der Matratze lag.
Erschrocken fuhr ich hoch und blickte direkt in das Gesicht von Loki. Ich wich sofort zurück und landete am Fußende des Bettes.
„Was zur Hölle machst du in meinem Bett?", fuhr ich ihn an.
„Du bist einfach umgekippt, ich hab mir Sorgen gemacht.", entgegnete er.
Erneut spürte ich, wie der Schwindel zurück kam und das Flimmern vor meinen Augen schon wieder begann. Mein Gleichgewichtssystem war noch immer dermaßen hinüber und ich kippte wieder zur Seite.
Bevor ich wieder ohnmächtig wurde, fing Loki mich noch auf und stützte mich. Ich schlug mir die Hand sofort an den Kopf und hoffte, dass es bald besser werden würde. Im Moment war es mir auch egal, dass er mich festhielt und sanft über den Rücken strich.
Er blieb so lange neben mir sitzen, bis es mir besser ging.
„Wird es besser?", fragte er leise.
Ich nickte langsam.
„Wie - wie lange war ich weg?", fragte ich mit zittriger Stimme.
„Den ganzen restlichen Tag."
Als er meinen Gesichtsausdruck sah, fügte er schnell hinzu:
„Aber das ist nicht schlimm. Magie kann sehr Kräftezehrend sein. Bei mir war es auch so. Ich finde, du solltest dich trotzdem noch einmal hinlegen und schlafen, dich noch etwas schonen."
Ich stimmte ihm zu und bewegte meinen Kopf leicht hin und her, um die Verspannung in meinem Nacken loszuwerden. Loki beobachtete das ganze.
„Alles gut?"
„Ja, ja. Ich habe nur eine leichte Verspannung, dass ist alles.", gab ich zu.
„Warte, lass mich dir helfen."
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...