••• Loki's POV •••
Als der Morgen anbrach stand ich vorsichtig auf, um sie nicht zu wecken. Ich zog die Decke zurecht und streichelte ihr über den Kopf. Dann schrieb ich ihr einen Zettel, um meine Abwesenheit zu erklären. Ich nahm einige der Bücher vom Stapel, da ich sie wieder zurückbringen musste. Sie gehörten nämlich meiner Mutter und ich hatte das Gefühl, dass sie danach suchte.
Als ich im Türrahmen stand, blickte ich noch einmal zurück und lächelte bei dem Anblick meiner geliebten Jenny. Dann schloss ich die Tür hinter mir und lief den Gang entlang.
Alles woran ich denken konnte, war sie. Ja, ich war vielleicht etwas neben mir, aber ich konnte nichts dagegen tun. Und, um ehrlich zu sein, wollte es auch gar nicht.
Ich war glücklich. Zum wahrscheinlich ersten Mal in meinem Leben war ich glücklich. Ich hatte das Gefühl, dass mir niemand dieses Glück je nehmen könnte.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich überhaupt nicht mehr auf meine Umgebung achtete. Großer Fehler.
••• Thor's POV •••
Ich hatte meinen Bruder die letzten paar Tage nicht gesehen und ich begann, mir Gedanken über sein Verhalten zu haben.
Ich meine, Loki hatte schon immer eine etwas kalte Art und man sah ihn nicht wirklich oft herumstromern. Aber das man ihn mehrere Tage nicht sah, war schon sehr seltsam, selbst für ihn.
Ich spazierte gerade durch die weniger genutzten Gänge und Räume des Schlosses, als ich schnelle Schritte hörte. Ich drehte mich um und erkannte den Mann, den ich gesucht hatte.
Was machte er Bitteschön hier? Das war doch alles nicht mehr normal.
Und was war den mit seinem Blick los? So verträumt wie er dreinsah, wunderte ich mich, dass er noch nicht in eine Säule gelaufen war.„Loki!", rief ich.
Anscheinend hatte ich ihn erschreckt. Die Bücher, die er im Arm trug, flogen im hohem Bogen durch den Korridor als er erschrocken herumfuhr und einige Schritte zurückwich.
Kaum das er mich gesehen hatte, hielt er sich die Hand ans Herz und die Bücher stoppten mitten in der Luft, als hätte jemand die Zeit angehalten.
„Du Vollidiot!", motzte er mich an.
„Musst du mich so erschrecken? Ich bekomm deinetwegen noch einen Herzinfarkt!"
„War nicht meine Absicht, aber seit wann bist du so schreckhaft?"
Loki rollte nur mit den Augen und sammelte die in der Luft schwebenden Bücher wieder ein.
„Ehrlich, man könnte fast meinen, du heckst etwas aus.", scherzte ich, obwohl ich mir mittlerweile sicher war, dass da etwas im Busch war.
„Tu ich aber nicht. Was willst du von mir?"
„Ich hab mir Sorgen gemacht, weil ich dich in letzter Zeit nicht gesehen habe. Mutter und Vater suchen dich auch schon."
Entgegen meiner Erwartung begann er hämisch zu Lachen.
„Seit wann interessiert es Odin, was ich wann und wo mache. Er hat sich doch sonst nie für mich interessiert."
„Das stimmt nicht.", entgegnete ich.
„Odin hat sich nur dann für mich interessiert, wenn er dachte, dass ich irgendetwas mit kriminellen Machenschaften zu tun hatte oder er etwas von mir brauchte. Ansonsten war ich unwichtig für ihn."
Es machte mich schon traurig ihn so zu hören. Ihn so von unserem Vater reden zu hören. Aber ich wusste, dass sie nicht immer ein gutes Verhältnis hatten. Manchmal wünschte ich, dass Loki nie herausgefunden hatte, dass er Laufeys Sohn war. Dann würde alles wieder so sein wie früher. Dann würde er wieder mein kleiner Bruder sein.
„Du bist nicht unwichtig für mich.", meinte ich und für einen kurzen Moment sah ich ein kleines, dankbares Lächeln auf seinen Lippen.
Aber dann war es genauso schnell wieder verschwunden.
„Wie auch immer. Was willst du von mir?"
„Nichts. Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Du bist in letzter Zeit sehr komisch."
„Ich hab keine Ahnung, was du meinst."
„Du redest kaum mit jemanden, kein Mensch sieht dich mehr auf den Gängen. Was ist los?"
„Und was ist daran ungewöhnlich? Ich war gestern einfach nur in meinem Zimmer und habe gelesen.", meinte er.
„Bist du dir sicher?", hakte ich nach.
„Brauchst du es schriftlich?"
„Nein. Du warst nicht in deinem Zimmer. Ich bin gestern immer wieder zu deinem Zimmer gegangen und du warst nie dort. Wo warst du?"
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...