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Harry

Ich versuchte so weit abstand zum Juwelier zu bekommen, wie es nur ging. Während ich weiter Maddie hinter mir herzog, versuchte ich mit meiner zitternden Hand das klingelnde Handy aus meiner Tasche zu ziehen. Hank. Ich drückte auf annehmen. „Wo seid ihr?", schallte seine Stimme durch den Hörer. „Wir... sind...ähm.", begann ich und sah mich hektisch um. Ich suchte verzweifelt nach einen mir bekannten Orientierungspunkt. Aber die Angst in mir führte zu einen Leerraum in meinen Gehirn. „Eine Seitengasse, neben dem Brix Dinner.", brachte ich noch hervor, zog Maddie mit mir und versteckt mich hinter einer großen Mülltonne. „Bleibt da, ich komme!", schrie er und legte auf.

Ich zog Maddie in meine Arme und sank völlig außer Atmen mit ihr zu Boden. Das Rauschen in meinen Ohr begann langsam abzuklingen und dafür drang nun Maddies weinen zu mir durch. „Fuck! Madow!", rief ich, löste mich von ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. „Hey. Sieh mich an. Madow, sieh mich an!", forderte ich sie auf und sie versuchte das weinen zu stoppen. Ich begann sie zu Mustern und tastete sie ab. „Bist du verletzt?", wollte ich wissen. Sie war immer noch so geschockt und blass, dass ich keine Antwort von ihr bekam. „MADOW, VERDAMMT BIST DU VERLETZT?", wurde ich lauter und packte sie an den Oberarmen. „N...nein... nein!", kam endlich die erlösende Antwort und ich ließ meinen Kopf gegen die Mülltonne fallen. Sie kämpfte um Fassung und legte ihre Hände auf meinen Brustkorb. Ihre Atmung wurde flacher und unregelmäßiger.

„Shit. Hey Maddie, Maddie ganz ruhig. Atmen. Tief ein und aus.", forderte ich sie auf, doch es fiel mir schwer selbst die Nerven zu behalten. „Komm Maddie, ein und aus. Ganz ruhig. Hank ist auf den Weg. Wir sind sicher.", versuchte ich sie zu beruhigen. Gott, in was für einen Scheiße hatte ich uns da geritten. „Harry? Madow?", hörte ich die brummende Stimme von Hank durch die Gassen hallen. „Siehts du... alles ist gut. Hank ist da.", sprach ich Maddie zu, und endlich begann ihre Panikattacke abzuklingen. „Wir sind hier?", rief ich Hank erschöpft zu und streckte meinen Arm hinter der Tonne vor. Als ich Hanks Gesicht sah, löste sich die Anspannung in mir und meine Angst nahm mich ein. Ich sackte zusammen und begann zu weinen. Das war eindeutig zu viel. Ich war verzweifelt, weil ich nichts tun konnte um Maddie zu beschütze. Ich war machtlos in diesem Juwelier. „Fuck!", schrie ich und knallte meinen Hinterkopf gegen die Tonne. „Lasst uns verschwinden!", forderte Hank uns auf, nahm Maddie auf den Arme und dirigierte mich in Richtung Van, der vor der Gasse stand.

Doch wir waren nicht auf den Weg nach Hause. Hank fuhr uns direkt zum Polizeirevier und klärte vorab, dass diese Situation mit Diskretion behandelt werden musste. Während er mit dem Detektiv sprach, saß ich stumm im Van mit leeren Blick nach draußen und hielt immer noch Maddies Hand fest. Wir waren beide fertig, kaum im Stande etwas zu sagen, weil wir immer noch unter Schock standen. „Mister Styles? Miss Cunningham?", hörten ich eine mir unbekannte Stimme. Der leitende Ermittler des Raubüberfalls in der Lainstreet setzte sich zu uns in den Van. „Mein Namen ist Dekt. Manson. Tut mir leid, sie belästigen zu müssen, aber ich habe noch ein paar Fragen an sie und dann können sie nach Hause fahren. Sind sie einverstanden?", wies er uns hin. Wortlos nickten wir beide und stimmten der Befragung zu. In meinen Hinterkopf hörte ich schon Jeff schreien, wie verantwortungslos ich doch sei.

Wir versuchten so viele Fragen wie möglich zu beantworten. „Vielen Dank Miss Cunningham, Mister Styles. Wenn wir noch Fragen haben Melden wir uns bei ihnen.", erklärte er uns. „Ach, Mister Styles, sie sollten ihre Wunden an ihrem Armen behandeln lassen!", riet er mir und zeigte auf meinen linken Unterarm. Wie konnte ich das nicht mitbekommen? Einige Schnitte zierten meinen Arm. Das Blut war bereits getrocknet. Im Augenwinkel sah ich Maddies prüfenden Blick und stumm rannen ihr Tränen über die Wangen. Ich wollte sie in den Arm nehmen, sie tröste, ihr sagen das alles in Ordnung sei. Aber das war es nicht. Nichts war in Ordnung. Kurz darauf verabschiedete sich der Detektiv und Hank startete den Van. „Ich habe Mike angerufen und ihn informiert. Ich fahren dich jetzt hin, damit er dich flicken kann!", hörte ich Hanks Stimme. Mike. Ein alter Freund von Hank. Er hatte uns damals auf der One Direction Tour begleitet als Sanitäter.

Hold my Hand (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt