Ich blickte direkt in seine Augen. In das tiefe Grün seiner Augen. Sie waren tief und unergründlich wie ein Wald. Warm und einladend wie ein Schilffeld. Wie eine saftig grüne Sommerwiese.
Ich verlor mich in seinen Augen und ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte nichts dagegen tun. Ich ließ mich einfach fallen in die Tiefe seines Blickes.
Ich sah jede Gefühlsregung in ihm. Freude, Liebe und Aufrichtigkeit aber auch Angst und ein bisschen Trauer.
Plötzlich viel mir etwas an seinen grünen Augen auf, nämlich, dass sie eben grün waren. Ich hatte mir viele Live-Aufnahmen von ihm angesehen, als er in New York die Chitaurie auf die Menschheit gehetzt hatte. Seine Augen waren blau gewesen und nicht grün. Das war das erste, was mir aufgefallen war.
Ich löste mich aus meiner Paralyse und lehnte mich etwas zurück. Sein Blick wurde besorgt.
„Geht es dir gut?", fragte er.
„Deine Augen."
„Was ist mit ihnen?"
„Sie sind grün. Seit wann sind sie grün?"
„Ähm seid immer schon?"
„In New York waren sie blau.", entgegnete ich.
Loki wandte den Blick zur Seite. Die ganze Situation schien ihm unangenehm zu sein.
„Was ist passiert? Was hat dich dazu veranlasst, die Erde anzugreifen?", hakte ich weiter nach.
„Jennifer, das ist eine schwierige und schmerzvolle Frage. Ich werde dir alles erklären, aber nicht jetzt. Ich fühle mich noch nicht bereit, darüber zu reden. Bitte akzeptiere das."
Obwohl ich die Antworten unbedingt haben wollte, nickte ich verstehend. Ich würde ihn nicht weiter befragen, wenn er es nicht wollte. So war ich nicht. Man musste den Menschen die Zeit geben, die sie brauchten.
Jemanden zu drängen brachte nichts.„Okay.", sagte ich schlicht
Er sah mich ungläubig an.
„Okay?", fragte er nach.
„Okay. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Ich setz dich nicht unter Druck."
Sein seltsamer Blick ließ mich fast wieder lachen.
„Was ist, hat dir das noch niemand gesagt?", fragte ich.
Er lächelte mich mit einem unsicheren, schon ein bisschen nervös wirkenden Lächeln an.
„Naja - also eigentlich - eigentlich nicht wir-wirklich.", stotterte er.
„Mein- mein Familienleben war nicht immer leicht... oder logisch. Ich- ich hatte so meine Probleme.", erklärte er leicht nervös.
„Das macht doch nichts. Dafür ist die Familie doch da. Um einem zu helfen, egal was kommt."
Sein Blick blieb wieder an mir hängen und schon wieder lag in seinen Augen etwas, das ich nicht zuordnen konnte.
„Du wirst eine solche Familie für mich werden."
Der Satz klang seltsam und ich fühlte wieder ein etwas komisches Gefühl in meinem Magen. Aber diesmal war es anders. Ich wusste nicht wie, aber es war einfach anders.
Er zog mich erneut nahe zu sich, aber dieses Mal entzog ich mich seiner Berührung und stand auf.
„Ich hole mir schnell ein anderes Buch.", murmelte ich.
„Aber du hast doch gerade mal ein Kapitel gelesen-"
„Ich habe es Zuhause schon mal gelesen.", entgegnete ich und verschwand um die nächste Ecke.
Ich ging erneut zwischen den Regalen herum, nahm ab und zu mal ein Buch heraus, las den Titel, nur um es dann wieder zurückzustellen.
Nach einiger Zeit lehnte ich mich gegen eines der Regale und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. Tausend Gedanken flogen mir durch den Kopf, doch gleichzeitig war er wie leergefegt.
Ich ließ mich an dem Holz herabsinken und hielt meinen Kopf, der ganz plötzlich anfing, zu brummen.
Es verwandelte sich langsam in immer stärker werdende Kopfschmerzen. Mein erster Gedanke war, dass ich mich nur kurz hinsetzen musste, aber es half leider nicht.
Im Gegenteil.
Mir wurde langsam schummrig und schlecht. Ich versuchte ruhig zu atmen, aber es half nicht. Es wurde immer schlimmer.
Ich war schon als Kind sehr Migräne Anfällig und das leider sehr stark. Es hatte sich in den letzten Jahren um einiges gebessert, aber anscheinend hatte ich einen Rückfall.
Ich fühlte mich mittlerweile so schlecht, dass ich nicht mal mehr aufstehen konnte. Ich wusste nicht, wieso, aber ich wollte, dass Loki zu mir kam. Ich wollte ihn in meiner Gegenwart haben, damit ich mich beruhigen konnte.
Aber ich konnte ihn nicht rufen, dafür fühlte ich mich zu schwach. Ich versuchte es dennoch, aber aus meinem Mund kam nur ein gequält klingendes, kratzendes Geräusch.
Aber es war genug, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Keine drei Sekunden später kam er um die Ecke und fand mich.
„Was ist passiert?", fragte er geschockt, als er schnellen Schrittes auf mich zu kam und sich neben mir hinhockte.
„Mi-Migräne.", brachte ich schwach heraus.
„Kannst du aufstehen?"
Ich schüttelte verneinend den Kopf, was genauso wehtat wie sprechen. Ich lehnte den Kopf wieder zurück und versuchte weiterhin ruhig zu atmen.
Plötzlich spürte ich, wie zwei Arme unter meinen Körper griffen.
„Kannst du dich an mir festhalten?", fragte er.
Ich hob meine Arme, die sich anfühlten, als wurden sie tonnenschwer sein, und verschränkte sie in seinem Nacken.
Er hob mich im Brautstile hoch.
„Ich bring dich in dein Zimmer."
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K!DNAPPED BY LOKI
FanficJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...