Das Ende der Nummer Eins

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Sanemi: „Wenn ihr schon zum finalen Schlag ausholt, dann lasst mich wenigstens dran Teil haben klar?!"

Sanemi klingte sich nun auch mit ein und zog sein Katana, welches schon komplett mit Blut besudelt war.
Gemeinsam kämpften wir als eine Einheit gegen den Dämon und ließen ihm keine Pause.
Er wurde immer langsamer während wir immer mehr an Geschwindigkeit zulegten.

Kokushibo: „Das ist also das Band was man Familie nennt. Eure liebe füreinander macht euch stärker, das habe ich wohl... unterschätzt."

Mit diesem letzten Satz, trennte Sanemi den Kopf von seinen Schultern und Kokushibo gab sich schlussendlich geschlagen.
Am Ende blieb nur noch seine Kleidung zurück und aus ihr fiel eine kleine Flöte.
Ich hob sie auf und betrachtete sie.
Auf ihr waren ein paar Zeilen eingraviert worden.

~für meinen geliebter Bruder~

Sogar er hatte jemanden den er einst mal geliebt hatte und sich dieses Andenken steht's bewahrt, obwohl er die Menschen so sehr verachtete.
Genya und ich verloren mit dem Tod von Kokushibo unsere Dämonischen Fähigkeiten und spürten schließlich nur noch die Schmerzen vom kämpfen.
Da ich mein eines Auge in einem anderen Kampf verbüßt hatte, war es nicht wie bei Genya nachgewachsen und meine Sicht beschränkte sich nun wieder auf nur eine Seite.
Sanemi ließ sein Katana fallen und nahm uns beide in seine Arme.

Sanemi: „Ihr beiden Hohlköpfe! Macht mir nie wieder solche Sorgen kapiert?! Ich hab gedacht ihr würdet sterben!!! Ich will das... nie wieder sehen!!! Habt ihr mich verstanden?!"

Er weinte und war völlig aufgelöst.
Seine Gefühle die er all die Jahre versteckt hatte, brachen nun endlich aus ihm heraus und sorgten dafür, dass er zitterte vor Angst und Erleichterung.
Genya fing selber an zu weinen, weil ihn sein Bruder endlich wieder in die Arme schloss und er wieder seine Liebe und Zuneigung spüren konnte.
Ich legte ebenfalls um beide meine Arme und ließ sie nicht mehr los.
Wir hatten die Nummer eins geschlagen und endgültig vernichtet, doch zu welchem Preis?
Gyomei erlag seinen Wunden und auch die anderen Kämpfer die hier gelandet waren, hatten ihr Leben gelassen.
Aber Zeit zum Ausruhen blieb nicht, denn plötzlich begann der ganze komplex zu Beben und die Wände fingen an einzustürzen.

Tomie: „Was ist denn nun schon wieder los?!"

Sanemi: „Scheinbar hat jemand denjenigen ausgeschaltet der das Schloss aufrecht gehalten hat. Wir sollten schleunigst von hier verschwinden und den Ausgang finden bevor wir hier draufgehen!"

Genya: „Aber wo ist der Ausgang?! Hier weiß man nicht mal wo oben und unten ist!"

Tomie: „Ich mach das schon! Ich habe einen Weg hier rein gefunden, also werde ich auch einen wieder raus finden!"

Ich konzentrierte mich so wie Gyomei es mir beigebracht hatte und suchte den Ausweg aus der Transparenten Welt.
Wie einer Unsichtbaren Schnur folgte ich mit Sanemi und Genya dem immer bröckeliger werdenden Pfad, bis wir endlich den Riss in die echte Welt erreichten und zur anderen Seite raussprangen.
Sehr zu unserer Überraschung, war der Ausgang über den Dächern einer Kleinstadt erschienen und unter uns war bereits ein erbittertes Schlachtfeld zu sehen und etwas weiter weg, entdeckten wir einen gewaltigen schwabbeligen Fleischberg der optisch mal an einen Säugling erinnerte und wie wild durch die Gassen tobte.

Genya: „WIR FALLEN!!! WIE SOLLEN WIR HEILE LANDEN?!"

Tomie: „Festhalten! Ich hab da eine Idee!"

Sanemi und Genya hielten sich an meinen Beinen fest und mit Hilfe meiner Naginata rutschten wir die Fassade der Hausmauer entlang bis die Klinge endlich fest steckenblieb und unseren Fall stoppte.
Wir hingen immer noch knapp zwei Stockwerke hoch, aber von hier aus konnte man auf eine Terrasse springen und wieder festen Boden unter den Füßen haben.
Als wir endlich gelandet waren, sackten wir erstmal vor Erschöpfung zusammen.

Tomie: „Ist bei euch beiden alles in Ordnung?"

Genya: „Denke schon, aber ich bin echt ausgebrannt."

Sanemi: „Wir haben keine Zeit zum Pause machen! Die Truppen hier brauchen unsere Hilfe! Wenn wir noch handeln dann..."

Tomie: „Sanemi du bist schwer verletzt! Du kannst unmöglich so weiterkämpfen! Du wirst dich sonst noch umbringen!"

Er hatte viele klaffende Wunden und tiefe Schnitte an seinem Körper.
Sogar zwei Finger hatte er verloren und konnte sich unter den Blutverlust kaum noch wach halten.
Ich trat die Tür hinter uns ein und suchte Stoffe zum verbinden seiner Wunden zusammen.
Ich riss sie auf die richtige Länge zurecht und wickelte ihn fest ein, um so wenigstens die Blutung weiter zu stoppen.
Die Sonne ging langsam am Horizont auf und somit rannte den Dämonen auch die Zeit davon.
Genya und ich stützten Sanemi und gingen runter zur Straße.
Dort waren bereits zahlreiche Kakushi mit ihren Fahrzeugen im Einsatz und evakuierten sämtliche Anwohner vom Kampfgebiet.
Ich sah lediglich nur eine schnelle Fortbewegungsmöglichkeit die wir nutzen konnten um näher an dieses riesige Geschwür zu kommen.

Sanemi: „Tomie was hast du jetzt vor? Ich kenne den Blick und der gefällt mir nicht!"

Tomie: „Du hast selbst gesagt wir müssen helfen, aber das geht nicht in deinen Zustand! Also rein da in die Karre und anschnallen nicht vergessen!"

Genya: „Kannst du das Ding überhaupt steuern?! Und fahren mit nur einem Auge?! Bist du irre?!"

Tomie: „Mach dir darum keine Gedanken das ist nicht so schlimm wie du denkst. Ich hab mal in einer Autowerkstatt gearbeitet, klar kann ich das Ding fahren! Auch wenn ich noch keinen Führerschein gemacht habe in meiner Zeit."

Genya: „Deine Zeit?! Was soll das nun wieder heißen?!"

Tomie: „Ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir wenn wir mit all dem hier durch sind!"

Ich stopfte Genya mit Sanemi auf den Rücksitz und setzte mich hinter das Steuer.
Ich trat das Pedal durch und mit einer enormen Geschwindigkeit rasten wir durch die Straßen der Stadt.

Genya: „WIESO IST DAS DING SO SCHNELL?!"

Tomie: „Naja an den Fahrzeugen hab ich ein paar kleine Änderungen vorgenommen bevor das alles hier passiert ist. Ich habe ihnen ein paar Pferdestärken hinzugefügt."

Das Ende der Nummer Eins  

Ende

Zikaden im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt