Herr Kunugi brachte mich in das Herz des Host Clubs.
Eine riesige Ankleidekammer mit unzähligen Outfits, Schuhen und Tonnen an Schmuck.
Ein Paradies für jeden, der sich mal wie eine Prinzessin fühlen will.Kunugi: „Das ist unsere Schatzkammer. Hier werden wir mit Sicherheit etwas für dich finden!"
Tomie: „Ich bin ehrlich zu Ihnen... Ich habe keinen Schimmer was zu mir passt."
Kunugi: „Hahaha! Du bist wirklich niedlich! Das wirst du schon noch. Mode und Style brauchen Zeit, wie eine gute Partnerschaft!"
Er ging die Kleiderstangen durch und suchte allerhand Dinge zusammen, die auf dem ersten Blick keinen Sinn ergaben, aber als ich dann alles soweit an hatte, war das Gesamtbild echt der Hammer.
Das Outfit war so konzipiert, dass man keine meinerVerbände sehen konnte und trotzdem sah es absolut Hammer aus.
Als ich aus der Umkleidekabine kam, musterte er jeden Zentimeter von mir und passte hier und da einige Sachen an.Kunugi: „Na bitte! Eine echte Schönheit steht hier vor mir! Wo hast du dich nur die ganze Zeit versteckt? Krass was für eine schöne Figur du hast!"
Tomie: „Sie wissen wie man aus einem Kiesel einen Diamanten macht. Ich kann nicht glauben dass ich das bin!"
Kunugi: „Na warte mal ab wenn ich erst mit meinen Make Up Künsten loslege! Ich hab schon genau die richtigen Farben vor meinem inneren Auge!"
Er schliff mich hinter sich her, wieder zurück in den Raum, wo auch die anderen sich alle noch fertig machten.
Ich wurde noch nie geschminkt.
Das war schon echt schräg.
Sogar die Nägel machte er und verpasste mir eine komplette Maniküre.Dori: „Boss Sie sind wirklich ein Meister! Tomie was sagst du zu deinem Make Up?"
Tomie: „Ich kenne die Person im Spiegel nicht. Ehrlich jetzt! Aber sie ist echt schön!"
Herr Kunugi und Dori lachten herzlich über meine Fassungslosigkeit.
Das brachte mich auch zum Lachen. Anschließend führten mich die beiden durch den Club, zeigten mir ein paar Kniffe für Kunden, wie man gute Gespräche führt und auf High Heels läuft.
Am späteren Abend war ich dann endlich bereit für meinen ersten Tag im Host Club.Dori: „Dabei fällt mir ein, wie soll eigentlich dein Künstlername sein? Jeder von uns hat einen. Hast du dir schon einen einfallen lassen?"
Tomie: „Künstlername?"
Dori: „Ja das haben wir hier so wegen der Anonymität. Noch vor meiner Zeit, als der Boss grade angefangen hatte, gab es schlimme Fälle von Stalking der Mitarbeiter. Echte Namen waren daher sehr gefährlich, deshalb bin ich hier Daisy."
Tomie: „Verstehe! Nun... wie wärs mit Cherry? Ich fühl mich heute mit dem tollen Rot wie eine Kirsche!"
Dori: „Prima! Da wir die ersten Tage zusammen einen Tisch bedienen, sind wir das Team Cherry und Daisy! Das wird Klasse!"
Sie freute sich so wahnsinnig und war richtig gut gelaunt.
Mir hingegen, rutschte immer mehr das Herz in die Hose.
Wir gingen endlich nach vorn zu den Tischen. Der Club war schon gut gefüllt mit Besuchern und die Stimmung war ausgelassen.Dori: „Liebe Gäste! Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten?! Unser Club hat ein Exklusives neues Mitglied, dass ich Ihnen nicht weiter vorenthalten möchte! Darf ich Vorstellen... unsere kleine Cherry!"
Dass Dori mich so ankündigen würde und alle Leute mich anstarrten, machte mein Lampenfieber nicht grade besser.
Das hier ist eben anders als auf dem Bau oder der Autowerkstatt, wo man sich wie ein raubeiniger Marktschreier verständigt.
Einmal tief durchatmen und los gehts!
Ich setzte mein schönstes Lächeln auf und spielte meine Rolle als flippiges It-Girl.
Die Leute hier Schienen begeistert zu sein und waren sehr angetan von meiner Figur.
Doch der Tisch von mir und Dori hatte ein paar Gäste die ich am liebsten nicht zu Beginn haben würde.
Es waren gleich drei Männer unterschiedlichen Alters. Schätzungsweise zwischen 30 und 45 Jahren.
Sie hatten sehr teure Anzüge an und trugen Schmuck der sicher mehr kostet als ein Kleinwagen.
In meinem Kopf klingelte schon die Yen Kasse. Doch erstmal so weit kommen.
Dori und ich setzten uns zu den Männern, führten Smalltalk und schenkten reichlich Alkohol ein.
Bis jetzt lief alles gut, doch dass die Sache mit dem Unterhalten auch nach hinten losgehen kann, darauf war ich nicht vorbereitet.Mann 1: „Cherry Kleines, sag mal, wie alt bist du eigentlich?"
Tomie: „Ist das so wichtig? Ich bin jedenfalls alt genug um hier zu sein."
Mann 1: „Du bist wohl von der Geheimnisvollen Sorte. Wie wärs wenn ich dir ein gutes Trinkgeld gebe und du verrätst es mir?"
Verunsichert sah ich Dori an, die mir aber zuversichtlich zu nickte.
Trotz dass sie die anderen beiden Männer bewirtete, hatte sie immer ein Auge auf mich, grade weil ich noch so jung bin.Tomie: „Meine Geheimnisse sind aber nicht billig Mister."
Mann 1: „Wie wäre es mit dieser Summe hier?"
Er nahm einen Check aus seiner Tasche und schrieb mir eine Summe von 1,5 Millionen Yen darauf (ungefähr 1000€ bei aktuellem Kurs ).
Mir fielen fast die Augäpfel raus als ich die Summe sah.
Doch wenn ich an die Warnung mit der Privatsphäre denke, was Dori mir zuvor gesagt hat, dann sollte ich den Check nicht annehmen. Man könnte meine Kontodaten einsehen.
Ich schüttelte den Kopf und schlug meine Beine übereinander.Tomie: „Tut mir leid aber keine Checks. Sie können es mir direkt Bar geben oder hier im Club als Check für das Haus hinterlegen, allerdings erreicht mich das Geld dann nicht."
Mann 1: „Wenn das deine Bedingung ist, dann sollst du natürlich auch entlohnt werden."
Cherry's Debüt
Ende
Hier ist Tomie in ihrem Abendoutfit
😊
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Zikaden im Wind
FanfictionDas Leben ist die Hölle! So sieht es die junge Tomie schon seit einigen Jahren. Mobbing, Schikane und Gewalt steht bei ihr an der Tagesordnung. Sie arbeitet neben der Schule hart um zu überleben und eines Tages vielleicht doch noch dem Würgegriff...