Der Hannya

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Wir suchten getrennt die Stellen ab, wo noch vor einiger Zeit Häuser gestanden haben müssen.
Scheinbar hatte jemand die ganzen Trümmer entsorgt und die Grundstücke fein säuberlich aufgewertet.
Ich konnte daher weder Spuren von einem Kampf, noch von Dämonen wahrnehmen.
Es war absolut nichts zu finden.
Das ließ mich langsam wütend werden und vor allem ungeduldig.
Der Kakushi sagte das ~Es~ hier ist, also warum zeigt es sich nicht einfach damit ich wieder gehen kann?!

Kakushi: „Herr Shinazugawa! Hier hinten!"

Der Kerl rief mich flüsternd zu sich und deutete an, dass ich leise sein sollte.
Als ob ich auf einen Kakushi höre!
Ich ging zu ihm rüber und hinter einer Anhöhe, sah ich fünf Personen kämpfen.
Es waren Dämonen die anscheinend einen Menschen angriffen der sich ihnen stellte und kämpfte.
Ich zog mein Katana und wollte schon drauf los rennen, als der Kakushi mich festhielt.

Kakushi: „Tun Sie das nicht! Dass da unten ist die Kreatur!"

Sanemi: „Sag mal was soll das werden wenn's fertig ist! Ich bin hier um Dämonen zu töten und nicht um von dir davon abgehalten zu werden! Also mach Platz und halte dich bedeckt!"

Ich riss mich los und stürmte den Hügel runter.
Doch bevor ich überhaupt etwas tun konnte, hatte der Unbekannte Kämpfer alle vier Dämonen mit einer extrem riesigen Naginata aufgespießt und in die Erde gerammt.
Dann zog er ein Tantō aus seiner Brust und hackte einem nach dem anderen die Köpfte ab als wären es Radieschen.
Dann zog er seine riesige Waffe aus den Kadavern wieder raus und richtete sie auf mich.
Er war definitiv kein Dämon, also konnte ich ihn nicht einfach umbringen.
Ich steckte mein Katana weg und wartete was passiert.
Ein eisiger Wind umgab den Kämpfer und Frost hatte sich auf dem Boden gebildet.
Sein Tantō war kein gewöhnliches Kurzschwert, da sich die Überreste der Dämonen auflösten wie bei einem Nichirin Schwert.
Ist er etwa ein Dämonenjäger?
Aber wie hatte er es hier reingeschafft?!
Doch noch wichtiger ist, warum richtet er seine Naginata auf mich?!

Sanemi: „Was zum Henker soll das werden Du Balg?! Wer bist du und verkaufe mich bloß nicht für blöd!"

Endlich drehte er auch sein Gesicht zu mir und ich konnte es mehr oder weniger sehen.
Zum Schutz seiner Identität, trug er eine Hannya Maske die mit Blut nur so besudelt war.
Doch er antwortete mir nicht und holte stattdessen mit seiner gigantischen Waffe nach mir aus.
Er war sehr schnell und kräftiger als er aussah. Wie beschrieben, war er sehr klein und wirkte schmächtig, doch das täuschte.
Er schwang die riesige Naginata mit nur einer Hand mit absoluter Kontrolle und flüssigem Bewegungsablauf.
Ich konnte nicht mehr tun, als ihm ausweichen, da die Regeln der Dämonenjäger es nicht zulassen, dass ich Menschen angreifen darf.

Sanemi: „Ich will dir nichts tun verdammt! Hör auf mich umbringen zu wollen! Das wirst du nur bereuen!"

Er sprang in die Luft und schlug seine Waffe in die Erde, die den Boden vor meinen Füßen spaltete.
Er war nicht bereit mir zuzuhören, also versuchte ich es mit einem Faustkampf.

Sanemi: „Wenn du kämpfen willst dann kämpfe wie ein Mann mit deinen Händen! Komm nur her Mistkerl!"

Er senkte die Waffe und steckte sie in den Boden.
Sein einer Arm war komplett Bandagiert und die andere Hand war ebenfalls mit Verbänden umwickelt.
Er hielt die Fäuste hoch und wartete dass ich den ersten Schritt machte.
Er provozierte wirklich einen Kampf mit mir. Das stachelte mich an, also machte ich auch keine halben Sachen und gab ihm eine volle Breitseite ins Gesicht.
Doch wie zu erwarten wich er aus, verbog sich nach hinten, packte meinen Arm und warf mich in den Staub.
Ich trat ihm von unten die Beine weg, so dass er ebenfalls sein Gleichgewicht verlor.
Plötzlich kam etwas angeflogen und hämmerte auf meinen Kopf ein.
Es war eine Eule die sich in meinen Kopf gekrallt hatte und mit seinem spitzen Schnabel auf mich einpickte.
Ich schnappte mir das Federvieh und hielt es in meiner Hand gefangen.

Kämpfer: „Nein! Nicht mein Rübchen! Lass ihn los du mieser Bastard!"

Er preschte auf mich los, stieß mich mit voller Wucht um und nagelte mich am Boden fest.
Der Kämpfer war anscheinend kein Mann, sondern eine Frau.
Ihre Stimme war sehr feminin.
Sie hatte nochmal ordentlich an Kraft zugelegt und ich musste nun ernsthaft Energie aufwenden um sie von mir runter zu stoßen, doch ohne Erfolg.
Die Eule hielt ich nach wie vor fest und drückte etwas fester zu.

Kämpfer: „LASS SOFORT RÜBCHEN LOS!!! ICH BRINGE DICH UM WENN DU IHM WAS ANTUST!!!

Sanemi: „DANN GEH RUNTER VON MIR UND HÖR GEFÄLLIGST AUF MICH ANZUGREIFEN!!!"

Sie löste ihren Griff und weinte.
Langsam ließ ich den Vogel los, der auf meinen Kopf sprang und mir nach wie vor auf dem Schädel rumhämmerte.
Er war sauer, sie war sauer und ich war ebenfalls angepisst.

Der Hannya

Ende

Zikaden im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt