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Madow

Ich hatte wirklich Hunger und ich glaube ich inhalierte diese Melone förmlich. Dieses Gefühl hatte ich in den letzten Tagen nicht wirklich gespürt, hatte mir das Essen eher reingezwungen, bloß um Harry nicht noch besorgter zu machen als er es eh schon war. Kaum hatte ich aber 2 Scheiben von der köstlich süßen Wassermelone gegessen merkte ich wie sich dieses nicht so schöne Völlegefühl in mir breitmachte. Es war keine Übelkeit, es fühlte sich eher so an als hätte ich unfassbar viel gegessen und würde jeden Moment platzen. Irgendwas war hier nicht richtig. Irgendwas stimme nicht mit mir. Es war nicht nur die ständige Müdigkeit, auch diese Appetitlosigkeit machte mir langsam selber wirklich Sorgen. Nach einer Woche konnte ich das Ganze nicht mehr auf den Jetlag und den Tourstress schieben. Aber was war es dann? Wurde ich vielleicht wirklich krank? Vielleicht hätte Harry recht und ich sollte mal zum Arzt.

„Was hältst du davon, wenn wir gleich eine Gemüse-Nudel-Pfanne auf dem Grill zubereiten?" hörte ich Harrys Stimme neben mir. „Hm?" murmelte ich etwas erschrocken und sah ihn an. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich ihm nicht richtig zugehört hatte. „Sorry, ich war mit den Gedanken wo anders und hab dir gerade nicht zugehört!" sagte ich ihm ehrlich, aber sein Blick zeigte mir wieder diese Besorgnis. „Harry, bitte. Mir geht es gut, ich habe gerade nur... über unseren Urlaub nachgedacht!" sagte ich und wusste das ich ihm damit gerade direkt ins Gesicht log. Ich sollte ehrlich zu ihm sein, sollte ihm sagen, dass ich mich definitiv nicht gut fühlte. Aber dann würde unser Weihnachtsfest bei meinen Eltern sicher nichts werden und der Silvesterabend bei seiner Mum auch nicht. Also, Zähne zusammenbeißen und einfach weiter machen, so schlimm war es schließlich nicht.

„Ich hör auf mir Sorgen zu machen, wenn du endlich wieder normal isst und endlich mal eine richtige Mahlzeit wieder zu dir nimmst!" seine Worte waren ernst, fast schon etwas sauer klang er. Dennoch überwiegte weiterhin die Besorgnis. Etwas unsicher versuchte ich seinem Blick Stand zu halten und gab schließlich doch nach, indem ich meinen Kopf leicht nickte und ein leises „ja, okay" über Lippen kam.

Tatsächlich standen wir pünktlich zum Sonnenuntergang auf der Terrasse von Harrys Villa und bereiteten gemeinsam das Essen vor. Das gesamte Gemüse brotzelte leise vor sich hin. Es roch schon jetzt unglaublich gut und ich hatte mir vorgenommen mindestens eine Portion zu essen, auch wenn ich absolut keinen Hunger hatte. Das Klingeln der Tür ließ uns beide aufschauen. „Erwartest du jemanden?" wollte ich wissen, doch Harry schüttelte direkt seinen Kopf „nein eigentlich nicht. Ich bin gleich wieder da!" drückte er mir einen kurzen Kuss auf den Mund und lief ins Innere des Anwesens. „Und lass das Gemüse nicht anbraten!" rief er mir noch zu. Entsetzt sah ich ihm hinterher „Heeeey, was soll das denn heißen??" stemmte ich meine Hände in die Hüfte. Keine Antwort. Wer wohl geklingelt hatte?

„Da ist mein Mädchen seit 1 Woche wieder in der Stadt und meldet sich einfach nicht?" Erschrocken drehte ich mich um. Diese Stimme hatte ich das letzte Mal auf meiner Überraschungsparty gehört. „LUNA!!!" quickte ich laut auf und lief sofort zu ihr rüber und sprang ihr förmlich in die Arme. Lachend erwiderte sie meine Umarmung und schlang ebenfalls fest ihre Arme mich herum. „wenigstens weißt du noch, wie ich heiße!" scherzte sie, womit sie sich sofort einen kniff in ihre Seite von mir einhandelte. „Ey, aua!??" rief sie empört auf, lachte dann aber dann doch laut auf. Gott, was hatte ich meine beste Freundin vermisst.

„Das riecht ja köstlich, was ihr Beiden da zaubert, was gibt es denn leckeres?" fragte Luna und sah über Harrys Schulter, der gerade die Nudeln zu der Soße und dem Gemüse gab. „Eine Gemüse-Nudel-Pfanne. Möchtest du was mitessen?" fragte er sie und lächelte sie charmant an, in dem er seinen Kopf zu ihr nach hinten drehte. „oh, sehr gerne, ja!"

Somit saßen wir drei kurz darauf gemeinsam an diesem großen Tisch, genossen die letzten Sonnenstrahlen und aßen das unglaublich leckere Essen. Wobei eher die anderen aßen, ich stocherte eher in meinem Gemüse herum und schob mir nur hin und wieder ein Stück Paprika in den Mund. „Süße, was ist los? So zurückhaltend beim Essen kenne ich dich gar nicht?"

Hold my Hand (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt