••• Jenny's POV •••
Ich gähnte herzhaft und rekelte mich. Der Platz neben mir und die Decke waren noch warm, sodass ich mich auf dem Fleckchen zusammenrollte.
Kennt ihr diese Tage, an denen man einfach faul sein mag? So einen hatte ich gerade. Ich war sogar zu faul, die Vorhänge des Fensters zu schließen, da mich die Sonne blendete.
Grummelnd zog ich die Decke über meinen Kopf, um mich vor dem hellen Licht zu schützen.
Es war so schön warm und roch so gut nach ihm.
Ich verpasste mir eine mentale Ohrfeige.
Reiß dich zusammen, Mädchen! Du kannst nichts positives an ihm finden! Er ist ein Mörder! Ein Geisteskranker! Er hat halb New York fast dem Erdboden gleich gemacht! Man kann ihm nicht vertrauen!
Aber du hast gesehen, wie er mit mir umgeht, widersprach ich der Stimme.
Ich habe gesehen, dass in ihm auch etwas Gutes ist. Deshalb muss ich herausfinden, was los war, damals.
Seine Augen... das in New York waren nicht seine Augen. Ich möchte ihm helfen. Und dann fliehe ich. Versprochen.Renn in dein Unglück. Es ist dann deine Schuld, ich habe Es versucht.
Damit erstarb die Stimme.
Ich wollte gerade die Augen wieder schließen, als ich hörte, wie die Tür leise aufging und ein leises Kichern drang an mein Ohr.
„Jenny, bist du wach?"
Ich grummelte, blieb aber liegen.
Er setzte sich hin, was ich mit einem gedämpften Umpf! erwiderte, als sich die Matratze unter mir bewegte. Er lachte wieder.
„Ist da jemand müde?", fragte er neckend.
„Nope, nur faul.", entgegnete ich noch immer unter der Decke.
Plötzlich spürte ich ein Gewicht, dass sich auf mich legte und zwei Arme, die sich um mich schlangen.
„Uff! Loki, geh runter, du bist schwer.", meckerte ich halb erstickt.
Ich versuchte mich umzudrehen und ihn von mir wegzuschieben, aber ich war zu schwach. Aber mal ehrlich, ich hätte nichts anderes erwartet.
„Ugh! Hast du zugelegt? Das Essen hier tut dir gar nicht gut, Fetti. Geh runter!", lachte ich und versuchte weiter, mich freizubekommen, was nicht ganz so leicht war, weil ich noch immer in der Decke eingewickelt war.
„Fetti, wirklich? Das ist alles reine Muskelmasse, Baby."
„Das sagen sie alle. Sicher, dass du nicht langsam eine Wampe bekommst?"
Er zog mir die Decke vom Kopf. Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, sodass ich seinen Gesichtsausdruck sehen konnte. O-oh, jetzt hatte ich wohl was falsches gesagt.
„Das wirst du mir büßen.", meinte er, ehe er anfing, mich schon wieder zu kitzeln.
Ich windete mich, aber er hatte mich wie ein Burrito eingewickelt, sodass ich mich nicht gut bewegen konnte.
Gott sei Dank hörte er relativ schnell wieder auf und ich japste nach Luft.
„Ich glaub trotzdem nicht, dass das Muskelmasse sein soll.", neckte ich.
„Du kannst es gerne selber ansehen, Darling. Mich stört es nicht.", antwortete er mit einem schelmischen Grinsen.
„Vielleicht ein anderes Mal, Großer."
„Oh, ist das jetzt ein neuer Spitzname für mich? Gefällt mir auf jeden Fall besser als die vorherigen."
Ich streckte ihm die Zunge heraus und befreite mich aus der Decke.
„Pass auf, irgendwann beiß ich sie dir ab, wenn du sie dauernd herausstreckst."
„Das wagst du nicht."
Er zog mich näher.
„Wollen wir wetten?", hauchte er in mein Ohr.
„Gerne. Aber wenn du sie mir abbeißt, kann ich nie wieder ein Wort zu dir sagen."
„Das wäre sehr schade. Ich denke, dann werde ich sie dir noch lassen.", lachte er.
Wir saßen noch einige Zeit so da, die Decke hatte ich über die Schultern gelegt.
„Möchtest du mit dem Üben weitermachen?", fragte er nach einigen Minuten der Stille.
„Kommt drauf an. Was willst du mir denn für Tricks beibringen? Und keinen Selbstverteidigungs-Kram, sonst endet dass wie beim letzten Mal."
Ich hatte schon noch immer ein wenig Schuldgefühle deswegen. Er schien es zu merken.
„Wegen letztem Mal, das war keine Absicht. Sowas passiert den Besten. Aber wenn du möchtest, kann ich dir noch andere Zauber beibringen."
„Das wäre nett."
Kurz saßen wir uns gegenüber und lächelten uns gegenseitig an, dann setzte er sich hin.
„Also, wie wäre es dieses Mal mit dem Zauber, mit dem ich die Schachfigur bewegt habe?"
„Uhh, klingt spannend.", meinte ich und setzte mich im Schneidersitz hin.
„Na dann, Professor. Leg mal los."
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...