Farben sehen

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Er gab mir eine sanfte Kopfnuss eher er mich wieder ansah.
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und rückte noch näher an mich heran.

Sanemi: „Ich kann keine Farben sehen. Zumindest einzelne. Ich hab keine Ahnung welche Farbe dein Haar hat oder auch deine Augen. Dabei... würde ich wirklich gerne sehen... welche Farbe sie haben."

Er strich mir meine langen Haarsträhnen hinter die Ohren und legte danach seine Hände auf meine Wangen.
Ich wurde immer nervöser und mein Puls gab mir förmlich einen Kinnhaken, so sehr wie mir die Pumpe ging.
Ich bekam Gänsehaut von seinen Berührungen und meine Nackenhaare stellten sich auf.

Tomie: „Ich habe... Kupfernes Haar und Grüne Augen. Ich schätze ein Vergleich wird dir bestimmt nicht helfen. Auch mit einer Rot-Grün Schwäche bist du dennoch schön!"

Sanemi: „Eine was?"

Tomie: „Das betrifft mehr Menschen als du denkst. Da du weder mein Haar noch meine Augenfarbe erkennen kannst, bin ich mir sicher, dass du auch nicht die Farben von Mohn oder Gras gut sehen kannst. Für mich ist das kein bisschen schlimm."

Ich lächelte ihn an und er konnte nur überrascht gucken als ich ihm das so sagte.
Er strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe und schaute wie ich darauf reagiere.
Ein wenig erschreckte ich schon, aber nur weil es so plötzlich geschah.

Sanemi: „Du kannst mich gerne schlagen wenn ich zu weit gehe. Ich wehre mich nicht."

Das schlucken fiel mir immer schwerer und mir wurde unfassbar heiß, obwohl ich nach dem Training ein Eisblock sein sollte.
Ist er der Grund, dass ich so fühle?
Ist das echte Liebe oder bilde ich mir das nur ein?!
Dabei hat er doch mal gesagt, dass ich nicht sein Typ wäre!
Was ist, wenn nur ich so empfinde und er mir nur falsche Signale sendet?!
Wie kann ich das herausfinden?!

Tomie: „Ich... ich werde dir jetzt eine ernstgemeinte Frage stellen und bitte... sag mir die Wahrheit. Keine Lügen aus Scham oder weil es dir peinlich ist. Kannst du mir das versprechen?"

Sanemi: „Ich verspreche es."

Tomie: „Fühlt sich das hier... auch für dich komisch an? Also... was ich meine... dass wir uns so nah sind... fühlt sich das für dich auch gut an oder ist es eher eine Handlung aus dem Affekt? Ich fühle Dinge, bei denen ich mir nicht sicher bin ob ich sie fühlen sollte."

Sanemi: „Dann werde ich den ersten Schritt eben tun um dir etwas zu verstehen zu geben und das passiert allein weil ich das will und nicht aus einem Impuls."

Er hob mich langsam an der Hüfte hoch und setzte mich auf seinen Schoß.
Er legte meine Arme um seinen Hals und drückte mich mit seinen näher an sich heran.
Unsere Nasenspitzen berührten sich fast, so nah kam er mir mit seinem Gesicht.
Dann setzte er langsam seine Lippen auf meine und schloss dabei entspannt seine Augen.
Ich ließ mich voll und ganz darauf ein und erwiderte seinen Kuss.
Es fühlte sich an, wie alles was ich bisher gewollt hatte, Erwiderung meiner Liebe, Geborgenheit, Zuneigung, begehrt werden.
Mit dieser einen Berührung schenkte er mir alles davon.
Ich schloss ebenfalls meine Augen um das ganze noch intensiver spüren zu können.
Sanemi war unglaublich sanft und vorsichtig mit jedem weiteren Kuss den er mir schenkte.
Nach gefühlt einer Ewigkeit, löste er seine Lippen von meinen und schaute mich erwartungsvoll an.
Mir liefen ein paar Tränen die Wange herunter, da ich so überwältigt von ihm war.

Sanemi: „Hab ich etwas falsch gemacht?! Verdammt das war falsch oder?!"

Tomie: „Nein nein! Ich weine nicht weil du was falsch gemacht hast sondern... weil ich mich zum ersten Mal wieder vollkommen fühle. Das Gefühl... von jemanden geliebt zu werden ist grade überwältigend für mich gewesen und... es war ... mein erster."

Ein bisschen beschämt war ich ja schon, da ich meinen ersten Kuss erst jetzt mit 18 bekommen habe.
Sanemi schien auch überrascht über diese Offenbarung und zeigte mir das erste mal sein Lächeln.
Er hat so ein schönes Lächeln und sein Gesicht bekommt dadurch so eine liebenswürdige Ausstrahlung.

Sanemi: „Also... bin ich dein erster? Das freut mich... irgendwie. Hast du jetzt Klarheit über deine Frage bekommen?"

Tomie: „Ich denke ja. Das war eine sehr klare Antwort."

Sanemi: „Ich kann sowas schlecht über meine Lippen bringen, daher hielt ich es für das beste, es dir zu zeigen. Deiner Gefühle war ich mir schon seit einiger Zeit sicher, nur dann hattest du dich so distanziert bevor ich dir etwas hätte sagen können.... Das hat mich dann verunsichert."

Tomie: „Du... wusstest es?! Herrje das ist mir so peinlich!"

Sanemi: „Du bist eben ein Mädchen. Mach dich nicht verrückter als du es sowieso schon bist."

Tomie: „Wann wusstest du von deinen Gefühlen mir gegenüber? Das würde mich ja auch mal brennend interessieren! Immerhin hast du doch erst gesagt, dass du nicht auf jemanden wie mich stehst."

Er wurde hochrot und guckte mich verwirrt an. Er hätte offensichtlich mehr als eine Gelegenheit gehabt mir zu sagen, dass er etwas für mich empfindet und seiner Reaktion nach, weiß er länger von sich als über mich Bescheid.


Farben sehen

Ende

Ich fand die Vorstellung so schön wie die beiden sich innig in die Augen sehen🫠

Ich fand die Vorstellung so schön wie die beiden sich innig in die Augen sehen🫠

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Zikaden im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt