Tomie: „Ich brauch keinen Tee... wirklich nicht."
Zuzu: „Dann... Lass mich dir wenigstens das hier geben."
Die alte Dame gab mir von ihrem Stand eine Kette mit einem kleinen Stern dran.
Sie legte mir die Kette in die Hand und schaute mich besorgt an.
Zuzu: „Auch wenn du die Welt grade mehr als schwarz siehst und vielleicht denkst, es gibt keinen Lichtschimmer mehr am Himmel, dann lass diesen Wunschstern deinen Weg erleuchten."
Tomie: „Eine Kette soll mir einen Weg aus meinem Leben führen? Echt jetzt?"
Zuzu: „Du wärst verwundert Kindchen!
Manchmal ist nur ein Wunsch nötig um alles zum besseren zu wenden."Ich schaute mir die Kette an und war überhaupt nicht davon überzeugt, dass es besser werden würde.
Um das mir unangenehme Gespräch schnell zu beenden, musste ich mir was einfallen lassen.Tomie: „Wissen Sie was? Ich denke ich werde doch einen Tee nehmen."
Zuzu: „Sehr schön! Ich mach uns einen Schwarzen Tee der weckt müde Geister! Dann kannst du mir gerne erzählen was dir widerfahren ist."
Die alte Dame ging in den Konbini und verschwand dort in den Mitarbeiterraum.
Ich hielt immer noch das Couvert in der einen Hand und hatte nicht mal reingeschaut.
Ich öffnete es und drin befand sich eine ganze Menge Geld und ein Zettel.~Tut mir leid Kleine Cherry, aber ich konnte nicht anders. Bitte nimm dieses Geld und verrate es keinem~
Wütend und mal wieder weinend, zerknüllte ich den Zettel und warf ihn in den Mülleimer. Scheiß auf das Geld und scheiß auf alles!
Dieser blöde alte Sack hat mich verschleppt, missbraucht und verlangt allen Ernstes, dass ich auch noch so tun soll als wäre nix passiert?!
Mir recht es endgültig!
Ich ließ das Couvert mit dem Geld am Stand der alten Dame zurück und rannte weg.
Lediglich ihre Kette behielt ich.
Ich rannte wie ferngesteuert in Richtung der nächstgelegenen Brücke.
Dort setzte ich mich auf die Reling und schaute aufs Meer hinaus.
Ich dachte über all die schrecklichen Dinge nach die in den letzten Jahren passiert sind.
Je mehr Dinge mir in den Kopf kamen, desto leerer wurde mein Blick.
Ich sah nicht eine Besserung in meinem Leben, kein Glück, keine lang anhaltende Freude.
Ich schaute mir die Kette der alten Dame an und spielte mit ihr in meinen Händen.
Sollte ich mir aus Kitsch wirklich etwas wünschen?
Ich überlegte eine Weile bis mir etwas einfiel.Tomie: „Wenn ich einen Wunsch habe...dann dass ich im nächsten Leben mein Glück finde. Eine Familie die mich lieb hat, Freunde die mich so lieben wie ich bin und vielleicht auch einen Jungen... der mit mir zusammen sein will. Das ist alles.... Nichts davon... kann man mit Geld kaufen."
Ich legte die Kette um und schaute weiter aufs Meer hinaus.
Was wäre, wenn ich jetzt einfach los lassen würde?
Es gibt absolut nichts was mich hier halten würde!
Ein Sprung... und alles wäre vorbei...mit einem Schlag.
Mir gefiel der Gedanke immer mehr einfach von hier ins unendliche Tief des Meeres zu springen.
Einfach zu gehen und das beste im nächsten Leben zu finden.
Ich rutschte so weit nach vorne, dass mich nur noch die Absätze meiner High Heels am Geländer hielten und unter meinen Füßen ging es mehrere Hundert Meter in die Tiefe.
Ich ließ los und sprang von der Brücke ab.
Im freien Fall spürte ich wie der Wind an meinen Sachen zog und meine Haare mir um die Nase wehten.
Ich weinte und vergoss ein letztes Mal meine Tränen.Tomie: „Alles wird gut. Endlich...bin ich frei."
Mein Körper knallte in das kalte Meereswasser und das brennen auf der Haut, wie bei einem Bauchklatscher im Schwimmbad, breitete sich auf meinen kompletten Körper aus.
Ich tat meine letzten Atemzüge, eher sich meine Lunge mit Wasser füllte.
Meine Sicht wurde Schwarz und ich hörte die dumpfen letzten Schläge meines Herzens. Mein Bewusstsein schwand immer mehr, doch statt zu sterben, Hörte ich eine Stimme.
Sie war sehr dumpf, doch sie wurde immer lauter.
Sie klang panisch und aufgewühlt.
Wer zum Teufel ist das?
Ich spürte wie ich von einer Strömung wild umher geschleudert wurde und ließ mich einfach nur treiben.
Da packte mich eine sehr kräftige Hand am Kragen und zog mich aus den Wellen.
Man legte mich auf einen harten Untergrund und jemand versuchte mein Herz wieder zum Schlagen zu bringen und meine Lungen vom Wasser zu befreien.
Bitte bloß nicht! Warum lassen die Menschen mich nicht einfach sterben!
Mit einem kräftigen Schlag auf die Brust, schreckte ich auf und kotzte mir das Salzwasser aus der Seele.???: „Den Göttern sei dank! Grade noch rechtzeitig! Junge Dame kannst du mich hören?"
Ich öffnete meine Augen und blickte in das Gesicht eines alten Mannes.
Irgendwie sah er seltsam aus und trug ganz komische Sachen.
Ich wich sofort zurück und wollte weg, doch ich musste feststellen, dass ich mich auf einem Fischerboot befand das auf der Stürmischen See unterwegs war.
Es war Nacht und ein mächtiges Unwetter tobte.
Das Boot sah nicht aus wie die Boote und Schiffe die ich kannte, es war total alt und komplett aus Holz.
Wo zur Hölle bin ich hier?!Absturz in eine andere Zeit
Ende
Ich dachte ich mache mal ein Bild von Tomie und ihrer verstorbenen Mutter😊
Ich hatte erst überlegt es farbig zu machen aber mir gefällt es auch so🫢
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Zikaden im Wind
FanfictionDas Leben ist die Hölle! So sieht es die junge Tomie schon seit einigen Jahren. Mobbing, Schikane und Gewalt steht bei ihr an der Tagesordnung. Sie arbeitet neben der Schule hart um zu überleben und eines Tages vielleicht doch noch dem Würgegriff...