Training Training Training!

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Wer sonst könnte besser so ein Training vermitteln als Sanemi und Obanai.
Ich hatte erst vor kurzem erfahren, dass Obanai auf einem Auge blind ist, aber welches von beiden weiß ich nicht.
Er jagt mir nach wie vor einen Schauer über den Rücken mit seiner bissigen Art und wenn er mit Sanemi im Doppelpack agiert sind sie das tyrannische Duo des Grauens.
Diesmal fand das Training in einem reißenden Gewässer statt und bei den kühlen Temperaturen glich das schon einer folter.

Obanai: „Ihr werdet mindestens 5km dem Flussverlauf folgend gegen den Strom schwimmen und zusätzlich diese Gewichte mit euch tragen! Wer auch nur einen davon verliert, fängt nochmal von vorne an!"

Kämpfer: „Was bringt uns das im Kampf gegen die Dämonen?"

Obanai: „Ein gut trainierter Körper wird euch gegen starke elementare Einwirkung helfen! Die Dämonen mit denen wir es zutun bekommen werden, sind nicht solche gewöhnlichen Fische mit denen ihr es bisher aufgenommen habt! Schon allein für diese freche Frage wirst du 7 km schwimmen!"

Kämpfer: „Aber das ist doch barbarisch!"

Sanemi: „Du hast dich soeben für 10km qualifiziert. Hast du noch etwas zu sagen? Dann nur raus damit!"

Die Truppen waren natürlich unter diesem enormen Druck verunsichert und so wie die beiden drauf waren, ist Ermutigung nicht grade ihre Stärke.

Tomie: „Lass dich nicht verunsichern. Das gehört zum Training dazu und es tut sicher nicht weh ein paar Muskeln mehr aufzubauen."

Ich klopfte dem Kämpfer auf die Schulter und lächelte ihm zuversichtlich an.
Sanemi schien das nicht wirklich zu gefallen und bekam wieder Stressadern auf der Stirn.

Sanemi: „Dann ab ins Wasser mit euch! Wer es nicht in unter einer Stunde schafft, wird den Rest der Nacht ein weiteres Krafttraining über sich ergehen lassen!"

Panisch rannten die ersten in den Fluss mit ihren Gewichten die jeweils 50kg Wogen.
Für mich an sich ein leichtes aber zeitgleich gegen eine starke Strömung zu schwimmen ist eine andere Hausnummer.
Aber ich zieh das durch wie ein ganzer Kerl und stürmte ebenfalls ins Wasser.
Die erste Hälfte verlief ohne Probleme, doch dann kamen wir zu einem Wasserfall. Durch die kalten Temperaturen der Nacht, hatte sich auf den Felsen Eis gebildet was das klettern sehr erschwerte.
Doch ich griff mir ein paar Hölzer vom Ufer und benutzte diese als improvisierte Kletteraxt um mich an der Wand hoch zu ziehen.
Ich spürte förmlich wie meine Muskeln vor schmerzen aufgeben wollten unter dem prasselnden Wasser und den Gewichten, doch nichts da!
Ich zieh das durch!
Auf ein extra Training hab ich wirklich keine Lust mehr!
Ich schaffte es grade so mit einer Hand voll Kämpfern, noch vor Ablauf der Zeit, das Ziel zu erreichen.
Ich schmiss die Gewichte weg und schüttelte mich so gut es eben ging trocken.
Sanemi und Obanai waren schon vor Ort und schickten uns zur nächsten Trainingseinheit von Mitsuri.
Auf meinem Weg dorthin hielt mich aber Sanemi auf und gab mir ein Handtuch.

Sanemi: „Erkälte dich nicht... also nimm es."

Tomie: „Warum bekomme ich eins und die anderen nicht? Das ist doch nicht fair."

Er kam mir etwas näher und kam mit seinem Kopf auf Höhe meiner Ohren und flüsterte mir etwas zu.

Sanemi: „Du bist anders als der Rest. Du bist jemand den ich beschützen will."

In letzter Zeit ist er wirklich noch schräger geworden als ohnehin schon.
Einerseits halten wir uns auf Abstand, aber andererseits, will er mir so nah wie nur möglich sein und ich kann kaum lügen, dass ich nicht genauso fühle.
Darum lief ich rot an und drehte mich schnell weg.

Tomie: „Das... das ist nett. Danke dir. Ich muss jetzt aber weiter! Wir sehen uns bestimmt noch!"

Schnell nahm ich die Beine in die Hand und sprintete davon.
Ich wollte nicht das er mein Tomatengesicht sieht und mich dann wieder fragt was los sei.
Das kann ich ihm unmöglich erklären!
Wie will man schließlich eine Mischung aus Liebe, Scham und Schuldgefühlen erklären?!
Bei Mitsuri ging es einzig allein um die Körperbeherrschung.
Sie ist extrem beweglich und verdammt stark. Sie ist von den Säulen diejenige die ich am liebsten mag.
Ein sanfte Seele mit einem großen Herz für alle.
Bei ihren Dehnübungen konnte ich richtig abschalten, auch wenn meine Knochen knackten wie die einer alten Frau.
Es löste Verspannungen und machte Regionen des Körpers beweglicher die man sonst üblicherweise nicht benutzt.
Allerdings nach der Tortur von Sanemi und Obanai hatten wir alle mit Kälte zu kämpfen.
Die Sachen die wir trugen waren nass und mit jedem Windzug fühlte es sich an, als würde man einfrieren.
Später wurden wir nochmal als Truppe geteilt und ich wurde von Gyomei bis zur Dämmerung in der Meditation unterrichtet.
Während ich danach ins Bett gehen konnte, mussten die, die das Schwimmen verkackt hatten, nochmal ran und sich in die Fluten begeben.
Aber an meinem Zelt wurde ich bereits erwartet.
Sanemi hatte die Feuerstelle vor dem Zelt entfacht und schien auf mich zu warten.

Training Training Training!

Ende

Zikaden im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt