Am nächsten Morgen saß ich im Schneidersitz auf dem Bett und starrte die Tür an.
Ich wartete lange auf Loki, aber er kam nicht. Irgendwann stand ich auf und setzte mich an den Schreibtisch. Auf der Tischplatte stand ein Tablett mit Essen. Ich hatte mich furchtbar erschrocken, als es plötzlich erschien.Vielleicht kommt er ja am Nachmittag, dachte ich während ich begann zu essen. Aber er kam nicht.
Weder an diesem Tag, noch in den nächsten zwei Tagen. Am dritten Tag wollte ich schon gar nicht mehr aufstehen und aß auch nichts mehr. Am vierten Tag standen die Essensreste vom zweiten und das komplette Essen von gestern und heute am Tisch.
Es lag nicht an Loki. Es lag daran, dass ich hier ganz allein war. Grundsätzlich fühlte ich mich in der Gegenwart von mehreren Menschen nicht gerade wohl, aber hier eingesperrt zu sein, ohne jemanden mit dem man reden konnte, war wahrhaftig eine Tortur. Im Moment wünschte ich mir sogar Lokis Gesellschaft.Es war bereits Nachmittag als ein Geräusch meine Aufmerksamkeit wieder der Tür zuwandte. Sie wurde geöffnet und Loki kam herein. Mit war es egal, wie sehr ich ihn hasste. Im Moment war ich einfach nur froh, wenigsten irgendjemanden zu sehen. Auch wenn es er war.
Er schloss die Tür hinter sich und wandte sich anschließend mir zu. Bevor er etwas sagen konnte, begann ich schon zu sprechen.„Wo warst du?"
Er wirkte etwas perplex.
„Arbeiten.", antwortete er knapp.
Seine Stimme war kalt und sein Gesicht ausdruckslos. Was sich allerdings schnell änderte als er die Tablette auf dem Tisch bemerkte.
„Hast du nichts gegessen?", fragte er besorgt.
Auch mein Blick fiel kurz zum Tisch, ehe ich mich wieder ihm zuwandte. Dann schüttelte ich kaum merklich den Kopf.
„Ich hatte keinen Hunger.", meinte ich leise. Er seufzte auf und nahm dann das Tablett vom Tisch. Unterdessen ließ ich mich auf das Bett sinken und beobachtete ihn. Auch er ließ sich gegenüber von mir auf die Matratze sinken. Dann drückte er mir das Essen in die Hand. Ich stellte es auf meinem Schoß ab, aß jedoch vorerst nichts. Ich blieb erstmal sitzen und schaute ihn an.
„Wo warst du wirklich?", fragte ich.
Loki erwiderte meinen Blick einige Zeit lang, bis er dann dich antwortete:
„Wie ich bereits gesagt habe, ich war arbeiten. Ich musste in eine der 9 Welten reisen."
„In welche denn?", fragte ich daraufhin.
Er sah mich nich kurz an, dann kräuselten sich seine Lippen zu einem Lächeln.
„Sag mal, seit wann interessiert es dich, wo ich hingehen."
„Das tut es nicht, aber du hast mir mal ein Buch mitgebracht, wo sie erwähnt werden."
Ich blickte auf den Teller und begann dann doch zu essen. Loki beobachtete mich dabei um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich aß. Als ich dann das Besteck zur Seite legte, nahm er mir das Tablett ab und stellte es zur Seite.
Als er sich wieder umdrehte, hatte ich das Buch in die Hand genommen.„In dem Buch werden nicht alle der 9 Welten beschrieben."
Kurz hielt ich inne, um meine Frage zu überlegen, dann fuhr ich fort:
„Kannst du mir von Ihnen erzählen? Wo warst du schon überall?"
Er schien etwas überrascht und zugegeben, ich war es auch. Aber es interessierte mich sehr. Er setzte sich erneut gegenüber von mir hin.
„Also, wie gesagt gibt es 9 Welten. Midgard, dort wo du herkommst, Muspellheim, Niflheim, Svartalfheim, Alfheim, Vanaheim, Nidavellir, Jötunheim und Asgard."
Und er begann zu erzählen. Loki erzählte von der Erschaffung, von Kriegen, von der Gründung Asgards und von den Völkern, die auf jeder Welt lebten. Er erzählte alles so spannend, dass ich völlig mitgeritten wurde. Was mir auffiel war, dass er sehr viel mit den Händen gestikulierte. Dann erzählte er von seinen Erlebnissen in den jeweiligen Königreichen.
„Wahnsinn, du warst ja fast schon überall.", meinte ich beeindruckt.
„In einem Menschenleben ist es fast schon unmöglich allein die Erde ganz zu bereisen."
„Ich bin ein Gott, Schätzchen. Ich lebe schon eine ganze Weile."
„So, wie alt bist du denn?"
„Möchtest du das wirklich wissen?", grinste er.
Ich nickte.
„Ich bin 1.445 Jahre alt."
Mir fiel buchstäblich die Kinnlade herunter.
„Tausend- nein, oder?"
„Eigentlich bin ich gar nicht so alt. In Menschenjahre umgerechnet bin ich 32."
„Wow. Du musst schon eine Menge miterlebt haben."
„Oh, glaub mir Liebes, dass habe ich."
„Erzähl es mir.", verlangte ich.
Wir saßen nich lange so da und er erzählte mir Geschichten aus seinem Leben.
„Und einmal, da waren wir 8, habe ich mich in eine Schlange verwandelt, weil ich wusste, dass mein Bruder Schlangen liebt. Dann ist er zu mir gekommen und hat mich hochgehoben. Ich habe mich zurückverwandelt, habe gerufen: Blähw, ich bins, und dann hab ich zugestochen."
Er lachte, nachdem er geendet hatte. Ich war eher schockiert als belustigt.
„Das war nicht nett.", bemerkte ich.
„Thor und ich haben uns gegenseitig schon immer etwas geärgert."
Als er aufblickte und meinen Blick bemerkte, schmunzelte er und fragte:
„Was?"
„Dort wo ich herkomme, gibt es zwischen 'sich ärgern' und 'den eigenen Bruder erstechen' einen großen Unterschied."
„Als er den Hammer bekommen hat, wollte er unbedingt gegen mich kämpfen. Er hat mir so stark gegen den Kopf gestoßen, dass ich zwei Wochen lang in der Heilkammer lag. Also ist bei uns ganz normal."
„Böser Thor.", scherzte ich.
Loki lächelte leicht, dann erhob er sich.
„Leg dich schlafen und morgen reden wir weiter."
Dann verließ er das Zimmer und ich legte mich hin.
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Ich wollte mich entschuldigen, dass die letzten zwei Wochen nichts von mir gekommen ist. Bei mir geht jetzt wieder die Schule los und es wird wieder stressig, yea, ich freu mich 😒
Aber ich bemühe mich, regelmäßiger hochzuladen. Und ich freu mich über ein konstruktives Feedback in den Kommentaren 🙂
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...