-Chap 07-

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•••Loki's POV•••

Ich schloss die Tür hinter mir und ging dann anschließend direkt zu meinem Zimmer. Ohne mich umzuziehen ließ ich mich rücklings auf mein Bett fallen und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Ein breites Grinsen zierte mein Gesicht. Ich schloss die Augen und sofort strichen Bilder an meinem geistigen Auge vorbei.

Jedes Mal, wenn ich sie sah, verspürte ich eine wunderbare Wärme. Ein Gefühl, dass ich so noch nie gefühlt hatte. Ich wollte meine Finger über ihren Mund streichen lassen, ich wollte ihre sanften, vollen Lippen Küssen. Aber ich entschied mich bewusst dagegen. Es war alles eine Frage der Zeit. Ich durfte auf keinen Fall zu viel auf einmal verlangen.

Trotzdem hatte ich mich kaum zusammenreisen können, als sie mich heute angelächelt hatte. Die angenehmen Schauer, die mir in dem Moment über den Rücken liefen, waren unbeschreiblich.

So viel ist in meiner Vergangenheit schief gelaufen. So oft war ich allein gewesen. Damit würde jetzt Schluss sein. Sie war perfekt. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich besser verstehen könnte, als jeder andere. Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich ich selbst sein konnte bei ihr. Vielleicht würde ich auch mit ihrer Hilfe mit meiner Vergangenheit abschließend können. Ich wollte mit ihr ein neues Leben beginnen.

Lange lag ich am Rücken und starrte auf das Baldachin meines Bettes, bis ich dann irgendwann einschlief.


•••Jenny's POV•••

Ich hatte einen Plan gefasst. Ich würde Loki's Spielchen mitspielen. Schauspielern konnte ich schon als Kind sehr gut. Wenn ich es geschickt anstellen würde, würde ich vielleicht die Möglichkeit bekommen, zu fliehen. Ich durfte auf alle Fälle nichts überstürzen. Ich musste ihn davon überzeugen, dass ich seine Gefühle lamgsam erwiderte. Ich musste darauf hoffen, dass er mir irgendwann mehr Freiheiten geben würde, damit ich dann im richtigen Moment verschwinden konnte.

Mit diesen Gedanken schlief ich ein. Das war wahrscheinlich die erste Nacht, in der ich wirklich gut schlafen konnte. Ich fühlte mich besser als die Nächte davor. Ich hoffte, dass mein Plan irgendwann funktionieren wird. Ich wusste nicht, wie lange es dauern würde, aber der Gedanke an mein früheres Leben würde mir Kraft geben. Ich würde es früher oder später schaffen.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem warmen Luftzug geweckt. Langsam schlug ich die Augen auf und setzte mich auf. Die dünnen Vorhänge wehten durch den Luftzug sanft ins innere des Zimmers. Ich stand auf und ging zum Fenster. An der Brüstung angelehnt genoss ich den Wind, der durch meine Haare fuhr.

Mit geschlossenen Augen merkte ich nicht, wie Loki hereinkam und sich neben mich an die Balustrade stellte. Er blieb stehen, sagte aber nichts. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und starrte in die Ferne. Nach einiger Zeit begann ich zu sprechen.

"Ich habe schon viele Orte besucht. Jeder war schöner als der andere, aber das ist unglaublich."

Der Ausblick war wahrlich eine Augenweide. Loki wandte sich zu mir und ein Lächeln umspielte seine Lippen.

"Ich hatte gehofft, dass dir der Ausblick gefällt."

"Das tut es auf jeden Fall."

Wir blieben weiter so stehen. Das war meine Chance, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Ich musste ihn in ein Gespräch verwickeln, also fragte ich:

"Was ist das für ein Baum?"

Im Hof unter dem Balkon stand in der Mitte ein, in einem Steinkreis eingelassenen, Baum. Er sah nicht so aus wie ein Gewächs, welches ich schonmal gesehen hatte.

"Diese Baumart gibt es auf der Erde nicht, aber ich denke, dass sie den Weidengewächsen am ähnlichsten ist.", erklärte der Schwarzhaarige.

"Die Blütezeit von diesen Bäumen ist länger als bei euch."

K!DNAPPED BY LOKIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt