Ich tigerte durch den Raum und erkundete ihn etwas genauer. Irgendwo musste es doch einen Ausweg geben. Ich tastete die Wände des Zimmers ab. Die Wunde, auch wenn sie noch so gut verheilt war, zehrte an meinen Kräften.
Irgendwann wurde ich so müde, dass ich mich auf das Bett sinken ließ und auch kurz darauf einschlief.•••Loki's POV•••
Mittlerweile war es Abend und ich ging mit dem Abendessen zu Jennifers Zimmer. Als ich eintrat sah ich sie auf dem Bett liegen. Sie lag auf dem Bauch, den Kopf auf die Arme gebettet. Ihre Brust hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen. Ich stellte den Teller auf den kleinen Tisch und setzte mich auf das Bett. Sie schlief ruhig weiter.
So saß ich da und beobachtete sie. Das Licht der untergehenden Sonne fiel durch das Fenster und erleuchtete ihre Gestalt. Ihr schlanker, fast schon zerbrechlich wirkender Körper mit ihren langen, schlanken Beinen und Armen. Ihre gebräunte Haut erschien fast golden im Licht der Sonne. Ihre braunen Haare fielen ihr in leichten Locken hinab bis zum Steißbein.Ihr Anblick entspannte mich.
Eine Haarsträhne war ihr ins Gesicht gefallen. Ich streckte die Hand aus und wischte ihr die Strähne sanft hinter ihr Ohr.Sie war wundervoll.
•••Jenny's POV•••
Langsam schlug ich die Augen auf. Fast schon hatte ich gehofft, dass ich alles nur geträumt hatte. Hatte ich leider nicht.
Gähnend drehte ich mich auf den Rücken und rieb mir die Augen. Kaum dass ich sie öffnete, schrie ich vor Schreck auf. Neben mir saß Loki, wirklich sehr nah. Ich zog mich erneut an den weit entferntesten Punkt des Bettes zurück.
In seinem Blick lag etwas liebevolles.„Du siehst wunderschön aus, wenn du schläfst.", bemerkte er.
Wie bitte?
Er hatte mich beim Schlafen beobachtet? Wie lange saß er denn schon bitte hier?„Bastard!", fauchte ich.
Ungerührt nahm er das Abendessen und überreichte mir das Tablett. Ich nahm es an, aß jedoch vorerst noch nichts.
Ich setzte mich in einen Schneidersitz und stellte das Tablett auf meinem Schoß ab, dann lag mein Blick wieder auf ihm. Seine scharfen Gesichtszüge prägten sich in mein Gedächtnis ein. Die scharfen Wangenknochen, schmale Lippe , blasse Haut. Wenn er kein Psychopath wäre, wäre er wahrscheinlich der Schwarm aller jungen Frauen. Ich hob den Blick und bemerkte, dass er mich ansah. Seine Augen trafen auf die meinen. Smaragdgrün traf auf bernsteinbraun.
In den Grünen lag Fürsorge und Liebe, in den Braunen Hass und Verachtung.„Iss etwas.", sagte er nach einiger Zeit.
Mein Blick fiel auf das Essen. Es sah sehr gut aus, aber es kam von ihm.
„Ich habe keinen Hunger.", meinte ich.
„Du musst etwas essen. Du hast in den letzten zwei Tagen kaum etwas gegessen. Wenn du nicht isst, muss ich dich wieder anbinden."
Da ich das ebenfalls nicht wollte, nahm ich zuerst die Suppenschüssel vom Tablett. Das Tablett nahm Loki wieder an sich, damit ich besser essen konnte.
Zuerst begann ich langsam Löffel für Löffel zu essen. Die Suppe war gut und ich bemerkte, wie hungrig ich eigentlich gewesen war.
Nachdem ich auch den Rest verdrückt hatte, gab ich Loki das Tablett wieder zurück. Er beobachtete mich die ganze Zeit über.
Am Anfang war es mir unangenehm aber mit der Zeit und wachsendem Hinger war es mir zunehmend egal.„Soviel zum Thema, du hast keinen Hunger.", schmunzelte Loki.
Ich warf ihm einen Todesblick zu, den er gekonnt übersah. Er nahm mir das Glas aus den Händen, dass ich mittlerweile geleert hatte und stellte es auf den Nachttisch. Dann blickte er mir wieder in die Augen. Lange Zeit saßen wir so da. Seine Augen verließen mich nicht mal für eine Sekunde währenddessen ich ihn entweder böse ansah oder den Blick gesenkt hielt.
Ich blickte aus dem Fenster.
Draußen war es mittlerweile schon dunkel geworden und die Sterne leuchteten hell. Loki folgte meinem Blick. Lächelnd wandte er sich erneut mir zu.„Ich werde dann mal gehen und dich in Ruhe schlafen lassen."
Er streckte die Hand aus und streichelte über meine Wange.
Sofort drehte ich den Kopf zur Seite und schlug seine Hand weg. Er jedoch fing meine Hand auf und hielt sie sanft aber bestimmt fest.„Gute Nacht, mein Liebling."
Er zog meinen Arm zu sich und küsste sanft meine Fingerknöchel. Dann stand er auf und verließ das Zimmer. Die Tür sperrte er hinter sich zu. Ich kam aus meiner Ecke hervor und setzte mich erneut im Schneidersitz hin.
Ich seufzte. Mir war so langweilig hier. Ich hatte keine Beschäftigung hier. Und ich wollte mal wieder duschen aber ich hatte kein Gewand zum wechseln. Ich rollte mich auf der Matratze zusammen und schlief schließlich ein.
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K!DNAPPED BY LOKI
FanfictionJennifer ( Jenny) Peizer war eine ganz normale, junge Frau. Sie lebte in New York, war gerade in eine kleine Mietwohnung gezogen und arbeitete in einem Museum. Niemals hätte sie gedacht, dass das alles abrupt ein Ende finden würde. Als sie nämlich v...