Loki hatte mich hinter eine der Säulen gezogen. Mit der einen Hand hielt er mir den Mund zu, die andere hatte er um meinen Brustkorb geschlungen.
„Schhh.", raunte er mir zu, während er um die Säule herum lugte.
Vorsichtig folgte ich seinem Blick und in genau diesem Moment marschierte eine kleine Gruppe von Männern, wahrscheinlich Palastwachen, an uns vorbei.
Als sie um die Ecke bogen, nahm Loki seine Hand wieder von meinem Mund ich spürte, wie sich mein rasendes Herz langsam wieder beruhigte.
Ich drehte mich um und blickte Loki an, der erleichtert ausatmete. Als er meinen Blick bemerkte mussten wir beide unweigerlich etwas unbeholfen lachen.
„Das war knapp.", murmelte er.
„Ja.", nickte ich und blickte zurück in den nun menschenleeren Gang.
„Du kannst wieder loslassen.", hauchte ich, als ich unsere Nähe bemerkte.
Er blickte zu mir herab.
Er murmelte etwas, dass sich stark nach „Will ich das?" anhörte, ließ dann aber los.
„Komm weiter."
Ich folgte ihm weiter durch Gänge und Türen, bis er schließlich vor einer stehen blieb.
„Möchtest du sie öffnen?", bot er an.
Ich nickte, legte die Hand auf die reichlich verzierte Türklinke und drückte sie auf.
Was dahinter lag, raubte mir fast den Atem.Draußen.
Wirklich draußen.
Ich sog die frische Luft durch die Nase ein, der Wind fuhr mir durch die Haare und ich genoss die Sonne auf meiner Haut. Genießerisch streckte ich mein Gesicht der Sonne entgegen und hörte auf das Vogelzwitschern. Das Gefühl war herrlich.
Nachdem ich den Moment voll und ganz ausgekostet hatte, öffnete ich meine Augen wieder und betrachtete die Umgebung. Wenn ich nicht selbst mittendrin gewesen wäre, hätte ich vermutlich gedacht, dass das Bild, was sich mir bot, direkt aus einem Film oder einem Gemälde wäre.
Ein kleiner Schauer lief mir über den Rücken und ich zog den Umhang, jetzt doch dankbar dass Loki ihn mir gegeben hatte, etwas enger an mich. Für Spätsommer war es schon ein bisschen frisch.
Ich spürte, wie mir jemand eine Hand auf die Schulter legte.
„Und, wie findest du es?", fragte Loki.
„Es ist wundervoll.", hauchte ich überwältigt.
„Das ist erst nur der Hinterhof. Warte, bis ich dir einige meiner Lieblingsplätze gezeigt habe."
Er führte mich einen Kiesweg einen kleinen Hügel hinauf, in eine Art der Innenhof.
„Warte kurz.", meinte Loki.
Plötzlich stand er hinter mir.
„Augen zu."
„Loki, wirklich?", fragte ich und verdrehte kurz die Augen.
„Ja, wirklich. Jetzt mach die Augen zu. Und nicht schummeln."
Ich seufzte, kniff die Augen jedoch zu. Ich spürte, wie Loki seine Hände auf meine Schultern legte und mich sanft in eine Richtung dirigierte. Er führte mich immer weiter, meine Augen waren immer noch fest geschlossen. Auf der einen Seite war das natürlich nicht so toll, denn ich konnte so meine Umgebung nicht sehen oder sie mir einprägen. Deshalb versuchte ich mir die Anzahl der Schritte und die Richtungen zu merken.
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen wir zum Stehen.
„Okay, du kannst die Augen wieder aufmachen."
Allein an seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er breit grinste.
Ich verkniff mir ein erneutes Augenrollen und öffnete sie wieder.Das erste, was ich sah, war eine Art Durchgang. An den Seiten waren kleine Säulen aus Ziegel gebaut, in denen jeweils ein Teil eines schmiedeeisernen Tors verankert war. Es war verschlossen.
„Dürfen wir dort überhaupt hinein?", fragte ich zweifelnd.
„Es weiß keiner, dass du hier bist und so lange das keiner weiß, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Außerdem, falls uns jemand sehen sollte, was in diesem Bereich des Schlosses sehr unwahrscheinlich ist, wird niemand Fragen stellen. Ich bin oft hier und sie werden glauben, dass du meine Begleitung bist."
„Was ich, im weiteren Sinn ja auch bin.", meinte ich.
Der Garten war wirklich atemberaubend schön. Einige Pflanzen sahen aus, wie aus einem Märchen.
„Aus welchen der neun Welten sind die ganzen Pflanzen?", fragte ich.
„Aus so ziemlich allen, außer Jötunheim, weil-"
„Weil die Temperaturen für die Pflanzen hier zu warm sind. Ich merk mir die Sachen, die du mir erzählst.", lächelte ich stolz.
Ich wandte mich von ihm ab, um die Schönheit des Gartens weiter zu bewundern.
An einer alt aussehenden Ziegelmauer rankten sich Schling- und Kletterpflanzen empor und ich konnte das plätschern eines kleinen Baches vernehmen.„Wer kümmert sich um all das hier?"
„Die meisten Gewächse brauchen nicht so eine intensive Pflege wie bei euch. Für gewöhnlich aber hat meine Mutter ihre engste Freundin damit beauftragt."
„Freundin?"
„Sie arbeitet für unsere Familie schon so lange ich denken kann. Für meine Mutter ist sie mehr eine Freundin als eine Angestellte."
Noch einmal blickte ich mich um.
„Es ist sehr schön hier.", gab ich zu.
„Dann warte, bis ich dir meinen Lieblingsplatz gezeigt habe.", meinte er mit einem verschmitzten Grinsen.
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Ich habe jetzt leider schon seit einiger Zeit eine Schreibblockade und weiß nicht ganz so recht, wie ich mit dem nächsten Kapitel weitermachen soll. Ich bemühe mich, bald ein neues hochzuladen.
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...