Wir gingen gemeinsam in Sanemis Zelt und der ältere Mann breitete sein Equipment aus.
Er hatte alles was er zum nähen brauchte dabei und nahm sämtliche Körpermaße von mir, einschließlich meiner Schuhgröße.
Er wickelte mich in unterschiedliche Stoffe, steckte alles mit Nadeln ab und ich musste stillstehen wie eine Schaufensterpuppe.
Sanemi schaute einfach nur zu und schien in Gedanken zu sein.
Er war auch wieder etwas Rot um die Nase was ihn irgendwie süß wirken ließ.
Über was er wohl grade nachdenkt?
Halt mal!
Warum finde ich ihn bitte süß wenn er mich so anschaut?!
Bin ich jetzt völlig kaputt im Kopf?!
Den Gedanken schiebe ich mal gleich wieder gaaaanz weit weg!
So gut kenne ich ihn noch nicht das ich mich verlieben könnte... oder.... Oder doch?
Ich sollte wirklich nochmal mein Bild von ihm überdenken!
Ein paar Stunden später hatte der Schneider sein Meisterwerk vollbracht und mir sogar noch ein paar neue Geta angefertigt.
Die beiden schob ich erstmal aus dem Zelt damit ich mich umziehen konnte.
Er hatte wirklich alles so gefertigt wie ich es mir vorgestellt habe.
Nichts beschränkte meine Bewegung und ich hatte sogar kleine Glöckchen an meinen Geta die bei jedem Schritt klingelten.
Das war so unglaublich niedlich und praktisch zugleich.
Mit ihnen konnte ich jede Vibration über Luft und Erde ausmachen.
Ich kam aus dem Zelt und der Schneider war total begeistert von seinem Werk.Hattori: „Ich habe mich mal wieder selbst übertroffen! Was sagst du dazu junge Dame?"
Tomie: „Es ist wirklich toll! Ich fühl mich sehr wohl darin! Vielen lieben Dank dafür!"
Sanemi: „Ist das nicht ein bisschen zu knapp alter Mann?! Ich meine... ihre Oberweite springt fast heraus!"
Rot wie er war, hielt sich Sanemi die Augen zu und versteckte sein Gesicht.
Dabei war der Ausschnitt wirklich nicht tief. Aber ich darf das Zeitalter nach wie vor nicht vergessen.
Was zu meiner Zeit als normal gilt, ist hier vielleicht sehr aufreizend.Tomie: „Das ist schon gut so. Ich hatte es schließlich so gewollt. Ich hasse es bis obenhin eingepackt zu sein, auch wenn ich üblicherweise immer Bandagen trage."
Sanemi: „So kann... ich dich aber unmöglich ansehen! Das ist zu viel!"
Tomie: „Dann muss ich wohl oder übel wieder Verbände tragen. Sonst scheuert mir der Stoff den Hals auf."
Sanemi: „Was?! Nein! Auf keinen Fall! Die Verbände bleiben ab hab ich gesagt!"
Tomie: „Dann musst du dich mit meinem Ausschnitt anfreunden! Es geht nur eins von beiden!"
Ich blieb da hartnäckig.
Seit diesem Vorfall damals, kann ich keine rauen Stoffe mehr um meinen Hals herum tragen.
Ich bekomme sofort Juckreiz und kratze mich wie bekloppt.Hattori: „Ich habe ja jetzt die Maße der Dame und kann jederzeit eine neue Uniform fertigen. Doch ein besonders Atmungsaktiver Stoff ist mir noch nicht bekannt für so ein Problem. Ich werde mich umgehend nach etwas passendem umhören und mich melden sobald ich etwas gefunden habe."
Sanemi: „Will ich hoffen! Lange halte ich das nicht aus!"
Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen weil es ihn so aus dem Konzept brachte.
Eifrig machte der kleine Mann sich wieder daran seine Sachen zusammen zu packen und zum nächsten Auftrag zu eilen.
Sanemi war nun wieder mit mir allein und er gab sich alle Mühe sich zusammen zu reißen.Sanemi: „Nun da das wenigstens abgehakt ist, erzähl mir doch mal was mit dir und Yara eigentlich passiert ist. Ich bin mir im Klaren, dass sie eine schwierige Persönlichkeit ist, aber irgend einen Grund muss sie ja gehabt haben dich anzugreifen... und dann noch mit ihrem Katana."
Ich erklärte ihm ins Detail was passiert ist und was sie zu mir gesagt hatte.
Für mich war klar, dass ich nichts ungewöhnliches getan hatte oder irgendwas was sie verärgert haben könnte.
Doch Sanemi kam nur auf eine ganz bestimmte Äußerung nicht klar und wurde wieder mal knallrot im Gesicht.Sanemi: „Sie hat erst gedacht du wärst meine... sowas bescheuertes! Dafür sollte ich sie noch Küchendienst schieben lassen!"
Tomie: „Das ist jetzt alles was du dazu zu sagen hast? Ich denke da gibt es weit aus beunruhigenderes!"
Sanemi: „Natürlich! Nur... das ist etwas was ich nicht verstehe und mich ziemlich aufregt!"
Tomie: „Ich weiß das ich nicht dein Typ bin, also warum machst du dir dann darüber Gedanken? Steh einfach darüber sonst hat sie dich genau da wo sie dich haben will. Ich werde jetzt ein wenig Meditieren und Trainieren bis Roro eintrifft."
Ich überließ Sanemi weiter seinen Gedanken und ging zur Wiese zurück.
Rübchen begleitete mich und wollte mich beim Training unterstützen.
Ich nahm mir ein paar Strohmänner und einige Übungsschwerter mit.
Ich bin das kämpfen mit einem Katana nicht wirklich gewohnt und da ich noch lernen muss damit umzugehen, bietet sich sowas doch ganz gut an.
Wenige Stunden später kam Gyomei mit ein paar Truppenmitgliedern auch auf die Wiese und schaute mir bei meinem Training zu.
Es dämmerte langsam und wie auf Stichwort erschien aus dem Wald Roro mit einer Riesigen Waffe auf ihrem Rücken die mit Stoffen umwickelt war.Kleider machen Leute
Ende
Ich hatte Ursprünglich zwar ein anderes Konzept für Tomies Uniform, aber die hier fand ich dann doch praktischer😅
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Zikaden im Wind
FanfictionDas Leben ist die Hölle! So sieht es die junge Tomie schon seit einigen Jahren. Mobbing, Schikane und Gewalt steht bei ihr an der Tagesordnung. Sie arbeitet neben der Schule hart um zu überleben und eines Tages vielleicht doch noch dem Würgegriff...