••• Jenny's POV •••
Odin?
Könnte er mir vielleicht helfen? Wenn er mitbekam, dass ich hier war, würde er mich dann wirklich nach Hause bringen? Würde ich wirklich Asgard verlassen? Aber, wollte ich Asgard überhaupt verlassen?Nein.
Nein, jetzt zumindest nicht. Loki fing gerade an, mir soweit zu vertrauen, dass er mich das Zimmer verlassen ließ. Und ich wollte ihm helfen, ich wollte ihm wirklich helfen.
Ich drückte mich sacht von ihm weg und sah ihm ins Gesicht.
„Es ist alles gut, okay. Wir kriegen das hin. Ich verurteile dich nicht."
Er lächelte.
„Und genau deswegen liebe ich dich. Du bist etwas ganz Besonderes, Jenny."
Ich spürte schon wieder, wie meine Wangen heiß wurden und ich zog mich aus seinem Griff.
„Was hast du für heute geplant?", fragte ich, um das Thema zu wechseln.
„Was möchtest du denn machen?", fragte er im Gegenzug.
„Kannst du mir das Buch weiter vorlesen?", bat ich und biss mir auf die Unterlippe.
„Alles was du möchtest, Kleines."
Er setzte sich auf mein Bett, ich machte es mir neben ihm bequem und drückte ihm das Buch in die Hand.
„Brauchst du eine Decke?", fragte er.
„Hmm... Nein, ich glaub nicht."
Ich schloss die Augen und genoss einige Zeit lang seine Stimme, bis er wieder unterbrach.
„Schläfst du?", fragte er mit leiser Stimme.
„Nein, wieso?"
„Du machst den Eindruck. Man hätte wirklich meinen können, du schläfst."
Ich lächelte und öffnete die Augen. Ich drehte mich auf den Rücken und rekelte mich etwas. Dann blieb mein Blick am Fenster hängen.
„Geht es dir gut? Was ist denn los?", fragte er, als er meinen sehnsüchtigen Blick bemerkte.
„Nichts, es ist nur- ich war schon ewig nicht mehr draußen.", seufzte ich traurig.
Ich spürte, wie Loki sich von der Matratze erhob. Ich drehte mich auf den Bauch und sah ihm verdattert zu, wie er durch das Zimmer pirschte. Er lief hin und her, schaute kurz beim Fenster heraus, überlegte und lief dann wieder hin und her. Irgendwann wandte sich mir zu.
„Du möchtest also raus?", fragte er nach.
„Ja! Also, wenn es geht.", antwortete ich hoffnungsvoll.
Wieder lief er hin und her, dann blieb er plötzlich stehen.
„Ich bin gleich wieder zurück.", meinte er und verschwand.
Er verschwand wirklich. Wie in Luft aufgelöst. Eigentlich sollte mich bei ihm nichts mehr wundern, aber ich wich dennoch erschrocken zurück.
Vorsichtig näherte ich mich der Stelle, an der er gerade eben noch gestanden hatte und wedelte mit der Hand durch die Luft. Nichts.
Verwirrt zog ich die Hand wieder zurück und kaum dass sie weg war, tauchte Loki an der gleichen Stelle wieder auf.
Erschrocken wich ich zurück, stolperte über den Teppich und strauchelte. Mal wieder.
Und, mal wieder, verhinderte Loki schlimmeres. Er zog mich mit einem solchen Ruck wieder zurück auf die Beine, sodass ich gegen seine Brust fiel.Mit hochroten Wangen wich ich wieder zurück und schaute zu Boden.
„Tschuldige.", murmelte ich.
„Kein Problem. Äh... schau mal, was ich gefunden habe.", sagte er und streckte mir ein- undefinierbares Ding -entgegen.
„Ähm... was ist das?", fragte ich verdutzt.
„Das ist ein Umhang von einer Bekannten von mir. Den habe ich gerade... geborgt."
„Ein Umhang? Im Hochsommer?", fragte ich nach.
„Spätsommer eigentlich und der Umhang ist ganz dünn, aber egal."
Er legte mir den Umhang um und zog mir die Kapuze über den Kopf.
„Von einer Bekannten von dir?", fragte ich misstrauisch.
Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Warum? War ich eifersüchtig? Nein, das konnte nicht sein. Warum sollte ich bitte eifersüchtig sein?
„Eir, unsere Heilerin hat mir den geborgt. Er gehört ihrer Tochter, aber ich kenne sie nicht."
Er ging zur Tür und legte die Hand auf den Knauf.
„Wenn du dicht bei mir bleibst und das tust, was ich sage, kann überhaupt nichts passieren, okay, aber du musst mir nur vertrauen. Tust du das?", fragte er.
Ich überlegte kurz. Tat ich das? Vertraute ich ihm wirklich? Vielleicht bis zu einem gewissen Punkt, aber nicht vollkommen. Aber ich nickte dennoch auf seine Frage hin.
„Also, du folgst mir einfach, okay? Wenn uns jemand sieht, sagst du nichts, überlass das Reden mir, verstanden?"
Wieder nickte ich.
Loki öffnete die Tür und in diesem Moment überkam mich ein aufgeregtes Zittern. Er würde mich rauslassen. Ich würde wirklich raus gehen.
Er hielt mir den Arm hin und ich hakte mich erneut bei ihm unter. Er führte mich durch die Gänge und irgendwie hoffte ich, dass uns niemand sehen würde. Ich hielt den Kopf etwas gesenkt, versuchte aber dennoch mir den Weg so gut es ging einzuprägen.
Der Weg verlief durch viele, verwinkelte Gänge, irgendwann sogar durch eine kleine Tür und eine Wendeltreppe hinunter. Immer weiter führte er mich herab, bis mir fast schwindelig wurde. Erneut öffnete Loki eine Tür und führte mich weiter.
Ganz plötzlich spürte ich, wie ich mit einem Ruck weggezogen wurde. Erschrocken riss ich die Augen auf und wollte gerade etwas sagen, als sich eine Hand über meinen Mund legte.
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...